Im Mai starben im Donbass bei Kampfhandlungen 80 russische Staatsbürger

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Im Mai sind im Donbass bei Kampfhandlungen 80 russische Staatsbürger gestorben, darunter über 30 Militärangehörige der russischen Streitkräfte

Kiew, 3. Juni 2016 – Nachdem Russland die Kriegshandlungen im Donbass in den operativen Sektoren Donezk, Mariupol und im Frontbereich bei Wolnowacha wieder verstärkt. Dabei erlitten die (pro-) russischen Militärangehörigen in den Reihen des 1. Armeekorps der Invasionskräfte erhebliche Verluste. Im Mai lagen sie insgesamt bei 180 Toten und 190 Verwundeten. Darüber und über weitere aktuelle operative Informationen berichtete Wadym Skibizkyj von der Hauptabteilung der ukrainischen Militäraufklärung im Verteidigungsministerium der Ukraine in seiner wöchentlichen Pressekonferenz im Ukraine Crisis Media Center.

„80 Tote und 70 Verwundete sind russische Staatsbürger, davon sind über 30 Militärangehörige – Soldaten und Kader-Offiziere – der russischen Streitkräfte, zum größten Teil aus den Truppenteilen der Spezialeinsatzkräfte der russischen Armee. Ebenso wurde der Transport von 70 Schwerverwundeten nach Russland in Kliniken im Rostower Gebiet festgestellt“, informierte Wadym Skibizkyj. Dabei fügte er an, dass während der Sturmangriffe der Invasionskräfte des 1. Armeekorps ein Vertreter aus der Kommandoführung des Zentrums der Territorialstreitkräfte im südrussischen Militärbezirk gestorben sei.

Bewaffnung der Invasionskräfte im Frontbereich

Laut Erkenntnissen der ukrainischen Militäraufklärung befinden sich in der Zone der Anti-Terror-Operation in der Nähe des Frontbereichs entgegen den Minsker Vereinbarungen 56 Kampfpanzer, über 50 Artilleriesysteme und Artillerie auf Selbstfahrlafetten der Invasionskräfte. „Dabei werden weiterhin Raketenwerfersysteme an die Front zurückverlegt: Es konnten dabei insgesamt 37 Einheiten des Raketenwerfersystems BM-21 „Grad“ mit einem Kaliber von 122 Millimetern in den Bezirken Bokowo-Platowe, Horliwka, Donezk, Makiiwka, Tschernuchina, Jasynuwata“, führte Wadym Skibizkyj aus.

Weitere Verlegung von schweren Waffen aus Russland

Der Nachschub aus Russland hält unvermindert an. Skibizkyj wusste allein für die letzte Woche über die Lieferung von 2500 Tonnen Treibstoff, über 160 Tonnen Munition, neun Einheiten des 122 mm-Raketenwerfersystems BM-21 „Grad“ , zwei Selbstfahrlafetten der Panzerartillerie des Typs 2S3 „Akazie“, 36 T-72 Kampfpanzer und sechs gepanzerten Kampffahrzeugen an die Invasionskräfte des 1. und 2. Armeekorps zu berichten. „Außerdem wurden aus Russland Panzerabwehrlenkwaffen des Typs AT-13 Saxhorn (9K115-2 Metis-M) und AT-4 Spigot (9K111 Fagot) im Austausch gegen beschädigte und nicht funktionelle Panzerabwehrlenkwaffen“, stellte Skibizkyj heraus.

Steigende Intensität der Angriffe auf ukrainische Stellungen

Die Zahl der Beschüsse und Sturmangriffe seitens der russischen Invasionskräfte auf ukrainische Stellungen ist von 219 in der Vorwoche auf 247 angestiegen. Dabei wurde der gezielte Beschuss mit 122 Millimetern Raketenwerfersystemen vom Typ BM-21 „Grad“ und schwerer Artilleriesysteme mit einem Kaliber von 152 Millimetern wieder aufgenommen. Die höchste Feindaktivität wurde im operativen Sektor Donezk mit 111 Angriffen per Beschuss festgestellt.

Dabei ist einer Intensivierung der feindlichen Angriffe festzustellen, wenn es dunkel wird und eine Verminderung der Intensität am Tage.

Enttarnung weiterer Kommandeure der russischen Armee im Donbass

Die Militäraufklärung konnte weitere Offiziere der russischen Armee im Donbass enttarnen. Unter Ihnen befindet sich der Leiter der Artillerie der Brigade, Oberst Zaregiridzew, der Stabsleiter der Artillerieabteilung Major Rybakow, die Kommandeure der Artillerie-Divisionen Oberst Sansonow, Malyschew, Pitschkalow, die Stabsleiter der Artillerie-Divisionen, die Majore Iwanow, Chischenkow und Pawlow.

Fortsetzung der Luftaufklärung

Nach den Worten von Wadym Skibizkyj intensivieren die Invasionskräfte die Luftaufklärung in den operativen Sektoren Wolnowacha und Mariupol. „Am 1. Juni erreichte den Ort Kosomolske eine Gruppe der gesonderten Kompanie der Militärdrohnen zwecks Luftaufklärungsmaßnahmen in diesen Frontabschnitten“, – erklärte Wadym Skibizkyj. Im gesamten Monat Mai wurden 109 Überflüge feindlicher Militärdrohnen festgestellt, eine Steigerung von 49 im Vergleich zum April mit 60. „In der vergangenen Woche waren es 30 Militärdrohnen, drei davon starteten direkt von russischem Territorium aus.“ Dabei informierte er über den Abschuss von einer russischen Militärdrohne durch die ukrainischen Streitkräfte im Bezirk Nowoajdar (Gebiet Luhansk) am 02. Juni 2016.

Anmerkung: In den letzten 3 Wochen wurden laut Erkenntnissen der ukrainischen Militäraufklärung: 46 Kampfpanzer vom Typ T-72, 11 Transport- und Schützenpanzer (BTR), 16 gepanzerte Fahrzeuge, 24 Artilleriesysteme auf Selbstfahrlafetten des Typs 2S3 „Akazie“ mit einem Kaliber von 152 Millimetern, 9 Einheiten des 122 mm-Raketenwerfersystems BM-21 „Grad“,  Panzerabwehrlenkwaffen des Typs AT-13 Saxhorn (9K115-2 Metis-M) und AT-4 Spigot (9K111 Fagot), 5 mobile elektrische Kampfmittel-Komplexe des Typs „Leer-2“ 5400 Tonnen Treibstoff, 860 Tonnen Munition, aus Russland über den von der Ukraine nicht kontrollierten Grenzabschnitt (410 Km) geliefert.