Am 10. Oktober eröffnet die erste Passierstelle für Fußgänger in das vorübergehend besetzte Gebiet von Luhansk

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Kiew, 8. Oktober 2015 – Am 10. Oktober eröffnet die erste Passierstelle für Fußgänger in das besetzte Gebiet von Luhansk. „Für uns ist das ein Schlüsselereignis, denn, im Unterschied zum benachbarten Gebiet von Donezk, gibt es zum Gebiet von Luhansk keinen Kontrollpunkt für Fußgänger oder Autofahrer. Daher haben wir praktisch keinen Kontakt mit unseren Landsleuten in dem besetzten Gebiet“, berichtete Jurij Klimenko, stellvertretender Leiter der Kriegszivilverwaltung im Gebiet von Luhansk, während einer Pressekonferenz im Ukrainischen Crisis Media Center.

Die Passierstelle für Fußgänger wird auf der Brücke über den Fluss Siwerskyj Donez eingerichtet. „Auf der Brücke, die durch die Kampfhandlungen zerstört wurde, wurden Metallbälle angebracht. Und über ihnen wurde eine Holzkonstruktion mit Geländer errichtet, die als Fußgängerbrücke genutzt werden kann, über die Leute aus den Siedlungen im Bezirk von Stanyzja Luhanska gehen können“, berichtete Jurij Klimenko.

Nach seinen Angaben wird die Kontrolle der Leute durch elektronische Passierscheine geregelt, die praktisch alle erhalten können. Bei Personen, die keinen elektronischen Passierschein haben, ist ein Koordinationszentrum bei dem Kontrollpunkt vorgesehen, das sich dort direkt mit elektronischen Passierscheinen beschäftigt und wo alle notwendigen Informationen zur Regelung des Passierscheins gewährt werden, einschließlich Hinweisen, wohin man sich für Beratungen wenden kann, sowie einer Email-Adresse, wohin man alle Dokumente schicken soll. „Für Leute, die keinen Computer haben, wird eine spezielle Box eingerichtet, wo sie ihre Dokumente in Papierform in einem Briefumschlag einwerfen können. Der Prozess zum Erhalt eines Passierscheins wird nicht lange dauern und wird sehr ausführlich auf der Website des SBU beschrieben“, sagte der stellvertretende Leiter der Kriegszivilverwaltung im Gebiet von Luhansk.

Im Bezirk von Stanyzja Luhanska gibt es in der Nähe der Passierstelle einen Busbahnhof, wo Busse abfahren, was es allen erlaubt, in das Gebiet von Luhansk zu reisen. Dafür wurden auch Sonderstrecken bis Sewerodonezk und Starobilsk eingerichtet.

„Was Stanyzja Luhanska selbst betrifft, bieten wir dort mehrere Dienstleistungen an, die von Vertretern des Migrationsdiensts, des Rentenfonds, der Sozial- und Rechtsdienste gewähren werden. Wir wissen, dass die Bewohner im Gebiet von Luhansk viele Fragen und Probleme haben. Darunter auch, wie ukrainische In- und Auslandspässe beantragt werden können, oder ukrainische Urkunden über die Geburt oder den Tod einer Person, die Neuberechnung und Regelung von Renten, die Beantragung von Ermäßigungen oder zusätzlicher Unterstützung. Die Bewohner von Stanyzja Luhanska können auch Angebote der Oschtschadbank nutzen, sowie Apotheken und Märkte“, berichtete Jurij Klimenko.

Nach Angaben des stellvertretenden Leiters der Kriegszivilverwaltung im Gebiet von Luhansk sollen bis Ende des Jahres zwei weitere Passierstellen eröffnet werden – einer an der Strecke Lyssytschansk-Hirske-Solote-Perwomajsk, und der andere im Bezirk des 29. Blockposts bei der Bachmutsker Trasse.