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293. Kriegstag: Lage bei Bachmut, Russlands Kriegskosten, G7-Hilfe für Luftabwehr, Patriots von USA

Wie weit sind die Russen nach Bachmut vorgedrungen?

Def Mon, einer der wichtigsten Osint-Analysten des Krieges Russlands gegen die Ukraine, hat eine Karte veröffentlicht, die zeigt, wie weit die Russen vom 31. August bis zum 11. Dezember 2022 vorgedrungen sind. Am 4. Dezember hatte der Sprecher der Ostgruppe der ukrainischen Streitkräfte, Serhij Tscherewatyj, im Fernsehen erklärt, dass die Russen in der Nähe von Bachmut täglich 50 bis 100 Tote und ebenso viele Verwundete zu beklagen haben.

Bereits am 1. Dezember hatte der Blogger und Journalist Denys Kasanskyj gegenüber Radio NW gesagt, dass die hohe Dichte des Artilleriefeuers, das seit Monaten andauert, dazu geführt habe, dass das Land “tot” sei – es gebe keine Gebäude oder Bäume mehr. Und das Territorium, auf das die Russen vordringen wollten, sei mit ihren Leichen übersät. Dasselbe sagte der Kommandeur des Swoboda-Bataillons, Petro Buttschenko, Ende November gegenüber Radio NW. Auf die Frage, wie groß die Verluste der Russen seien, sagte er: “Sie sind  kolossal. Sie zählen nicht einmal mehr die Leichen.”

Laut dem Kommandanten der Bodentruppen der ukrainischen Streitkräfte, Oleksandr Syrskyji, hat die Eroberung Bachmuts für die russischen Besatzer eine symbolische Bedeutung. Im ukrainischen Fernsehen sagte Syrskyj, dass die Invasoren die Stadt sechs- oder siebenmal erobern wollten, aber jedes Mal hätten die ukrainischen Soldaten diese Pläne durchkreuzt. Die Russen seien in dieser Zeit maximal fünf Kilometer vorgerückt.

Wie viel kostet der Krieg Russland?

Der Krieg in der Ukraine hindert den russischen Diktator Wladimir Putin erheblich daran, andere geopolitische Kampagnen der Russischen Föderation durchzuführen, insbesondere weil die Invasion der Ukraine Russland zu viel kostet. Das berichtete das Institute for the Study of War (ISW) am 12. Dezember.

Das Verteidigungsministerium Großbritanniens meldete unterdessen, dass Putin ein Gesetz über die Zuweisung von rund 143 Milliarden US-Dollar für Verteidigungs-, Sicherheits- und Strafverfolgungsmaßnahmen aus dem russischen Staatshaushalt für 2023 unterzeichnet hat. Nach Angaben der Weltbank entspricht dieser Betrag etwa 8 % des BIP Russlands im Jahr 2021. Nach britischen Schätzungen sind die Verteidigungsausgaben Russlands deutlich gestiegen und werden bis 2023 mehr als 30 Prozent des Gesamthaushalts ausmachen.

Die G7 werden sich auf die Luftabwehr konzentrieren und die USA bereiten die Lieferung von Patriots vor

Die Staats- und Regierungschefs der G7-Staaten haben bei einem Online-Treffen zugesagt, beim Wiederaufbau der ukrainischen Infrastruktur zu helfen und sich auf die Lieferung von Luftverteidigungssystemen für die ukrainischen Streitkräfte zu konzentrieren. Ihre gemeinsame Erklärung wurde auf der Website der deutschen Bundesregierung veröffentlicht, die den Vorsitz der G7 führt. Die Staats- und Regierungschefs bekräftigen ihre Unterstützung und Solidarität mit der Ukraine angesichts der anhaltenden russischen Aggression und verurteilen diejenigen, die den illegalen Krieg des russischen Diktators unterstützen.

Unterdessen ist die Administration von US-Präsident Joe Biden Planungen dabei, ihre Planungen abzuschließen, Patriot-Raketenabwehrsysteme in die Ukraine zu schicken. Das berichtete der US-Sender CNN am 13. Dezember unter Berufung auf zwei amerikanische Beamte und einen hochrangigen Vertreter der Administration. Der Plan des US-Verteidigungsministeriums muss noch von Pentagon-Chef Lloyd Austin genehmigt werden, danach wird er Joe Biden zur Unterzeichnung vorgelegt. Sobald die Pläne abgeschlossen sind, sollen die Patriots schnell geliefert werden. Gleichzeitig werden ukrainische Militärs auf einem Stützpunkt der US-Armee in Deutschland für den Patriot-Einsatz geschult.

Energie: Die Ukraine braucht Hilfe

Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die EU um Unterstützung beim Import von bis zu 2 GW Strom in die Ukraine im Wert von rund 800 Millionen Euro gebeten. Die USA haben inzwischen die erste Ladung von Energieausrüstung im Wert von 13 Millionen Dollar in die Ukraine geschickt und zwei weitere Flugzeuge mit Ausrüstung sollen diese Woche folgen. Dies meldet Reuters unter Berufung auf amerikanische Beamte. Die Hilfe stellt die erste Tranche der zuvor angekündigten US-Unterstützung in Höhe von 53 Millionen US-Dollar dar. Die Ukraine hat im Zusammenhang mit Stromausfällen ihre Verbündeten um Hilfe  gebeten.

Ukraine in Flames #278