Spendenaktion zum Kauf von neuen „Blutmobilen“ für die ATO-Zone

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Ukrainische Freiwillige helfen weiterhin den Soldaten an der Front. Sie berichteten über eine Spendenaktion zum Kauf eines Fahrzeugs, um damit Blut für verletzte Soldaten mit schwierigen Wunden zu transportieren

Freiwillige berichteten darüber, dass sie eine Spendenaktion ins Leben gerufen haben, um Mittel für ihre weitere Arbeit und den Ausbau des Projekts „Blutmobil“ zu organisieren. Das sogenannte „Blutmobil“ ist ein Fahrzeug, um darin Blutkonserven aus dem Kernland unter Einhaltung der besonderen Bedingungen zu transportieren. Das Prinzip dieser „Blutmobile“ besteht darin, Blut innerhalb der sogenannten „goldenen Stunde“ an Verwundete zu liefern.

„Wunden sind in der ATO-Zone immer mit Blutverlust verbunden. Todesfälle sind oft direkt mit Blutverlusten verbunden. Dabei gibt es Blutvorräte in den stationären und mobilen Lazaretten, aber je näher man an der Front ist, wo Menschen verletzt werden, desto geringer sind die Vorräte. Wir arbeiten an einem Konzept, womit Ärzte Blut direkt zu den Verletzten bringen können. Je schneller der Blutverlust ausgeglichen werden kann, desto höher ist die Überlebenschance der Verwundeten“, erklärte Rostyslaw Sauralskij, Initiator des Projekts, Berater des ukrainischen Gesundheitsministeriums, Kandidat der Medizinwissenschaft und Vorstandsmitglied des „Verbands ukrainischer Efferentologen“.

Start der Spendenaktion

Die Spendenaktion startete heute auf der Online-Plattform „People’s Project“. Darüber berichteten die Organisatoren des Projekts auf einer Pressekonferenz im Ukraine Crisis Media Center.

„Wir versuchen, im Dezember, Januar und Februar über 450.000 Hryvna [zirka 16.000 Euro] zum Kauf von neuen „Blutmobilen“ zusammenzubringen. Ein Blutmobil ist ein VW T5 mit entsprechender Technik. Wir freuen uns über alle, die sich an unserem Projekt beteiligen“, sagte Maxim Rjabokon, Koordinator des gesamtukrainischen Freiwilligenzentrums „People’s Project“.

Erfolge des Pilotprojekts: 200 Soldaten wurden gerettet

Das erste „Blutmobil“ existiert bereits seit fast zwei Jahren und fuhr über 40.000 Kilometer durchs Hinterland. Seither beförderte es aus Krementschug, Poltawa und Charkiw zirka 100 Liter Blutkonserven, mit denen zirka 200 Personen gerettet werden konnten. Allerdings ist das Fahrzeug und dessen Kühlkammer für das Blut sehr verbraucht. Nach fast jeder Fahrt muss es zur Reparatur. Außerdem reicht ein Fahrzeug nicht für die gesamte Kontaktlinie, um rechtzeitig vor Ort zu sein.

Vom Pilot- zum Nationalprojekt

Die Spendenaktion über die genannte halbe Million Hryvna ist nur die erste Etappe des Projekts. In der zweiten Etappe versuchen die Freiwilligen, Mittel zu sammeln, um die entsprechende Technik in dem Fahrzeug zu erneuern, das derzeit in der ATO-Zone unterwegs ist, berichtete Oxana Tjupa, Vorstandsvorsitzende des Fonds „Klub Dywoswit“. In der dritten Etappe sollen vier fahrbare Stationen für Blutkonserven gekauft werden, um damit Blutkonserven in der ATO-Zone auch für die Zivilbevölkerung in Notsituationen zu transportieren.

„Wir sprechen über ein Nationalprojekt, weil wir es vom Pilotprojekt ausweiten und daraus ein ständiges Projekt für die Entwicklung der Katastrophenmedizin machen wollen“, erklärte sie.

Maxim Rjabokon erklärte, dass die Freiwilligen sich sehr über Drittmittel von Unternehmen freuen würden.

„Ich möchte gerne unter den Partnern und Sponsoren Unternehmen aus dem Maschinenbau sehen, solche wie Volkswagen oder Mercedes, die als Co-Organisatoren und Sponsoren auftreten und uns dabei helfen, alle drei Etappen des Projekts umzusetzen“, erklärte er.

Die Freiwilligen des Projekts „Blutmobil“ sind Aktivisten des Fonds „Klub Dywoswit“ und des „Verbands junger Blutspender der Ukraine“