Bei einem Runden Tisch wurde das Schicksal von Menschen diskutiert, die in der Ukraine politisches Asyl suchen
Kiew, 13. November 2014 – „Mein Traum ist, dass die Ukraine zu einem europäischen Amerika wird.“ Juristen, Politiker, politische Flüchtlinge aus Russland und Beamte trafen sich zu einem Runden Tisch im Ukrainischen Crisis Media Center, um ihre Meinung zu Problemen russischer Staatsbürger auszutauschen, die aufgrund politischer Verfolgung in ihrer Heimat in der Ukraine Zuflucht suchen. Die Diskussionsteilnehmer sprachen über die gesetzlichen Hürden, auf die politische Emigranten in der Ukraine treffen, sowie Möglichkeiten, eine höhere Anzahl an Menschen aufzunehmen, und welchen Nutzen die Ausländer der Ukraine bringen können.
Fast alle Teilnehmer des Runden Tisches stimmten darin überein, dass die russischen Staatsbürger, die in der Ukraine politisches Asyl suchen, für unser Land nützlich sein können. Die Ukraine wurde für einige Russen und andere Völker nicht nur zu einem Symbol der Freiheit und des Widerstands, sonder kann auch Vorteile aus der Vielfalt der neuen Leute erhalten. Manche Diskussionsteilnehmer meinten, dass die Ukraine mit einem Strom an russischen Emigranten rechnen muss – vor allem Dissidenten und Oppositionelle des Putin-Regimes. „Das liegt an dem politischen Regime, das die politischen Schrauben immer stärker anzieht,“ merkte Jewgenij Kiseljow an, russischer Staatsbürger, der vor 7 Jahre in die Ukraine kam. Russische Intellektuelle, Journalisten und andere Menschen können für die Ukraine nützlich sein und die kulturelle Vielfalt in unserem Land erweitern.
Leider haben viele Russen und Menschen anderer Nationalität, die in die Ukraine kommen, ernsthafte Schwierigkeiten, wenn es um politisches Asyl oder eine Aufenthaltsgenehmigung geht. „Ich betone, dass viel von der ukrainischen Staatsführung und von der ukrainischen Gesellschaft abhängt,“ merkte Kiseljow an. Andere Teilnehmer des Runden Tisches meinten, dass man die Prozedur zum Erhalt der ukrainischen Staatsangehörigkeit besonders für Menschen vereinfachen muss, die in ihrer Heimat politisch verfolgt werden. „Ich bin davon stark überzeugt, dass der ukrainische Staat die Pflicht hat, solchen Leuten zu helfen, die nicht mit der russischen Führung einverstanden sind und die aufgrund ihrer Position zur Ukraine durch die russischen Behörden Repressalien ausgesetzt sind. Für sie sollte die Prozedur zum Erhalt der ukrainischen Staatsangehörigkeit vereinfacht werden,“ meinte der ukrainische Volksabgeordnete, Boris Tarasjuk.
Eine Reihe der Diskussionsteilnehmer vertrat die Meinung, dass der Immigrationsprozess in der Ukraine schwierig und bürokratisch bleibt, auch wenn die zukünftige Ukraine ein gastfreundliches Haus für alle Menschen ist. Gennadij Druzenko, der Regierungsbevollmächtigte für Fragen zur ethnonationalen Politik, meinte, dass die Ukraine so etwas wie die mittelalterliche Saporoscher Sitsch werden soll, in der Menschen jeder Nationalität oder Glaubensgemeinschaft aufgenommen wurden. „Jeder soll Zuflucht zur Freiheit, Würde und den Menschenrechten erhalten, unabhängig von der ethnischen Herkunft, des Glaubens oder eines anderen Merkmals,“ meinte der Beamte. „Mein Traum ist, dass die Ukraine zu einem europäischen Amerika wird, wo sich Menschen auf sich, und nicht auf den Staat verlassen, und wo sie die Freiheit schätzen.“