Ukrainische Drohnen greifen Flugzeugfabrik in Smolensk an
In der Nacht des 21. Januar haben ukrainische Drohnen das Flugzeugwerk Smolensk in Russland angegriffen. Dies bestätigte Andrij Kowalenko, Leiter des Zentrums zur Bekämpfung von Desinformation beim Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrat. Er stellte klar, dass “dieses Werk an der Produktion und Modernisierung von Militärflugzeugen beteiligt ist, insbesondere von Su-25-Kampfflugzeugen”. Darüber hinaus biete es die Wartung von Maschinen an, was Russland ermöglicht, die Kampffähigkeit veralteter Flugzeuge aufrechtzuerhalten. Über die Folgen des Angriffs wird nicht berichtet. Außerdem kam es nach Informationen aus russischen Telegram-Kanälen in der Nacht des 21. Januar zu einem Drohnenangriff auf eine Ölraffinerie in der Stadt Jarzewo in der Region Smolensk. Auch eine Ölraffinerie in der Stadt Liski in der Region Woronesch wurde wiederholt angegriffen. Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, es seien angeblich 55 ukrainische Drohnen über dem Gebiet von sechs Regionen abgefangen worden.
Selenskyj: Europa muss sich als starker und unverzichtbarer Akteur etablieren
Am 21. Januar hielt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj eine Rede auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos. Darin erwähnte er den neuen US-Präsidenten Donald Trump und die Veränderungen, die seine Amtszeit mit sich bringen könnte. Er ist davon überzeugt, dass die USA ein unverzichtbarer Verbündeter für Europa sind. Zugleich seien die Europäer besorgt, ob sich dies nicht ändern werde. Gleichzeitig mache sich in den USA niemand Sorgen darüber, ob Europa weiterhin Verbündeter der USA bleiben werde, so der Präsident.
“Washington glaubt nicht, dass Europa etwas wirklich Bedeutendes bieten kann. Ich erinnere mich an den Asien-Sicherheitsgipfel letztes Jahr in Singapur – den Shangri-La-Dialog. Dort erklärten Vertreter der US-Delegation offen, dass ihre oberste Priorität im Sicherheitsbereich der Indo-Pazifik-Region liege, an zweiter Stelle kämen der Nahe Osten und die Golfregion und erst an dritter Stelle stehe Europa. “Und das war unter der vorherigen Administration”, sagte Selenskyj.
Seiner Ansicht nach könne es sich Europa nicht leisten, zweiter oder dritter zu sein, und könne nicht zulassen, dass die Welt ohne Europa voranschreite. Deshalb müsse Europa wettbewerbsfähig bleiben und sich als starker und unverzichtbarer Akteur etablieren.
Selenskyj betonte dabei, wie wichtig Geschlossenheit und eine gemeinsame Sicherheitspolitik seien. “Wir brauchen eine gemeinsame europäische Sicherheits- und Verteidigungspolitik, und alle europäischen Länder müssen bereit sein, so viel für die Sicherheit auszugeben, wie wirklich nötig ist, und nicht so viel, wie sie es in jahrelanger Vernachlässigung gewohnt sind. Wenn die Verteidigung 5 Prozent des BIP erfordert, dann sollten es 5 Prozent sein”, betonte er.
Der Präsident forderte die Europäer ferner auf, in die ukrainische Verteidigung zu investieren, insbesondere in die Produktion von Luftabwehrsystemen, Drohnen und Artillerie. “Europa braucht einen eigenen Iron Dome, der allen Bedrohungen standhalten kann. Wir können uns in Bezug auf die Sicherheit Europas nicht auf den guten Willen einiger weniger Hauptstädte verlassen: sei es Washington, Berlin, Paris, London, Rom oder – nach Putins Tod – irgendeines imaginären Demokraten in Moskau”, sagte er.
Selenskyj betonte zudem, wie wichtig die Energieunabhängigkeit von Russland sei. Selenskyj forderte die Europäer außerdem auf, sich stärker für die technologische Entwicklung einzusetzen, insbesondere für die künstliche Intelligenz. “Bereits jetzt sind die Algorithmen von TikTok stärker als so manche Regierung. Schon heute hängt das Schicksal kleiner Länder mehr von den Eigentümern von Technologieunternehmen ab als von ihren Gesetzen”, sagte er.
Selenskyj: Wir wollen den Krieg in diesem Jahr beenden, aber nicht nur schnell, sondern fair
Die Ukraine möchte den von Russland entfesselten Krieg nicht nur schnell, sondern vor allem auch fair beenden. Dies erklärte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj beim Weltwirtschaftsforum in Davos. “Trump hat es mir gesagt und dann auch öffentlich erklärt … Er wird alles tun, um den Krieg in diesem Jahr zu beenden. Ich habe ihm gesagt, dass wir sein Partner sind. Dies ist unser Krieg, wir kennen alle wunden Punkte. Wir wissen, wie schmerzhaft es für uns ist, wir haben unsere Leute verloren (das ist der größte Verlust für uns). Wir wollen den Krieg noch in diesem Jahr beenden, aber nicht nur schnell, sondern vor allem gerecht und zuverlässig für uns alle, für die Ukrainer. Damit sie nach Hause zurückkehren, sicher leben und arbeiten können. Ich glaube, das ist das Wichtigste. Wir werden zumindest alles dafür tun”, betonte der ukrainische Präsident.