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946. Kriegstag: US-Militärhilfe, Bericht über Stagflation in Russland, Drohnen und Raketenangriffe

USA stellten der Ukraine fast acht Milliarden Dollar für Waffen zur Verfügung

US-Präsident Joe Biden hat eine starke Erhöhung der Hilfe für die Ukraine angekündigt und versprochen, in den kommenden Monaten fast acht Milliarden Dollar für Waffen bereitzustellen. Biden gab die Ankündigung anlässlich des Besuchs von Präsident Wolodymyr Selenskyj im Weißen Haus am 26. September bekannt. Er gratulierte der Ukraine zu ihren Erfolgen im Krieg, wies jedoch darauf hin, dass noch viel Arbeit vor ihr liege. “Deshalb kündige ich heute eine starke Erhöhung der Sicherheitshilfe für die Ukraine und eine Reihe zusätzlicher Maßnahmen an, die der Ukraine helfen werden, diesen Krieg zu gewinnen”, sagte der US-Präsident.

Insbesondere wies Biden das Verteidigungsministerium an, alle verbleibenden Mittel für Sicherheitshilfe, die der Ukraine bis zum Ende seiner Amtszeit zugewiesen wurden, bereitzustellen. “Ich habe außerdem 5,5 Milliarden US-Dollar im Rahmen der Befugnis des Präsidenten bei der Rüstungsreduzierung genehmigt, um sicherzustellen, dass diese Befugnis auf unbestimmte Zeit bestehen bleibt und damit meine Regierung die vom Kongress bewilligten Mittel für die Reduzierung der US Ausrüstung vollständig zur Unterstützung der Ukraine nutzen und dann die US-Lagerbestände wieder auffüllen kann”, sagte Biden.

Außerdem kündigte das US-Verteidigungsministerium die Bereitstellung von 2,4 Milliarden US-Dollar im Rahmen der Ukraine Security Assistance Initiative an, um der Ukraine zusätzliche Ausrüstung zur Luftverteidigung, Drohnen und Luft-Boden-Munition zur Verfügung zu stellen und die  Verteidigungsindustrie der Ukraine zu stärken. “Um die Langstreckenangriffsfähigkeiten der Ukraine zu stärken, habe ich beschlossen, die Ukraine mit JSOW-Langstreckenmunition auszustatten”, so Biden.

“Um die Luftverteidigung der Ukraine weiter zu stärken, habe ich das Verteidigungsministerium angewiesen, für die Ukraine ein zusätzliches Patriot-Luftverteidigungssystemen zu reparieren und sie damit auszustatten sowie der Ukraine zusätzliche Patriot-Raketen zu liefern”, sagte der US-Präsident außerdem. Im nächsten Jahr soll die Ukraine mit Hunderten zusätzlichen Patriot- und AMRAAM-Raketen versorgt werden, um ihre Bürger schützen zu können. Darüber hinaus kündigten die USA die Bereitstellung eines neuen Militärhilfepakets in Höhe von 375 Millionen Dollar an.

Die Bank von Russland erkennt den Beginn von Stagflation

Russlands Zentralbank sieht erste Anzeichen für eine Stagflation in Russland. “Es gibt Anzeichen für eine Abkühlung der Inlandsnachfrage. Ein Nachlassen des Inflationsdrucks ist jedoch nicht zu beobachten”, heißt es in einem Bericht von Bloomberg mit Bezug auf eine Sitzung der russischen Zentralbank. Ihr zufolge ist das Preiswachstum aufgrund der Überhitzung der Wirtschaft im ersten Halbjahr 2024 hoch. “Erklärungen der russischen Zentralbank deuten darauf hin, dass sie die Wirtschaft am Rande einer Stagflation sieht. Obwohl Sanktionen und Arbeitskräftemangel das Produktionswachstum bremsen, erwarten Unternehmen und Verbraucher keine Verlangsamung der Preissteigerung. Auch Kreditzinsen im zweistelligen Bereich finden sie nicht restriktiv genug. Die Zentralbank hat Grund zur Sorge – wir gehen davon aus, dass die Inflation weiterhin über ihrem Ziel von 4 % liegt und sich das BIP-Wachstum im Jahr 2025 auf 1 % bis 1,5 % verlangsamen wird”, erklärte Alexander Isakov, Russland-Ökonom bei Bloomberg Economics. Einem anderen Ökonom, Oleg Kuzmin von Renaissance Capital, zufolge wird es keine Stagflation geben. Er glaubt, dass Russland nun an einem Scheideweg zwischen einer “sanften” und einer “harten” wirtschaftlichen Landung im nächsten Jahr stehe. In beiden Fällen wird sich das Wachstum auf 1,3 % bzw. 2,5 % verlangsamen, aber auch die Inflation dürfte auf etwa 5 % sinken.

Angriffe mit Shahed-Drohnen und Raketen

In der Nacht des 26. September hat Russland die Ukraine mit Shahed-Drohnen massiv angegriffen. In Chmelnyzkyj, Iwano-Frankiwsk und Kyjiw kam es zu Explosionen. In Kyjiw wurden vier Wohnhäuser, 20 Autos und eine Gasleitung beschädigt. Zwei Menschen wurden verletzt. In Saporischschja wurden durch Luftangriffe acht Menschen, darunter ein Kind, verletzt. 12 Häuser wurden dort zerstört beziehungsweise beschädigt. In der Nacht konnte die ukrainische Luftverteidigung 66 von 78 Shahed-Drohnen und vier X-59/69-Raketen abfangen, zwei weitere Raketen unbekannten Typs konnten nicht abgeschossen werden. Am 26. September feuerten die Russen drei aeroballistische Raketen vom Typ Ch-47 M2 Kindschal in Richtung Starokostjantyniw im Gebiet Chmelnyzkyj ab.