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1294. Kriegstag: Mangel bei Luftabwehr, Angriff auf russische Pipelines, Kampf gegen Desinformation

Ukraine könnte mit Mangel bei der Luftabwehr konfrontiert sein

Der Ukraine droht ein Mangel bei der Luftabwehr, da die Lieferungen aus den USA zurückgegangen sind. Dies ist auf eine Überprüfung der Militärhilfe für die Ukraine durch das US-Verteidigungsministerium zurückzuführen. Das berichten westliche und ukrainische Beamte, schreibt die Financial Times. Munitionslieferungen aus den Arsenalen des Pentagons an die Ukraine erfolgen unregelmäßig und sind geringer als nach der Anweisung des Pentagons vom Juni erwartet. Experten und Analysten zufolge drohen der ukrainischen Luftabwehr Engpässe, wenn Moskau die Intensität der Raketen- und Drohnenangriffe weiter erhöht oder das derzeitige Tempo beibehält. “Es ist eine Frage der Zeit, bis die Munition ausgeht”, zitiert die FT einen Gesprächspartner, der mit der Frage der Lieferung amerikanischer Ausrüstung zur Luftabwehr an die Ukraine vertraut ist.

Explosionen in Pensa: Pipelinesystem außer Betrieb

Am 8. September wurden infolge einer Reihe von Explosionen in der russischen Stadt Pensa wichtige Ölpipelines lahmgelegt. Quellen des ukrainische Webportals NV im ukrainischen Innenministerium zufolge kam es im Bezirk Schelesnodoroschny in Pensa zu mindestens vier Explosionen. Infolgedessen fielen zwei Pipelines mit einer Kapazität von zwei Millionen Barrel pro Tag aus. Zudem wurden nach Angaben einer Quelle des ukrainischen Geheimdienstes an gleicher Stelle zwei weitere Rohre einer Pipeline von regionaler Bedeutung beschädigt. Es wird darauf hingewiesen, dass beide betroffenen Pipelines den Betrieb militärischer Einrichtungen der Russischen Föderation sicherstellten, die an der umfassenden Aggression der Russischen Föderation gegen die Ukraine beteiligt sind. Um die wahren Ursachen der Explosionen zu verschleiern, erschienen wenige Stunden nach den Explosionen in den lokalen Medien Informationen über angebliche geplante Übungen mit Rettungs- und Spezialkräften. Darüber hinaus berichtet der ukrainische Geheimdienst über Angriffe auf Objekte der russischen Luftabwehr auf der vorübergehend besetzten Krim.

USA beenden Zusammenarbeit bei Bekämpfung von Desinformation

Der Financial Times zufolge haben die USA die europäischen Länder darüber informiert, dass sie ihre gemeinsamen Bemühungen zur Bekämpfung von Desinformation aus Russland, China und dem Iran aufgeben. Im Bericht heißt es, dass die europäischen Länder letzte Woche eine Mitteilung des Außenministeriums erhalten hätten, wonach die USA die im letzten Jahr unter der Administration des früheren Präsidenten Joe Biden unterzeichneten Absichtserklärungen aufkündigen. Diese sollten einen einheitlichen Ansatz für die Erkennung und Offenlegung bösartiger Informationen durch diese Länder schaffen.

Die Memoranden waren Teil einer Initiative des Global Engagement Center (GEC), einer Agentur des US-Außenministeriums zur Bekämpfung der Verbreitung von Desinformation durch US-Gegner und Terrorgruppen im Ausland. James Rubin, der das Zentrum bis Dezember leitete, bezeichnete den Schritt als “einseitigen Akt der Abrüstung” im Informationskrieg mit Russland und China. “Informationskriege sind eine Realität unserer Zeit, und künstliche Intelligenz wird die damit verbundenen Risiken nur noch verstärken”, sagte er. Nach Rubins Einschätzungen hatten im vergangenen Jahr etwa 22 Länder in Europa und Afrika Abkommen mit den USA unterzeichnet. Sie wurden damit Teil des Programms der Biden-Administration zur Bekämpfung ausländischer Manipulation, dessen Ziel darin besteht, ein gemeinsames Verständnis der Bedrohung zu entwickeln und mit Partnerländern an einer gemeinsamen Antwort zu arbeiten.