Selenskyj wird Biden innerhalb von zwei Wochen zweimal treffen – in Frankreich und Italien
Der Präsident der Ukraine, Wolodymyr Selenskyj, wird sich diese Woche mit seinem amerikanischen Amtskollegen Joe Biden in Frankreich während ihres Aufenthalts bei Veranstaltungen zum Tag der Landung der Alliierten in der Normandie treffen. Und als nächstes werden sie im Rahmen des G7-Gipfels ein Treffen in Italien abhalten. Das berichtet CNN am 5. Juni unter Berufung auf den nationalen Sicherheitsberater des US-Präsidenten, Jake Sullivan. “In der Normandie wird er Gelegenheit haben, Präsident Selenskyj zu treffen und mit ihm über die Lage in der Ukraine zu sprechen und darüber, wie wir unsere Unterstützung für die Ukraine fortsetzen und vertiefen können”, sagte Sullivan. Er fügte hinzu, dass Biden auch nächste Woche beim G7-Gipfel in Italien mit Selenskyj zusammentreffen werde.
Wolodymyr Selenskyj wird am 7. Juni in Paris erwartet. Dort wird er mit dem französischen Staatschef Emmanuel Macron und einer Reihe anderer Staatsvertreter zusammentreffen, darunter mit dem französischen Verteidigungsminister Sebastien Lecornu. Mit ihm wird er Betriebe des Rüstungskonzerns KNDS bei Paris besuchen, wo Artilleriemunition hergestellt wird. Das meldet die Zeitung Le Monde unter Berufung auf den Elysee-Palast. Auf dem Programm stehen zudem eine Rede Selenskyjs vor der Nationalversammlung, dem Unterhaus des französischen Parlaments, und Gespräche mit der Vorsitzenden Yaël Braun-Pivet, die im März in der Ukraine war.
China will einen Plan für die Ukraine haben, den über 20 Länder unterstützen
Der chinesische Außenminister Wang Yi hat erklärt, dass mehr als 20 Länder Pekings Position zur Lösung des “russisch-ukrainischen Konflikts” unterstützen würden. Das berichtete Bloomberg am 4. Juni. Wang Yi sagte, dass Russland und die Ukraine unabhängig voneinander “den größten Teil des Inhalts” der von China und Brasilien in einer gemeinsamen Erklärung im Mai dargelegten Grundsätze einer politischen Lösung “bestätigt” hätten. Die Hauptforderung der Ukraine – den Abzug der russischen Armee aus dem gesamten seit 2014 besetzten Gebiet – als Bedingung für jegliche Verhandlungen – erwähnte Wang Yi allerdings nicht. Ihm zufolge haben 26 Länder “den gemeinsamen Vereinbarungen zwischen China und Brasilien zugestimmt oder suchen nach Möglichkeiten, sich ihnen anzuschließen”. Insgesamt sollen 45 Länder ein “positives Feedback” zu dem Vorschlag gegeben haben.
Als Reaktion auf die Bemerkung des chinesischen Ministers erklärte das ukrainische Außenministerium, dass die Ukraine, auf deren Territorium Krieg herrsche, als die Partei, die vollständig unter den zerstörerischen Folgen der russischen Aggression leide, bestimmen sollte, wie der Frieden aussehen sollte. Die einzig faire Grundlage sei die Friedensformel des Präsidenten der Ukraine, Wolodymyr Selenskyj. “Der globale Friedensgipfel findet nächste Woche in der Schweiz statt. Wir denken, dass alle Länder, die aufrichtig die Wiederherstellung des Friedens anstreben, an einer erfolgreichen Umsetzung zusammenarbeiten sollten und keine Anstrengungen unternehmen sollten, um den Gipfel zu untergraben”, so das ukrainische Außenministerium.
Es fügte hinzu, dass eine Teilnahme eines hohen Vertreters Chinas an dem Gipfel eine gute Gelegenheit wäre, einen praktischen Beitrag zur Erreichung eines gerechten und dauerhaften Friedens in der Ukraine und zur Wiederherstellung ihrer territorialen Integrität zu leisten. “Vor dem Hintergrund der vier Gipfeltreffen zwischen China und dem Aggressor Russland auf der Ebene der Staats- und Regierungschefs, die seit Beginn der umfassenden Invasion stattgefunden haben, wäre dies ein wichtiges Signal für eine ausgewogene Position Chinas”, heißt es in der Erklärung.
Ukrainische DDoS-Attacke auf staatliche Institutionen und große Unternehmen Russlands
Cyber-Spezialisten des ukrainischen Militärgeheimdienstes führen einen massiven DDoS-Angriff auf die elektronischen Dienste des Aggressors Russland durch. Dies erfuhr das ukrainische Portal NW von einer Quelle des ukrainischen Geheimdienstes. Durch die DDoS-Angriffe wurden zahlreiche russische Institutionen und Privatunternehmen lahmgelegt. Die russischen Behörden hingegen melden, dass der Ausfall auf angebliche Störungen im Kommunikationsnetz zurückzuführen sei, aber die Quelle von NW betont, der wahre Grund sei ein groß angelegter DDoS-Angriff durch ukrainische Cyber-Experten.
Demnach haben Einwohner Russlands keinen Zugang zu den Websites staatlicher Institutionen wie zum Beispiel den Ministerien für Verteidigung, Finanzen, innere Angelegenheiten, Justiz, Industrie und Energie, Informationstechnologie, Kommunikation und Notfallsituationen. Darüber hinaus waren die Website und die Dienste des Föderalen Steuerdienstes Russlands nicht verfügbar. Der Zoll räumte sogar einen DDoS-Angriff auf Telekommunikationsbetreiber ein. Außerdem haben die Russen keinen Zugang zu den Dienstleistungen einiger Geldinstitute wie der Sberbank und der Alfabank. Auch beim sozialen Netzwerk VKontakte sind schwere Störungen zu beobachten. Darüber hinaus funktioniert in einigen Regionen der Russischen Föderation das staatliche Register der Standesämter seit mehreren Tagen nicht. Zudem wurden Ausfälle beim Cloud-Betreiber Glosoblako festgestellt.
Ukraine in Flames Nr. 620
Sowohl im Krieg als auch im Frieden wird die Ukraine für den Westen eine Bewährungsprobe für Entschlossenheit, Einheit und sogar das Industriepotential sein. Es gibt die Meinung, dass sich der Schwerpunkt der NATO von Frankreich und Deutschland nach Osten und Norden verlagert. Die europäische Verteidigung wird in Polen, den skandinavischen Ländern und der Ukraine zunehmend neu überdacht. Auch nach dem Brexit hat Großbritannien gezeigt, dass es in Sachen Verteidigung und Sicherheit weiterhin an der Spitze Europas stehen kann. Über die Rolle der Ukraine in einer neuen Weltordnung. Steht sie im Zentrum des Weltgeschehens oder bleibt sie am Rand globaler Allianzen und Entscheidungsprozesse?