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617. Kriegstag: Saluschnyj zu Kriegsverlauf, Angriffe auf Awdijiwka, US-Republikaner fordern ATACMS

Saluschnyj nennt Auswege aus dem Stellungskrieg

Der Oberbefehlshaber der Streitkräfte der Ukraine, General Walerij Saluschnyj, glaubt, dass die Situation an der Front in eine Sackgasse geraten ist, in der keine Seite vorankommen kann, weil sie technologisch gleichermaßen ausgerüstet sind. Saluschnyj teilte seine erste umfassende Einschätzung der Offensive mit und sagte, dass ihn das Schlachtfeld an die Ereignisse des Ersten Weltkriegs erinnere. “Genau wie im Ersten Weltkrieg haben wir ein Niveau der Technologie erreicht, das uns in eine Sackgasse führt … Einen tiefgreifenden Durchbruch wird es höchstwahrscheinlich nicht geben.” Saluschnyj betont in einem Interview mit der Zeitschrift “The Economist”, das er diese Woche gab, dass die Ukraine in den fünf Monaten der Gegenoffensive nur 17 Kilometer vorrücken konnte. Zehn Monate lang kämpfte Russland um Bachmut im Osten, “um die sechs mal sechs Kilometer große Stadt einzunehmen”.

Russische Truppen schwächen ihre Angriffe auf Awdijiwka ab

Die russischen Besatzer haben ihre Angriffe in Richtung Awdijiwka abgeschwächt, um ihre Verluste auszugleichen und sich neu zu gruppieren. Dies erklärte der Sprecher der Armee in der Region Tawrija, Oleksandr Schtupun, im ukrainischen Fernsehen am 2. November. Ihm zufolge ist die Zahl der Angriffe in Awdijiwka etwas zurückgegangen. Er stellte fest, dass der Feind insgesamt 14 Luftangriffe, 30 Kampfeinsätze und 959 Granatenangriffe durchgeführt habe. “Der Feind setzt seine Versuche fort, Awdijiwka zu umzingeln, aber im Moment nicht so aktiv. Er muss seine Verluste ausgleichen und sich neu formieren, um weitermachen zu können”, erklärte der Sprecher und fügte hinzu, dass in naher Zukunft mit einer neuen Angriffswelle zu rechnen sei.

Gruppe von Republikanern fordern Biden auf, der Ukraine ATACMS mit größerer Reichweite zu geben

Hochrangige Republikaner im US-Kongress haben einen Brief an Präsident Joe Biden geschickt, in dem sie ihn auffordern, ATACMS-Raketen mit größerer Reichweite an die Ukraine zu liefern. In dem Brief vom 1. November begrüßen die Republikaner, die in den Ausschüssen für auswärtige Angelegenheiten und Streitkräfte des Repräsentantenhauses sitzen, die Mitteilung, dass die US-Regierung der Ukraine einige taktische Raketensysteme mit begrenzter Reichweite (ATACMS) zur Verfügung gestellt habe. Die Kongressabgeordneten Michael McCaul und Mike Rogers sowie die Senatoren James Risch und Roger Wicker fordern aber auch, entsprechende Systeme mit größerer Reichweite zu liefern, insbesondere um Ziele auf der gesamten Krim treffen zu können.

McCaul ist Vorsitzender des Ausschusses für auswärtige Angelegenheiten des Repräsentantenhauses, Rogers Vorsitzender des Ausschusses für Streitkräfte des Repräsentantenhauses, Risch ist der oberste Republikaner des Senats für auswärtige Angelegenheiten und Wicker ist der wichtigste Republikaner des Senats für Fragen der Streitkräfte. Sie verschickten den Brief, während das Repräsentantenhaus mit republikanischer Mehrheit der Abstimmung über ein separates Hilfsgesetz für Israel näher rückt, und ignorierten damit die Forderung des demokratischen Präsidenten Joe Biden, 106 Milliarden US-Dollar an umfassender nationaler Sicherheitsfinanzierung zu verabschieden, zu der auch Gelder für Israel, die Ukraine und Taiwan gehören.