Ein unbekannter Erpresser-Virus, der dem WannaCry-Virus gleicht, griff ukrainische Banken an. Die Ukrainische Nationalbank (NBU) geht von dem größten „Hackerangriff“ in der ukrainischen Geschichte aus.
Mehrere staatliche und private Unternehmen und Banken in der Ukraine erklärten am Dienstag, dass sie angegriffen wurden. Darunter die Kiewer Metro, die Oschtschadbank, „Nowa Poschta“, „Kiewenergo“ und „Ukrenergo“. Das Virus fordert umgerechnet 300 US-Dollar in Bitcoins (ein Bitcoin kostet 2400 US-Dollar).
Die Kiewer Metro teilte mit, dass durch den Angriff die Bezahlfunktion für Fahrten mittels Kreditkarten nicht mehr funktionierte.
Das größte Privatunternehmen „Nowa Poschta“, das sich mit Express-Lieferungen beschäftigt, spricht von einem „massiven Angriff des Virus Petya.A auf das IT-System und das Servicezentrum in Kiew“. Dies führte vorrübergehenden dazu, dass Kunden nicht betreut werden konnten.
Das Virus greift Computersysteme mit Windows-Betriebsystemen an. Der Angriff betritt sowohl die Websites der Organisationen, sowie Computer von ihren Mitarbeitern.
Ähnliches berichtete auch das nationale Unternehmen „Ukrenergo“ und die private Aktiengesellschaft „Kiewenergo“ (von Rinat Achmetow).
Die Infektion der Computernetze wurde von der Cyberpolizei bestätigt. Die Infektion der Computernetze bestätigte sich auch auf der Website der Cyberpolizei, da sie auch nicht funktionierte.
Die Pressestelle der nationalen Telefongesellschaft „Ukrtelekom“ bestätigte auch den Angriff und dass es sich um einen Verschlüsselungsvirus handelt.
„Unsere IT-Mitarbeiter arbeiten mit Microsoft zusammen, um die Folgen des Angriffs zu beseitigen“, heißt es von „Ukrtelekom“.
Laut Angaben von Unternehmensvertretern hat der Angriff keinerlei Einfluss auf die Telefon- und Internet-Dienstleistungen.
Die offizielle Website des Flughafens „Borispol“ meldete, dass die Flugpläne vorübergehend nicht erreichbar seien.
Medien teilten ebenfalls mit, dass Banken wie die Oschtschadbank, Ukrsozbank, Ukrgazbank und die OTP-Bank angegriffen wurden.
Auch Ministerien und Kabinettsminister berichteten von Angriffen und dass ihre Webseiten nicht funktionieren.
Nach einer Meldung der Evropejska Prawda geht der ukrainische Sicherheitsdienst (SBU) davon aus, dass der Angriff von Russland oder von den besetzten Gebieten im Donbass aus organisiert wurde.