Am 22. Januar beschossen pro-russische Terroristen einen Obus in der Stadt Donezk. Erneut wurden friedliche Zivilisten Opfer eines Terroranschlags. Laut vorläufigen Informationen kam der Beschuss um 9 Uhr Morgens aus einem sogenannten „umherwandernden“ Granatwerfer, der auf einem Kleinbus montiert ist. Das Epizentrum des Beschusses war die Haltestelle „Zawod Bosse“ im Leniner Bezirk. Gerade an dieser Stelle starben die meisten Menschen. Außerdem kamen im Obus, der vorbei fuhr, Menschen ums Leben. Er befand sich auf der gegenüberliegenden Straßenseite der Haltestelle. Augenzeugen berichten über eine hohe Anzahl Verletzter, aber ihre Zahl ist bisher nicht bekannt.
Wie das Verteidigungsministerium der Ukraine mitteilte, befand sich der beschossene Obus in einer Entfernung von über 15 Kilometer von Stellungen der ATO-Kräfte, was deren Beteiligung an dem schrecklichen Terroranschlag ausschließt. Außerdem merkt das Verteidigungsministerium an, dass ukrainische Soldaten nie Waffen gegen friedliche Zivilisten einsetzen.
Alle Fakten deuten darauf hin, dass die Terroristen den Personenverkehr aus einem Wohngebiet der Stadt beschossen, das von den illegal ausgerüsteten Formationen kontrolliert wird. Bisher gab es keine Zerstörungen in diesem Bezirk. In den Bezirk, wo der Terroranschlag stattfand, begaben sich die Mitglieder der Sonder-Monitoring-Mission der OSZE.
Premierminister Arsenij Jazenjuk machte die russische Führung für den Beschuss des Obusses in Donezk verantwortlich. „Russische Terroristen begingen heute erneut einen schrecklichen Terroranschlag gegen die Menschheit. Und die Verantwortung dafür trägt die Russische Föderation,“ sagte Jazenjuk.
Die Staatsanwaltschaft der Donezker Gebiets qualifizierte den Beschuss des öffentlichen Verkehrs in Donezk als Terroranschlag. Wie die Pressestelle der Staatsanwaltschaft im Gebiet mitteilte, beschossen die Freischärler der Terrororganisation „DVR“ die Haltestelle im Leniner Bezirk der Stadt Donezk zielgerichtet. „Wir verfügen über glaubwürdige Informationen, dass sich in diesem Bezirk nur Zivilisten befinden. Die Terroristen beschossen friedliche Zivilisten zielgerichtet,“ erklärte der Staatsanwalt des Donezker Gebiets. Die Organe der Staatsanwaltschaft des Donezker Gebiets verfügen über operative Informationen von Zeugen in Donezk, dass ein mit einem Granatwerfer bestückter LKW, der sich im Bezirk Kujbyschewsk befand, in Richtung des Leniner Bezirks von Donezk schoss.
Das ukrainische Außenministerium veröffentlichte folgende Erklärung: „Eines ist klar – ohne aktiv offensive Handlung der illegal ausgerüsteten Formationen, ohne Hilfe seitens der Russischen Föderation, einschließlich der Überlassung schwerer Ausrüstung, wären in der Ukraine keine friedlichen Zivilisten umgekommen. Die Ukraine trauert um jeden Getöteten und äußert tiefes und aufrichtiges Beileid für ihre Verwandten und Nahestehenden. Von unserer Seite unternehmen wir alles Mögliche, um weitere Opfer unter den Bürgern der Ukraine zu vermeiden. Jedes Menschenleben ist kostbar. Es muss unverzüglich eine objektive Untersuchung dieses Verbrechens eingeleitet werden und die Schuldigen sollen ihre gerechte Strafe erhalten. Die Ukraine verweist auf folgende Verpflichtung – die Grenzlinie zu beachten, die von der russischen Seite in der Erklärung von Berlin am 21. Januar beschlossen wurde, und ruft dazu auf, alle Vereinbarungen des Minsker Abkommens vom 5. und 19. September unverzüglich zu erfüllen. Die Verwendung von Artillerie muss eingestellt werden und die Feuerpause muss wiederhergestellt werden. Freischärler, reguläre russische Truppen und schwere Militärtechnik muss das Gebiet der Ukraine verlassen. Die Kontrolle der ukrainischen Staatsgrenze muss wiederhergestellt werden. Nur diese Schritte helfen dabei, dem Donbass wieder Frieden und Sicherheit zu bringen. Dies wird es erlauben, eine allseitige und unparteiische Untersuchung aller Todesfälle durchzuführen und Menschenleben zu schützen.“