Cherson ist befreit🍉
Der 11. November ist zu einem wichtigen Tag im Krieg Russlands gegen die Ukraine geworden. Vor dem Hintergrund der Meldungen des Verteidigungsministeriums der Russischen Föderation über den “vollständigen Abzug” seiner Truppen vom rechten Ufer des Dnipro sind ukrainische Soldaten in die Stadt Cherson vorgedrungen.
Das russische Kommando behauptet, dass “kein einziges Objekt militärischer Ausrüstung und keine Waffen auf dem rechten Ufer zurückgelassen wurden”, obwohl es zahlreiche gegenteilige Aussagen ukrainischer Militärs gibt. Am 11. November wurde auch bekannt, dass die Antoniw-Brücke, die die beiden Ufer des Dnipro verband, in Cherson zerstört wurde, wahrscheinlich von der russischen Armee während ihres Rückzugs. Am Nachmittag tauchten die ersten Fotos ukrainischer Militärangehöriger in Cherson sowie ukrainische Flaggen im Stadtzentrum auf.
In einem Interview für Radio NW sagte der Berater im ukrainischen Präsidialamt, Mychajlo Podoljak, Brigadegeneral Oleksandr Tarnawskyj, der die operative Gruppe der Slobod-Truppen befehligte, bald selbst über die Einzelheiten der Befreiung des rechten Ufers des Dnipro berichten werde. Podoljak betonte, dass Tarnawskyj “die schwierige Planung der Operation zur Befreiung und Deblockierung des Territoriums der Südukraine absolut effektiv durchgeführt hat”.
Fast die gesamte Region Mykolajiw ist befreit
Der Leiter der Gebietsverwaltung von Mykolajiw, Witalij Kim, berichtete, dass fast das gesamte Gebiet der Region von den russischen Besatzern befreit wurde. Kim schrieb auf Telegram: “Jetzt ist es offiziell: Die gesamte Region Mykolajiw mit Ausnahme der Kinburn-Nehrung wurde befreit.”
Kim zufolge befindet sich die Wasserleitung vom Dnipro unter der Kontrolle der ukrainischen Streitkräfte, aber es steht noch eine Minenräumung bevor. Bald werde feststehen, wann die Versorgung von Mykolajiw mit Trinkwasser wieder aufgenommen werden könne.
Neuer Gefangenenaustausch
Am 11. November fand ein neuer Gefangenenaustausch statt, und 45 Soldaten der Streitkräfte der Ukraine wurden befreit. Das teilte der Leiter des Büros des Präsidenten der Ukraine, Andrij Jermak, auf Twitter mit. “Ein weiterer Austausch hat stattgefunden. Es war möglich, 45 Soldaten der Streitkräfte der Ukraine zu befreien. Es war auch möglich, zwei Leichen gefallener Verteidiger zurückzuholen”, schrieb er.
Podcast Explaining Ukraine
Wegen des Krieges steht das ukrainische Hochschulwesen vor enormen Herausforderungen. Universitäten wurden aus den vorübergehend besetzten Gebieten in sicherere Regionen der Ukraine verlegt. Viele Lehrer und Schüler sind im Ausland und setzen ihr Studium online fort. Wie soll es weitergehen? Moderation: Tetyana Ogarkova, Journalistin, zuständig für Internationale Angelegenheiten beim Ukraine Crisis Media Center. Zu Gast ist Jewhen Nikolajew, Experte des Analysezentrums Education Analytics.
Ukraine in Flames #246
Deutschland unterstützt die Ukraine sowohl auf staatlicher als auch auf gesellschaftlicher Ebene. Über die historischen Voraussetzungen der heutigen Reaktion und die Haltung der breiten Öffentlichkeit sowie über die Diskussion um die Lieferung schwerer Waffen an die ukrainische Front.