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266. Kriegstag: Raketeneinschläge in Polen, deportierte Kinder zurück, Russen beschießen Kupjansk

Raketeneinschläge auf polnischem Territorium

Am 15. November wurden Explosionen an Getreidetrocknern im polnischen Dorf Przewodów nahe der ukrainischen Grenze bekannt. Der Zeitpunkt der Explosionen fiel mit einem großangelegten russischen Raketenangriff auf die Ukraine zusammen. Es ist bereits bekannt, dass die Explosionen, bei denen zwei Menschen ums Leben kamen, durch den Einschlag von ein oder zwei Raketen verursacht wurden.

Die USA haben volles Vertrauen in die Untersuchung der polnischen Regierung und machen für die Einschläge in Polen letztlich Russland verantwortlich, unabhängig davon, wer die Rakete abgefeuert hat. Das geht aus einer Erklärung der Sprecherin des Nationalen Sicherheitsrates des Weißen Hauses, Adrienne Watson, hervor. Sie betonte, dass den USA noch keine Daten vorliegen, die der bisherigen Einschätzung der polnischen Seite widersprechen würden, wonach die Explosionen wahrscheinlich von einer ukrainischen Luftabwehrrakete verursacht wurden.

Der polnische Präsident Andrzej Duda sagte, die Explosionen im Osten Polens seien ein Unfall gewesen, und Warschau betrachte den Raketen-Vorfall nicht als Angriff auf das Land, da die Rakete höchstwahrscheinlich von ukrainischen Luftabwehrkräften abgefeuert worden sei.

Das Außenministerium Russlands erklärte unterdessen, russische Truppen seien an dem Vorfall mit den Explosionen in Polen nicht beteiligt gewesen.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist allerdings überzeugt, dass die Rakete, die in Polen eingeschlagen ist, keine ukrainische war. Dies erklärte er während eines Gesprächs mit Journalisten im ukrainischen Fernsehen. “Ich möchte, dass wir fair sind, und wenn dies unsere eingesetzte Luftabwehr war, dann möchte ich dafür Beweise. Zuerst eine Untersuchung, dann Zugang zu Daten”, betonte der Präsident. Selenskyj meint zudem, die Ukraine hätte Zugang zu dem Ort der Katastrophe bekommen müssen.

Ihm zufolge ist die Ukraine ein “Schutzschild” für ganz Osteuropa. Er sagte auch, dass er in der Nacht vertrauliche Gespräche mit den Führern anderer Staaten geführt habe. Noch hat die Ukraine nach Angaben des Präsidenten keine Einladung erhalten, sich an den Untersuchungen zu beteiligen.

Illegal deportierte Kinder wurden in die Ukraine zurückgebracht

103 Kinder, die von den Russen gewaltsam aus der Ukraine weggebracht wurden, sind wieder zuhause. Dies gab Jaroslav Schanko von der Nationalen Polizei bei einem Briefing am 16. November bekannt.

“Nach Angaben des Nationalen Informationsbüros wurden 11.129 Kinder illegal auf das Territorium der Russischen Föderation deportiert. Davon wurden 103 Kinder zurückgebracht”, sagte er. Schanko wies darauf hin, dass die Regierung derzeit an der Entwicklung eines gesetzgeberischen Mechanismus zur Rückführung illegal nach Russland gebrachter Kinder arbeite.

Mit dem Stand vom 16. November sind infolge der umfassenden Invasion Russlands auf dem Territorium der Ukraine 432 Kinder getötet und 835 verletzt worden.

Die Russen haben das befreite Kupjansk beschossen

Während einer Exhumierung in der Stadt Kupjansk in der Region Charkiw haben die Besatzer das Feuer auf die Stadt eröffnet. Eine Frau wurde getötet, ein Polizeibeamter verwundet.
Die Staatsanwaltschaft der Region Charkiw erklärte, dass Staatsanwälte des Bezirks Kupjansk am 16. November zusammen mit Ermittlern der Polizei die Leiche einer verstorbenen Frau in der Stadt Kupjansk exhumiert hätten. Die Frau war am 15. September durch Artilleriefeuer russischer Soldaten getötet worden.

Während der Untersuchung begannen die Besatzer, Kupjansk zu beschießen. Eine Granate traf das Grundstück des Hauses, die 76-jährige Besitzerin starb. Außerdem wurde ein Polizeibeamter durch Granatsplitter verletzt.

Ukraine in Flames #251