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967. Kriegstag: Drohnenangriffe, NATO-Beitritt, Selenskyj stellt Europäischem Rat Siegesplan vor

Russen greifen Ukraine mit 56 Drohnen an

In der Nacht des 17. Oktober haben russische Truppen die Ukraine mit 56 Drohnen und einer Rakete des Typs Ch-59 angegriffen. 22 feindliche Drohnen wurden in den Regionen Sumy, Kyjiw, Poltawa, Tschernihiw, Schytomyr, Mykolajiw, Tscherkassy, ​​Odessa und Ternopil abgeschossen. 27 gingen durch elektronische Gegenwehr verloren und zwei weitere Drohnen flogen in Richtung Belarus. Aber es gibt auch Einschläge. Das berichten die Streitkräfte der Ukraine. Zudem seien fünf Einschläge mit Drohnen auf Infrastruktureinrichtungen in den Frontgebieten registriert worden. Die Russen starteten die Rakete aus dem Luftraum der Region Kursk in der Russischen Föderation, und die Drohnen wurden aus den russischen Städten Kursk, Orel und Primorsko-Achtarsk abgefeuert.

Zeitpunkt für NATO-Mitgliedschaft der Ukraine offen

NATO-Generalsekretär Mark Rutte hat vor dem Treffen der Verteidigungsminister der NATO-Staaten am 17. Oktober in Brüssel erklärt, die Ukraine werde dem Bündnis künftig als 33. oder 34. Mitglied beitreten. Tags zuvor hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj seinen Siegesplan im ukrainischen Parlament vorgestellt. Einer seiner Punkte sieht die Einladung zu einem NATO-Beitritt vor. Rutte sagte jedoch nicht, inwiefern die NATO-Mitgliedsstaaten für eine solche Einladung an die Ukraine empfänglicher geworden sind.

“Im Moment sieht es so aus, als ob die Ukraine das 33. Mitglied sein wird. Aber vielleicht wird noch jemand anderes davor beitreten. Die Ukraine wird in Zukunft aber Mitglied der NATO sein. Das haben wir in Washington beschlossen”, so Rutte. Die Frage drehe sich jetzt nur noch um den Zeitplan. Ihm zufolge konzentrieren sich die Verbündeten nun darauf, eine Brücke zur Mitgliedschaft der Ukraine zu schlagen. Am 16. Oktober berichtete der Vertreter der USA bei der NATO, Julian Smith, dass die NATO “kurzfristig” nicht vorhabe, die Ukraine einzuladen.

Selenskyj stellt dem Europäischen Rat Siegesplan vor

Am 17. Oktober hat Präsident Wolodymyr Selenskyj auf einer Sitzung des Europäischen Rates gesprochen und stellte dabei seinen Siegesplan bzw. eine Strategie vor, um Russland zu echter Diplomatie zu zwingen. Selenskyj betonte, dass der europäische Zusammenhalt auch eine Waffe sei, die nicht nur der Ukraine, sondern allen europäischen Nationen Sicherheit gebe. Er betonte die Notwendigkeit eines zweiten Friedensgipfels zur Beendigung des Krieges und kündigte einen Rahmen für die Friedensformel an, der alle Aspekte der Wiederherstellung des Friedens umfasst. “Wir haben bereits vier Treffen zu den Punkten der Friedensformel abgehalten. Heute findet das fünfte in Frankreich statt. Ich bin Frankreich dankbar, dass es stattgefunden hat. Im November werden wir ein umfassendes Dokument auf Grundlage der Friedensformel entwickeln und werden es allen, auch den Russen, beim Friedensgipfel vorlegen”, sagte er.

Selenskyj betonte, dass sein Siegesplan Russland auf “wahre Diplomatie” vorbereiten und es zu einem “gerechten Frieden” zwingen könnte. Er appellierte an die Teilnehmer des Treffens, bei der Umsetzung mitzuhelfen. “Wenn wir jetzt beginnen und dem Siegesplan folgen, können wir diesen Krieg spätestens im nächsten Jahr beenden”, so Selenskyj. Nach Angaben des ukrainischen Präsidenten besteht das Ziel des Plans darin, nicht nur die Ukraine, sondern die gesamte euroatlantische Gemeinschaft zu stärken.

“Russland wird nur dann auf Diplomatie zurückgreifen, wenn es sieht, dass mit Gewalt nichts erreicht werden kann. Wir müssen die notwendigen Voraussetzungen schaffen, um diesen Krieg zu beenden”, sagte er. Selenskyj unterstrich, dass die Ukraine bereit sei, den europäischen Staats- und Regierungschefs einen Siegesplan auf den Tisch zu legen, und sie zähle auf Unterstützung. “Die Ukraine ist bereit für wahre Diplomatie. Aber dafür müssen wir stark sein. Erzwungene Waffenstillstände statt einem gerechten Frieden haben noch nie für Sicherheit gesorgt. Niemand ist glücklich, wenn Kriege zurückkehren”, sagte Selenskyj.