1055. Kriegstag: Massiver Drohnenangriff, Nordkoreas Kriegsverluste, Debatte um Mobilisierungsalter

Massiver Drohnenangriff der Russische Föderation

In der Nacht zum 13. Januar hat Russland die Ukraine mit 110 Kampfdrohnen angegriffen, 78 davon wurden von der Luftabwehr abgeschossen, es kam zu Schäden durch herabfallende Trümmer, aber 31 feindliche Drohnen erreichten das Ziel nicht. Der Feind griff von Millerowo, Orjol, Brjansk und Primorsko-Achtarsk in der Russischen Föderation an. Durch den Absturz feindlicher Drohnen in den Regionen Sumy, Kyjiw, Schytomyr und Saporischschja kam es zu Schäden an Gebäuden von Unternehmen, privaten und staatlichen Einrichtungen, Privathäusern und Fahrzeugen (vorläufig ohne Opfer oder Verletzte). Durch herabfallende Trümmer wurden in einer Ortschaft in der Region Kyjiw vier Privathäuser, ein Wohnheim und eine medizinische Einrichtung beschädigt. Glücklicherweise gibt es auch dort unter der Bevölkerung keine Opfer.

300 Soldaten aus Nordkorea im Krieg gegen die Ukraine umgekommen

Mindestens 300 nordkoreanische Soldaten sind im Krieg gegen die Ukraine getötet und weitere 2.700 verwundet worden. Das berichtet der südkoreanische Geheimdienst. Er hat kürzlich erhaltenes Videomaterial von Kämpfen ausgewertet und festgestellt, dass die Verluste unter den nordkoreanischen Soldaten, die zur Unterstützung des Krieges Moskaus in der Ukraine entsandt wurden, auf deren mangelndes Verständnis für eine moderne Kriegsführung zurückzuführen seien. Der Geheimdienst gab außerdem an, dass Nordkorea seine Soldaten zum Selbstmord zwingt, um einer Gefangennahme durch das ukrainische Militär zu entgehen. Kyjiw zufolge sind zwei nordkoreanische Soldaten, die von ukrainischen Truppen in der russischen Region Kursk gefangengenommen wurden, Angehörige des wichtigsten militärischen Geheimdienstes Nordkoreas.

Zuvor hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ein Video der Vernehmung gefangener nordkoreanischer Soldaten veröffentlicht. Selenskyj sagte, die Ukraine sei bereit, die Gefangenen im Rahmen eines Austauschs gegen ukrainische Gefangene in Russland in ihre Heimat zurückzuschicken. Auf die Frage, ob er nach Nordkorea zurückkehren wolle, antwortete jedoch einer der Soldaten, er wolle in der Ukraine bleiben. Am 9. Januar hatte Präsident Selenskyj bei der 25. Sitzung der Kontaktgruppe für Verteidigungsfragen der Ukraine auf dem Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Deutschland berichtet, dass die Verluste nordkoreanischer Soldaten im Kampf gegen die Ukraine sich auf 4.000 Verwundete und Tote belaufen würden.

Trumps künftiger nationaler Sicherheitsberater rät Ukraine zur Mobilisierung Jüngerer

Mike Waltz, der künftige Nationale Sicherheitsberater von Donald Trump, glaubt, um die Front in der Ukraine zu stabilisieren, müsse das Mobilisierungsalter gesenkt werden. Dadurch könnten Hunderttausende neuer Soldaten in die Armee eingezogen werden. Dies erklärte er in einem Interview mit ABC News. Derzeit werden in der Ukraine nur über 25-Jährige eingezogen. “Ich glaube, viele Leute verstehen nicht, dass man Hunderttausende neuer Soldaten rekrutieren kann. Wir hören von moralischen Problemen, von Problemen an der Front. Wenn die Ukrainer fordern, dass alles für die Demokratie getan werden muss, dann müssen sie auch alles für die Demokratie tun”, sagte Waltz. 

Am 19. Dezember hatte Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärt, dass es jetzt dringlicher sei, die Armee mit westlichen Waffen und Ausbildung zu versorgen. Der Staatschef sagte zudem, er halte die Forderungen des Westens nach einer Herabsetzung des Mobilisierungsalters für “nicht sehr fair” und nannte als Beispiel Probleme bei der Ausbildung ukrainischer Brigaden im Ausland.

Auch Oleksandr Kowalenko, Militärexperte der Gruppe “Information Resistance”, steht Waltz’ Vorschlag skeptisch gegenüber. “Laut Waltz könnten auf diese Weise Hunderttausende für die ukrainischen Verteidigungskräfte rekrutiert werden, aber die Frage ist, selbst wenn dies der Fall wäre, wie würde man sie ausstatten. Nehmen wir an, man mobilisiert 100.000 Mann. Das sind ungefähr 125 Bataillone, die wiederum mit 1.375 Panzern ausgestattet werden müssen, mit  4.125 gepanzerten Mannschaftstransportwagen, 1.500 Stück Artillerie und so weiter. Die Frage ist, woher soll das alles in die Ukraine kommen, wenn nicht direkt aus den USA”, so Kowalenko.