Bekam Paul Manafort Geld von Janukowitsch Partei?

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Die frühere „Partei der Regionen“ nutzte wahrscheinlich die Dienstleistungen des amerikanischen Polittechnologen Manafort am allermeisten und zahlte dafür aus undurchsichtigen Quellen. Um diese Verbindung zu verschleiern, setzte die Partei eine spezielle Taktik ein, indem sie eine neue Organisation gründete und mehrere hochrangige Personen aus verschiedenen Ländern beauftragte.

Kiew, 19. August 2016 – „Paul Manafort, Vorsitzender des Wahlkomitees von Donald Trump und ehemaliger Lobbyist von Viktor Janukowitsch, erhielt zwischen 20. November 2007 bis 5. Oktober 2012 zirka 12,8 Mio. USD aus den Schwarzgeldkassen der Partei. Diese Kassen wurden durch Korruption aus undurchsichtigen Quellen gefüllt. Steuern wurden dafür nicht gezahlt. Die Primärquelle waren Korruptionsströme“, berichtete Sergшj Leschtschenko, ukrainischer Parlamentsabgeordneter, während einer Pressekonferenz im Ukraine Crisis Media Center.

Er erklärte, dass er über Dokumente verfügt, die die Mitwirkung der „Partei der Regionen“ bei der Finanzierung von Paul Manafort bestätigen. Das Geld wurde über Dritte an Manafort bezahlt. Darunter waren: Vitalij Kaljuschnyj, der Ausschussvorsitzende für ausländische Angelegenheiten im damaligen Parlament, sowie der derzeitige Abgeordnete Ewgenij Geeller, und andere technische Mitarbeiter der „Partei der Regionen“ (Anmerkung: diese Personen unterzeichneten die Dokumente, die dem Nationalen Antikorruptionsbüro zur Untersuchung übergeben wurden, dass sie für Manafort Geld erhielten). Dabei ging es um Bargeld, weshalb es fast unmöglich ist, die Transaktion zu verfolgen. Jetzt sollen mehrere Rechtschutzorgane in dem Fall ermitteln und die Verbindungen zwischen Manafort und Janukowitsch bestätigen.

Laut Angaben von Leschtschenko wurde dieses Geld für die Exit-Polls während der Wahlen genutzt, um internationale Wahlbeobachter zu bestechen usw. Paul Manafort war an der Vorbereitung des Berichts der Gesellschaft „Skcadden“ im Fall Julia Timoschenko beteiligt. Dieser Bericht wurde von der damaligen Regierung bestellt.

„Es gibt Hinweise darauf, dass Paul Manafort diesen Bericht selbst durchsah, ihn bearbeitete und Änderungsvorschläge machte“, sagte Leschtschenko.

Laut Angaben der Chefredakeurin der „Ukrainska Prawda“, Sewgil Musajewa-Borowyk, stellte Manafort seine Kontakte zu früheren Behördenvertretern nicht ein, nachdem das Regime von Janukowitsch gestürzt war.

„Er hatte weiterhin Kontakt zum „Oppositionsblock“ (Anmerkung: die Partei wurde von ehemaligen Vertretern der „Partei der Regionen“ gegründet). Er kam im Oktober 2015 zum letzten Mal in die Ukraine. Er beriet die Partei bei den vorgezogenen Parlamentswahlen 2014“, berichtete Sewgil Musajewa-Borowyk.

Amerikanischer Journalist bekamen vermutlich auch Geld von der „Partei der Regionen“

In den Dokumenten tauchen auch Zahlungen in Höhe von 225.000 US-Dollar auf, die angeblich amerikanischer Fernsehjournalist Larry King erhalten haben soll, der für CNN und RT arbeitete, um 2011 ein Interview mit dem ehemaligen Ministerpräsidenten Mykola Asarow zu organisieren. Außerdem nennen die Dokumente die Summe von 35.000 US-Dollar, die angeblich die Chefin des sogenannten Europabüros der „Partei der Regionen“, Ina Kirsch (Ina Kirsch-Van de Water, Chefin der Organisation „European Centre for a Modern Ukraine“ in Brüssel), erhielt.

„Die ganze Zeit über behauptete sie, dass sie unabhängig sei. Für dieses 35.000 US-Dollar engagierte diese Frau amerikanische Lobbyisten für Janukowitsch. Sie erhielten über die Organisation von Kirsch zwei Millionen US-Dollar“, erklärte Leschtschenko.

Weil die Untersuchungen noch laufen, wird nicht der gesamte Inhalt dieser Dokumente veröffentlicht. Die Papiere wurden an das NABU zur Ermittlung übergeben.