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Tag 10 des Krieges: Neue Taktiken des russischen Aggressors, Erfolge der Ukraine und Protest in Cherson

Seit zehn Tagen kämpft die Ukraine gegen den von Russland begonnenen Krieg. Was ist am 5. März passiert? Einzelheiten vom Ukraine Crisis Media Center:

Die russische Armee verstärkt den Beschuss von Zivilisten trotz “humanitärer Korridore”. In den letzten Tagen wurde deutlich, dass das russische Militär weiterhin Zivilisten terrorisiert. Am 5. März kam es in Bila Zerkwa zu Explosionen, von denen etwa 20 Privathäuser betroffen waren. Darüber hinaus hat die russische Armee trotz der Vereinbarung, Zivilisten aus Mariupol, Wolnowacha (im Donbass) zu evakuieren, auf humanitäre Korridore geschossen, sodass die Evakuierung verschoben werden musste.

Das russische Militär nimmt Zivilisten als Geiseln. In Hostomel (bei Kyjiw), wo seit dem ersten Kriegstag heftig gekämpft wird, haben die russischen Besatzer mindestens 40 Bewohner festgenommen. Es besteht kein Kontakt zu den Menschen. Dies berichtete der Militärkorrespondent Andrij Zaplienko auf Telegram. Ihm zufolge haben die russischen Besatzer den Wohnpark Pokrowske besetzt. “Gestern haben sie den Eingang betreten und sich draußen festgesetzt. Zu 40 Personen, die sich im Keller versteckt hatten, besteht kein Kontakt. Unbekannte antworteten auf einer Handynummer”, so der Korrespondent. Der Kontakt riss am 4. März ab. Die Bewohner hatten im Keller einen Generator sowie Lebensmittelvorräte.

Die neue Taktik der russischen Besatzer heißt Terrorismus. Mykola Sunhurowskyj, Militärexperte des Rasumkow-Forschungszentrums berichtete der ukrainischen Zeitung NW über die Wirksamkeit der Territorialverteidigung und die Prioritäten der russischen Armee. Zu den Angriffen der Russen auf kritische Infrastruktur sagte er: “Das zeigt, dass Wladimir Putin ein Terrorist ist. Diese Taktik soll Panik säen und ein Gefühl massenhafter Verluste schüren und vor diesem Hintergrund die Regierung zu Zugeständnissen oder, kurz gesagt, zur Kapitulation zwingen.”

Cherson gibt ein Beispiel für Zivilcourage. Am 5. März 2022 kamen Tausende von Menschen zu einer Kundgebung in Cherson (Südukraine) auf dem Platz der Freiheit zusammen und forderten den Abzug der russischen Soldaten. Sie riefen “Cherson gehört zur Ukraine!”: Video der Kundgebung

Österreichischer Experte über Erfolge der Ukraine gegen die russischen Luftstreitkräfte. Tom Cooper, ein österreichischer Militärexperte, der regelmäßig über den Krieg in der Ukraine schreibt, verwies auf die jüngsten Erfolge der Ukraine. Abgeschossen wurde eine russische Mi-24, eine SU-34 und SU-25, dann ein weiterer Mi-35, dann zwei Mi-8 und dann ein weiterer Ka-52 in der Nähe von Baschtanka im Gebiet Mykolajiw: Beitrag auf Facebook

Eine SU-34 wurde über Tschernihiw abgeschossen. Eines der Besatzungsmitglieder ist ein gewisser Major Krasnojarzew. Er posiert stolz auf einem Foto aus dem Jahr 2016 neben Assad und Putin. Die Überschallmaschine, die immer wieder für Werbezwecke fotografiert wurde und mit Erkennungszeichen des Staatlichen Flugtestzentrums (Walerij Tschkalow 929) im südwestrussischen Achtjubinsk versehen war,  wurde in relativ großer Höhe abgeschossen: etwa 1000 Meter. Dies bedeutet, dass dies nicht zufällig und nicht einfach war. Krasnojarzew, der überlebt hat, gehört zur “Elite” der russischen Luftstreitkräfte.