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1230. Kriegstag: Angriffe auf Charkiw und Saporischschja, Anteil chinesischer Elektronik in Drohnen

Russland greift Charkiw und Saporischschja an

Am Morgen des 7. Juli haben Truppen des Aggressors Russland Charkiw und Saporischschja mit Drohnen angegriffen. In der Region Saporischschja meldeten die Streitkräfte mindestens elf Verletzte und in der Region Charkiw 33 Verletzte. In der Stadt Charkiw gerieten Wohn-, Verwaltungs- und Lagergebäude, Gewerbeanlagen und Autos unter feindlichen Beschuss. Es kam zu mehreren Bränden. Infolge der russischen Angriffe auf Saporischschja wurden Gebäude und Wohnheime der Polytechnischen Universität Saporischschja beschädigt. Es sind erhebliche Schäden entstanden.

Ukrainische Langstreckendrohnen greifen eine Ölraffinerie im Krasnodar-Gebiet an

Am 7. Juli haben ukrainische Langstreckendrohnen die Ölraffinerie Ilskaja in der Region Krasnodar der Russischen Föderation angegriffen. Wie das ukrainische Portal NV berichtete, gaben Quellen des ukrainischen Geheimdienstes an, dass infolge des Drohnenangriffs Anlagen des Unternehmens getroffen worden sei. Der Schaden an der Raffinerie wird auch von lokalen, sogenannten Medien bestätigt.  Die Raffinerie zählt zu den führenden im südlichen Föderationskreis. Sie ist Teil des militärisch-industriellen Komplexes des Aggressors und direkt am Angriffskrieg gegen die Ukraine beteiligt.

Anteil chinesischer Elektronik in Shahed-Drohnen steigt auf 65 %

Der ukrainische Militärgeheimdienst HUR hat festgestellt, dass zunehmend westliche Komponenten in russischen Kampfdrohnen durch chinesische ersetzt werden. Dies berichtet Donbas Realii. Insbesondere bei Drohnen des Typs Geran-2 (einer der Namen für russische Shahed-Drohnen) ist der Anteil der in China hergestellten elektronischen Komponenten auf 60–65 % gestiegen und hat damit erstmals US-Komponenten auf den zweiten Platz verdrängt. An dritter Stelle steht die Schweizer Elektronik.

Unter anderem werden bei Kampfdrohnen russischer Produktion die störresistenten Antennen des Satellitennavigationssystems durch solche ersetzt, die widerstandsfähiger gegen elektronische Kriegsführung sind und über eine größere Anzahl von Antennenelementen verfügen. Statt vier und acht ist der Einbau von 12 und 16 Elementen vorgegeben.

“Eine der neuen Funktionen ist der Einsatz von 3G-Modems in Drohnen, die dem Telegram-Bot Informationen über ihren Standort und ihre Telemetriedaten übermitteln, sodass der Feind die Platzierung unserer elektronischen Kriegsführungssysteme und Luftabwehrsysteme analysieren kann”, sagte ein Vertreter des HUR Donbass Realii. Ihm zufolge erweitert sich auch die Palette der Kampfeinheiten. Insbesondere gibt es Fälle, in denen Geran-2-Drohnen mit einem System zum Abwurf verzögerter Clusterelemente eingesetzt werden. Das Gewicht des in Russland und Iran hergestellten Sprengkopfes selbst ist auf 90 Kilogramm gestiegen. Es wurden ferner Maßnahmen ergriffen, um die Wasserdichtigkeit der Angriffs-Drohnen zu verbessern, damit sie auch bei schwierigen Wetterbedingungen effektiv eingesetzt werden können. Außerdem wurde ein Test einer Version der Geran-3-Kampfdrohne mit Düsentriebwerk festgestellt.

Nach dem massiven Angriff russischer Drohnen auf Kyjiw am 4. Juli veröffentlichte der Sicherheitsdienst der Ukraine Fotos von in der russischen Geran-Drohne gefundenen Komponenten chinesischer Herstellung. Auf einem Foto eines Elements ist das Datum 23.05.2025 eingraviert, was auf das genaue Produktionsdatum dieses Geräts hinweisen könnte.

Der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha sprach von Ironie des Schicksals, da die chinesischen Teile in den Drohnen erst nach einem Luftangriff auf die Ukraine entdeckt wurden, bei dem das Gebäude des chinesischen Generalkonsulats in Odessa durch russische Angriffe auf die Stadt beschädigt wurde. Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärte am Rande des NATO-Gipfels am 24. Juni, dass keine wichtige russische Waffe ohne Komponenten, Ausrüstung oder Materialien aus dem Ausland hergestellt werde.