Ein Ex-Fußballspieler organisiert Erholungsreisen für Kinder und Rehas für Soldaten in Kroatien

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Ukrainische Kinder und Soldaten besuchten im Rahmen einer Wohltätigkeitsinitiative von Ivica Piric Kroatien. Die Reise hatte für die Kinder aufklärende Funktion und für die Soldaten stellten sie eine Rehabilitation dar. Der Besuch der Ukrainer half auch den Kroaten, mehr über die Ukraine zu erfahren. Die Initiative soll nächstes Jahr wiederholt werden.

Kiew, 30. September 2016 – In Omis, einer Stadt an der kroatischen Adriaküste, endete die vierte Erholungsreise mit ukrainischen Kinder und Soldaten. Die Gruppe bestand aus insgesamt zirka 200 Personen, die im Rahmen einer Wohltätigkeitsinitiative von Ivica Piric, dem ehemaligen Fußballspieler von „Kiew Arsenal“ und heutiger Ehrenkonsul der Ukraine in der Republik Kroatien, dorthin reisten.

Über die Initiative

Die Initiative fand bereits das zweite Jahr in Folge statt. Die Reisen wurden zusammen mit der ukrainischen Botschaft und mit Unterstützung von Marina Poroschenko organisiert. Seither waren zirka 600 Kinder und 200 Soldaten zur Erholung und Rehabilitation in Kroatien.

Das Kinderprogramm

Die Kinder der vierten Gruppe waren bei verschiedenen Ausflügen und spielten mit kroatischen Gleichaltrigen Fußball. Die Soldaten übten zusammen mit kroatischen Teilnehmern. Darüber berichteten die Co-Organisatoren und Teilnehmer der Initiative während einer Skype-Schaltung im Ukraine Crisis Media Center im Rahmen des Projekts „Sprecher eines friedlichen Lebens“, das mit Unterstützung des deutschen Außenministeriums umgesetzt wird.

In der vierten Gruppe waren 150 Kinder im Alter zwischen 8 und 15 Jahren aus verschiedenen Regionen der Ukraine.

„Es waren Kinder von Militärangehörigen, die an Kampfhandlungen teilnahmen und dabei fielen, sowie Flüchtlingskinder“, sagte Oxana Hawryljuk, die Vertreterin des ukrainischen Verteidigungsministeriums, und ergänzte: „Es ist wichtig, dass Kinder von Soldaten mit Kindern zusammenkommen, die aus den besetzten Gebieten geflohen sind. Sie unterhalten und erholen sich zusammen, was sehr positiv ist.“

Rehabilitation für Soldaten

Es waren 45 Militärangehörige mit verschiedenen Dienstgraden in Kroatien, von einfachen Soldaten bis zum Oberst. Sie wurden während den Kampfhandlungen im Osten verwundet. Bei der Auswahl der Reiseteilnehmer halfen die Behörde der Militärverwaltung und die Gesellschaftsorganisation „Ukrainischer Verein der ATO-Teilnehmer“.

„Die Hälfte von ihnen waren aktive Soldaten. Manche von ihnen kamen direkt von der Front. Ein anderer Teil waren Soldaten, die schwer verletzt wurden und ihren Dienst nicht weiter verfolgen konnten“, berichtete Wolodymyr Kokljusch, Abteilungsleiter für Soziales bei den ukrainischen Streitkräften, und ergänzte, dass es für sie die erste Reise dieser Art war.

Kroatien öffnet sich für die Ukraine

Ein weiterer wichtiger Aspekt der Reise, insbesondere für die Kinder, war, ihnen eine andere Welt zu zeigen. Ilja Schewljak, Präsident des ukrainischen Sportkomitees, erklärte, dass fast 95 Prozent dieser Gruppe nie aus ihrer Region herauskamen, geschweige denn in anderen Ländern waren.

„Dank dieser Reise können sie erleben, wie es in einem europäischen Land ist. Sie werden verstehen und auch so leben wollen. Und sie werden zu Hause davon erzählen“, sagte Ivica Piric.

Oberst Petro Potjochin, ein Militärangehöriger, merkte an, dass diese Bekanntschaft nicht nur für die Ukrainer gut ist, sondern auch für die Kroaten, die sich deshalb der Ukraine öffnen: „Je mehr man über uns weiß, desto größer wird die Unterstützung.“

Die Initiative wird solange fortgesetzt, wie die Ukrainer Hilfe brauchen

„Die Initiative wird auch fortgesetzt, weil die Ukraine Hilfe braucht. Ich erlebte selbst einen Krieg und verstehe deshalb sehr gut, was Kinder fühlen. Und ich will, dass sie wenigstens während dieser Reise nicht darüber nachdenken. Und wegen dieser Soldaten leben die Menschen in anderen Ländern in Ruhe und Frieden“, sagte Ivica Piric, Gründer der Wohltätigkeitsinitiative.

Für das kommende Jahr sind neue Reisen von Mai bis September geplant.