Ukrainische Streitkräfte am linken Ufer des Dnipro bei Cherson
In seinem Bericht vom 22. April teilt das amerikanische Institute for the Study of War (ISW) mit, dass die Streitkräfte der Ukraine bestimmte Positionen am östlichen Ufer des Flusses Dnipro in der Region Cherson eingenommen haben. Die ISW-Experten weisen darauf hin, dass die russischen Militärs genügend Berichte und geografisch verifizierbares Filmmaterial produziert haben, dass man von einem solchen Vormarsch der ukrainischen Streitkräfte sprechen könne.
Die ISW-Experten haben auch Nachrichten russischer Telegram-Kanäle vom 20. und 22. April untersucht, denen zufolge die Streitkräfte der Ukraine schon seit Wochen Stellungen am Ostufer des Dnipro in der Region Cherson halten und stabile Versorgungswege zu ihren Stellungen aufbauen und regelmäßig Einsätze durchführen, was auf eine fehlende russische Kontrolle über dieses Gebiet hindeute.
Die Leiterin des gemeinsamen Pressezentrums der Verteidigungskräfte im Süden der Ukraine, Natalija Humenjuk, hat die Informationen des ISW, wonach die Streitkräfte der Ukraine den Fluss Dnipro überquert und sich am Ostufer niedergelassen haben, weder bestritten noch bestätigt. Ihrer Meinung nach sind die Berichte jedoch lediglich Vermutungen der ISW-Experten.
Drohnenangriffe auf der Krim
Am 24. April meldeten die russischen Besatzungsbehörden, dass die Schwarzmeerflotte der Russischen Föderation auf der Krim von drei unbemannten Schnellbooten angegriffen wurde. Die Drohnen seien in eine Bucht des besetzten Sewastopols eingedrungen. Der Redakteur von BlackSeaNews, Andrij Klymenko, der das Gebiet auf einem Video der Explosion erkannte, schreibt, eine Drohne sei in die Bucht eingedrungen und ungefähr gegenüber dem einem Wohnheim und einem Gebäude eines technischen Instituts in Sewastopol explodiert. Er fügte hinzu, dass in der Bucht eine Brigade von Schiffen des Gewässerschutzes stationiert ist.
Polen, Tschechien und die Slowakei wollen Sicherheitsgarantien für die Ukraine
Die NATO sollte einen klaren Weg zur Mitgliedschaft der Ukraine vorgeben, wenn die entsprechenden Bedingungen erfüllt sind, und außerdem bereit sein, Sicherheitsgarantien zu geben, die die Lage der Ukraine als “Grauzone” ein für alle Mal beenden. Dies steht in einem Artikel der Ministerpräsidenten Polens, der Tschechischen Republik und der Slowakei Mateusz Morawiecki, Petr Fiala und Eduard Heger in der Zeitschrift Foreign Affairs.
Die Ministerpräsidenten glauben, dass es nicht zu früh ist, Sicherheitsgarantien für die Ukraine für die Zeit nach dem Krieg zu planen, da es keine Investitionen und keine nachhaltige Erholung in der Ukraine geben wird, wenn sie nicht in der Lage ist, sich vor künftigen Aggressionen zu schützen. Ihrer Meinung nach wird die NATO auf dem bevorstehenden Gipfel in Vilnius schwierige, aber unvermeidliche Fragen über die Zukunft des Bündnisses beantworten müssen, einschließlich ihrer Haltung gegenüber der Ukraine und der zukünftigen Strategie gegenüber Russland. Die Ministerpräsidenten erinnern daran, dass die Allianz 2008 entschieden hat, dass die Zukunft der Ukraine (sowie Georgiens) in der NATO liegt.
Während des Besuchs der estnischen Premierministerin Kaja Kallas im ukrainischen Schytomyr haben Estland und die Ukraine außerdem vereinbart, zusammenzuarbeiten, um die Sicherheit der Ukraine auf dem Weg zur NATO-Mitgliedschaft zu gewährleisten.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte während des Besuchs des NATO-Generalsekretärs Jens Stoltenberg in Kyjiw letzte Woche gesagte, die Ukraine erwarte, dass der NATO-Gipfel in Vilnius ein Paket von Sicherheitsgarantien für das Land auf dem Weg zur Mitgliedschaft im Bündnis beschließt.
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