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511. Kriegstag: Angriff auf Odessa, Ukraine will Getreidekorridor, Russland droht allen Seeschiffen

Massivster Angriff in Odessa

In der Nacht des 19. Juli wurde in der Ukraine mehrmals Luftalarm ausgelöst. In mehreren Angriffswellen starteten die russischen Besatzer Raketen vom Typ Kh-22, Kh-59, Kalibr und Oniks sowie iranische Kamikaze-Drohnen vom Typ Shahed. Die Besatzer versuchten, Kyjiw anzugreifen, doch alle Drohnen wurden abgeschossen. Der Angriff auf die Region Odessa war hingegen der größte seit Beginn der russischen Invasion.

Die Infrastruktur der Häfen Odessa und Tschornomorsk, die am Export ukrainischen Getreides beteiligt waren, wurde beschädigt. Die Wiederherstellung der Hafeninfrastruktur von Tschornomorsk werde mindestens ein Jahr dauern, teilte das ukrainische Ministerium für Agrarpolitik mit. Im Hafen von Tschornomorsk seien zudem 60.000 Tonnen Getreide vernichtet worden, das vor 60 Tagen auf ein Schiff verladen und durch den Getreidekorridor geschickt werden sollte, teilte das Ministerium mit.

Selenskyj: Ukraine will den Getreidekorridor wiederherstellen

Die Ukraine prüft die Möglichkeit eines sicheren Betriebs des Getreidekorridors, einschließlich der möglichen Begleitung von Konvois: Das sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj. “Wie können wir die Sicherheit in diesem Korridor gewährleisten? Hier gibt es verschiedene Aspekte. Wir haben Fragen zu einzelnen Konvois angesprochen. Sie müssen nicht nur mit der Türkei, sondern auch mit unseren anderen Partnern besprochen werden”, betonte er. Ihm zufolge “können die UN, die Türkei und das Militär sagen, dass niemand hundertprozentige Garantien gibt.” “Aber das ist eine sehr einfache Position. Auf diese Position sind wir nicht vorbereitet. Denn wir wollen, dass der Korridor, funktioniert”, betont Selenskyj.

Russland erklärt alle Seeschiffe, die ukrainische Häfen anlaufen, zu “militärischen Zielen”

Russland hat erklärt, dass es alle Schiffe, die ukrainische Häfen anlaufen, als Träger militärischer Güter betrachten wird. Dies berichten russische Propagandamedien. Die Russische Föderation erklärte zudem, dass die Flaggenländer solcher Schiffe als “auf der Seite des Kyjiwer Regimes in den Ukraine-Konflikt verwickelt” gelten würden. Das Verteidigungsministerium des Aggressorlandes hat eine Reihe von Meeresgebieten im Nordwesten und Südosten der internationalen Gewässer des Schwarzen Meeres für “vorübergehend gefährlich für die Schifffahrt” erklärt.

Am 17. Juli kündigte Russland unter Berufung auf die wiederholte Bombardierung der Krimbrücke offiziell seinen Rückzug aus dem Getreideabkommen an. Gleichzeitig entzog Moskau Garantien für die Sicherheit der Schifffahrt im Schwarzen Meer. Am selben Tag schlug der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj vor, die Arbeit am Getreideabkommen ohne Beteiligung der Russen fortzusetzen – gemeinsam mit der Türkei und den Vereinten Nationen. Die im vergangenen Juli unter Vermittlung der UN und der Türkei unterzeichnete Schwarzmeer-Getreideinitiative ermöglichte die Freigabe dreier ukrainischer Häfen für Lebensmittelexporte. Der Getreidekorridor wurde am 1. August 2022 in Betrieb genommen.