Humanitäre Hilfe für Opfer der Kriegshandlungen in der Ostukraine

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Kiew, 22. Dezember 2015 – In der sogenannten Grauzone, die im Bereich der ATO liegt, ist die humanitäre Situation am schwierigsten. Unter den Hauptproblemen der Menschen, die sich in den Gebieten aufhalten, die von keiner Konfliktpartei kontrolliert werden, ist fehlender Brennstoff zur Beheizung der Häuser, sowie der Mangel an Medikamenten und als Folge, die Ausbreitung von Tuberkulose und AIDS.

Darüber berichtete Rostislaw Sprinjuk, Priester der ukrainischen griechisch-orthodoxen Kirche und Vorstand von „Caritas Ukraine“, während einer Skype-Schaltung im Ukrainischen Crisis Media Center.

Nach seinen Angaben versucht „Caritas Ukraine“ zusammen mit „Caritas Österreich“, deren Aktionsbereich das gesamte Gebiet von Donezk von Schyrokine bis Awdijiwka umfasst, den Lokalbewohnern alles Notwendige zu gewähren, damit sie den Winter überstehen, unter anderem wird ihnen Brennstoff geliefert.

„Gerade erfassten wir die Ortschaften Tschermalyk, Orlowske, Gnutowe, Nowoselowka und Marijinka. Wir geben jedem Haushalt 1,7 Tonnen Briketts“, berichtete der Priester.

Laut seinen Angaben sind für jede Person bis zu 42 Säcke mit Brennstoffbriketts durch Vertreter der Caritas vorgesehen. Außerdem gewährleistet die Organisation Öfen und Elektroheizungen für die Bevölkerung. Zudem erhalten die Bewohner der vorübergehend besetzten Gebiete, je nach Möglichkeit der Organisation, auch gezielte Hilfspakete.

Der Vorstand von „Caritas Ukraine“ berichtete weiter, dass sich auch andere Länder der Hilfe für die Ukrainer im Osten anschlossen. „Darunter wurden von „Caritas Deutschland“ und „Caritas Holland“ praktisch für 2016 und 2017 bereits Projekte ausgearbeitet, um den Menschen vor Ort Hilfe zu leisten“, sagte der Priester.

Bisher leistete die Organisation Hilfe für 20.000 Familien. Dabei wandte er sich an die ukrainischen Behörden, dass man die Ukrainer in den Dörfern der Pufferzone nicht vergessen soll.

„Wenn man ihnen keine Liebe zu ihrem Land vermittelt, werden sie auch das bisschen verlieren, das sie noch haben und es wird wieder zu einer großen Not kommen“, fasste der Priester zusammen.

Die Wohltätigkeits- und Freiwilligenorganisation „Wostok.SOS“ hilft ebenfalls den Bewohnern in frontnahen Dörfern. Die Koordinatorin von „Wostok.SOS“, Ewgenija Wasiljewa, berichtete, dass sich ihre Arbeit gerade auf kleine besiedelte Ortschaften und Dörfer in der Grauzone konzentriert: auf Sajzewo, Opytne, Pisky, Lobatschewe, Lopaskine und Sise. Ewgenija Wasiljewa teilte mit, dass allmählich versucht wird, die Lebensmittelpakete von „Wostok.SOS“ mit einem Kulturprogramm „aufzufrischen“: unter anderem werden ukrainische Filme aufgeführt.

„Unsere Organisation hilft monatlich über 4.000 Personen“, berichtete der Koordinator und merkte an, dass damit alle Hilfsrichtungen gemeint sind, die die Organisation gewährt. Darunter sowohl humanitäre, als auch juristische Hilfe, „Hotlines“, Informationen und Dokumente. Erst kürzlich wurden unter anderem in Sewerodonezk und Starobilsk Büros eröffnet, die sich mit juristischer und psychologischer Hilfe beschäftigen. Außerdem werden in Rubischne und Luhansk auswärtige Treffen mit Juristen der Organisation durchgeführt, teilte der Koordinator von „Wostok.SOS“ mit.