Verteidigungskräfte der Ukraine greifen Öldepot in Russland an
Ukrainische Verteidigungskräfte haben das Öldepot der Kristall-Raffinerie in Engels in der Region Saratow in Russland angegriffen. Im Bereich des Ziels wurden zahlreiche Explosionen registriert, zudem brach ein Großbrand aus. Die örtlichen Behörden bestätigen den Angriff auf eine “Industrieanlage”.
Es wird darauf hingewiesen, dass dieses Öldepot den Militärflugplatz Engels-2, auf dem strategische Luftstreitkräfte des Feindes stationiert sind, mit Treibstoff versorgt. “Die Zerstörung des Öldepots schafft ernste logistische Probleme für die strategischen Luftstreitkräfte der russischen Besatzer und verringert ihre Fähigkeit, friedliche ukrainische Städte und zivile Objekte anzugreifen, erheblich”, heißt es in der Erklärung der ukrainischen Streitkräfte.
Russische Telegram-Kanäle und der Gouverneur der Region Saratow, Roman Busargin, berichten von einer Reihe von Explosionen über Engels in der Nähe des Öldepots. Anwohner berichten, sie hätten etwa 25 laute Explosionen gehört und helle Blitze am Himmel über mehreren Teilen der Stadt gesehen.
Kritik an Trumps Aussagen
Die Aussagen des designierten US-Präsidenten Donald Trump stimmen nicht mit den Zahlen von Umfragen überein. Dies schreibt der Leiter des Kyjiwer Internationalen Instituts für Soziologie (KIIS), Wolodymyr Paniotto, auf Facebook. “Die Behauptung, der Wunsch der Ukraine, der NATO beizutreten, habe Russland zu einem Angriff provoziert, ist falsch. Tatsächlich entstand der Wunsch der Ukraine, der NATO beizutreten, als Reaktion auf die russische Aggression”, so der Soziologe. Er stellt fest, dass die Ukraine im Jahr 2008 zwar einen Antrag auf Aufnahme in den NATO-Aktionsplan (MAP) gestellt hatte, dieser damals jedoch aus genau der Erwägung abgelehnt worden war, dass die Interessen Russlands nicht berücksichtigt würden.
Paniotto betont, dass die Aussichten auf einen NATO-Beitritt der Ukraine vor der russischen Aggression im Jahr 2014 völlig unrealistisch gewesen seien und die Gesellschaft dagegen gewesen sei. Bis 2014 hätten nur 15 bis 20 Prozent der Bevölkerung einen NATO-Beitritt der Ukraine unterstützt, und die meisten Politiker hätten diesen Punkt nicht einmal in ihre Wahlprogramme aufgenommen, weil er unpopulär gewesen sei, fügte er hinzu. Ihm zufolge lag die positive Einstellung der Ukrainer gegenüber Russland bei etwa 90 %, was einen NATO-Beitritt im Hinblick auf eine öffentliche Unterstützung fast unmöglich machte.
Paniotto erinnert auch daran, dass Diktator Putin vor der Invasion der Ukraine in der Ukraine durchaus beliebt gewesen sei. Etwa 60 Prozent der Bevölkerung hätten eine positive Einstellung ihm gegenüber gehabt, während die beliebtesten Politiker der Ukraine, insbesondere Julia Tymoschenko und Viktor Janukowytsch, vor den Präsidentschaftswahlen 2010 nur einen Rückhalt von 30 Prozent gehabt hätten.
“Es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass die NATO-Frage während der Revolution der Würde von 2013-2014 nicht einmal eine Forderung der Demonstranten war – und sogar der Beitritt zur EU wurde von einer deutlich geringeren Zahl von Demonstranten gefordert als die Gewährleistung von Würde und Gerechtigkeit”, fügt er hinzu. Paniotto betont, dass sich die Situation nach der Annexion der Krim durch Russland im Jahr 2014 dramatisch verändert habe. Aufgrund der russischen Aggression stieg die Zustimmung der Bevölkerung zu einem NATO-Beitritt der Ukraine deutlich an und erreichte 48 Prozent.
Trump hatte erklärt, er könne die Haltung Russlands zur NATO-Mitgliedschaft der Ukraine “verstehen” und der Regierung von Joe Biden vorgeworfen, Russlands Krieg gegen die Ukraine provoziert zu haben.
25. Ramstein-Treffen zur Verteidigungsfähig der Ukraine bis 2027
Beim 25. Treffen der Kontaktgruppe für Verteidigungsfragen der Ukraine am 9. Januar auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Deutschland sollen die Verteidigungsfähigkeiten der Ukraine bis 2027 festgelegt werden. Dies geht aus einer Erklärung des Pentagon hervor, berichtet die “Ukrajinska Prawda”. Demnach bricht US-Verteidigungsminister Lloyd Austin von Washington in Richtung Ramstein auf, um an dem Treffen der Kontaktgruppe teilzunehmen.
“Bei diesem richtungsweisenden Treffen wird Austin mit Verteidigungsministern und hochrangigen Militärs aus der ganzen Welt zusammenkommen, um die unmittelbaren Bedürfnisse der Ukraine auf dem Schlachtfeld, den langfristigen Verteidigungsbedarf und die entscheidende Koordinierung zu besprechen, die durch Koalitionen von Streitkräften und Fähigkeiten erreicht wird. Bei dem Treffen wird es um die Notwendigkeit gehen, die kontinuierliche Versorgung mit wichtigen Kräften und Mitteln, darunter Luftabwehrsysteme, Artilleriemunition und gepanzerte Fahrzeuge, sicherzustellen, sowie um die Bemühungen, die verteidigungsindustrielle Basis zu stärken”, heißt es in einer Erklärung des Pentagons. Darüber hinaus erklärten zwei hochrangige Beamte des US-Verteidigungsministeriums, dass beim 25. Ramstein-Treffen die Unterstützung der Verteidigungsfähigkeiten der Ukraine bis 2027 festgelegt werden soll.
Das Pentagon erinnert daran, dass Austin als Reaktion auf die unprovozierte Invasion Russlands in der Ukraine am 24. Februar 2022 das Ramstein-Format gegründet hat, eine Koalition aus etwa 50 Ländern, die sich regelmäßig treffen, um die Sicherheitsbedürfnisse der Ukraine zu besprechen. Das US-Verteidigungsministerium erinnert daran, dass die Vereinigten Staaten, ihre Verbündeten und Partner der Ukraine seit der Gründung der Kontaktgruppe im April 2022 Hilfen im Wert von über 126 Milliarden Dollar bereitgestellt haben.