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11. bis 17. Januar 2016: Was deutschsprachige Medien zur Ukraine berichteten

In der vergangenen Woche war die Ukraine kein Top-Thema, aber dennoch gab es mehrere Berichte über und aus dem Land. Hier eine Übersicht:

Am Montag schrieb die Neue Zürcher Zeitung über das Referendum in den Niederlande zum Assoziierungsabkommen mit der Ukraine.

Die FAZ berichtete über den jüngsten Cyber-Angriff, der in der Ukraine zu einem Stromausfall geführt haben soll. Das wäre das erste Mal, dass ein Stromnetz über das Internet lahmgelegt wurde.

Bei Spiegel Online erschien am Montag ein Artikel über die ukrainische Pilotin Nadija Sawtschenko, die seit anderthalb Jahren in russischer Untersuchungshaft sitzt. In dem Artikel heißt es, dass sich die russische Anklage immer stärker in Widersprüche verstrickt.

Am Montag brachte die Tagesschau einen Bericht über die Flüchtlinge innerhalb der Ukraine. Viele seien aus dem Donbass und von der Krim nach Lemberg geflohen und haben kaum Hoffnung, dass sie je zurück können.

Die Welt veröffentlichte am Montag einen Artikel, dass Putin hinter den Sanktionen ein geopolitisches Kalkül vermute. Es ginge dabei nicht darum, der Ukraine zu helfen, sondern Russland geopolitisch zu schaden.

Am Dienstag brachte der Tagesspiegel einen Artikel zum deutschen OSZE-Vorsitz, worin es heißt, dass Außenminister Frank-Walter Steinmeier den Dialog mit Russland wiederbeleben wolle und dass die Rolle der OSZE im Ukraine-Konflikt gezeigt hatte, dass solche Institutionen fehlen oder dass sie zu schwach sind, aber dringend gebraucht werden.

Auch die Neue Zürcher Zeitung ging am Dienstag auf das Thema OSZE ein, wobei es in diesem Artikel heißt, dass die OSZE eine deeskalierende Rolle im Ukraine-Konflikt spielte. Deshalb seien die Erwartungen an den deutschen Vorsitz auch sehr hoch.

Am Dienstag schrieb Die Zeit, dass die CSU unter anderem die Ukraine als „sicheres Herkunftsland“ betrachtet und daher keine Flüchtlinge aus diesem Land aufnehmen will.

Die Deutsche Welle meldete am Dienstag, dass sich der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine immer mehr zu einem Handelskrieg entwickelt. Beide Länder würden sich mit Importverboten aus dem jeweils anderen Land belegen und staatliche Medien ein düsteres Bild von der Situation im jeweils anderen Land zeichnen. In Wirklichkeit leidet die einfache Bevölkerung auf beiden Seiten gleichermaßen darunter.

Die Welt schrieb am Mittwoch, dass sich die Ukraine stabilisiert und den Handel mit dem Westen ausdehnt, wodurch die Wirtschaft langsam wächst, während Russland die Folgen des Konfrontationskurses von Putin zu spüren bekommt.

Die Süddeutsche Zeitung brachte am Mittwoch einen Bericht über das Referendum zum Assoziierungsabkommen mit der Ukraine in den Niederlanden.

Die Presse schrieb am Mittwoch, dass Moskau einen neuen Vermittler, den Putin-Vertrauten Boris Gryslow, nach Minsk schickte, wobei Russland weiter an der Föderalisierung des Landes festhält und Kiew das skeptisch betrachtet. Über diesen neuen Berater schrieb auch die taz und Neue Zürcher Zeitung skeptisch.

Olexander Scherba, der ukrainische Botschafter in Österreich, schrieb am Mittwoch in Die Presse darüber, weshalb der hybride Krieg in der Ukraine ins Stocken geriet.

Das Deutschlandradio Kultur brachte am Donnerstag einen Beitrag über die umkämpften Gebiete in der Ostukraine und die dortigen Minenfelder. Eine Räumung würde nur stellenweise stattfinden, wobei immer wieder neue Minen verlegt würden. Die Zivilbevölkerung sei der eigentliche Leidtragende dabei.

Die Welt veröffentlichte am Donnerstag eine Bloomberg-Meldung, worin es heißt, dass ukrainische Staatsanleihen die besten Erträge auf der Welt brachten.

Spiegel Online meldete am Donnerstag, dass Russland Bücher vernichtet, die mit Unterstützung von George Soros veröffentlicht wurden. Grund sei aber nicht der Inhalt – sondern der Streit zwischen dem US-Milliardär, der die Ukraine unterstützt, und Wladimir Putin.

Die FAZ und die Deutsche Welle brachten am Donnerstag einen Artikel über Petro Poroschenko, der sagte, dass er noch in diesem Jahr die selbsternannten „Volksrepubliken“ im Osten des Landes wieder unter Kontrolle bringen will.

Das Deutschlandradio Kultur veröffentlichte am Donnerstag einen Beitrag zur Ostukraine, wo sich Frühgeburten häufen und Rentner nur auf Umwegen an Geld kommen. Die Zivilbevölkerung sei der stärkste Leidtragende in den von Separatisten besetzten Gebieten. Auch die ARD brachte am Donnerstag einen Kurzbeitrag über traumatisierte Soldaten aus dem Ukraine-Krieg.

Am Freitag schrieb n-tv über einen neuen internationalen Fernverkehr, der durch Kiew angeregt wurde und an Russland in Richtung Osten vorbei geht.

Die Welt berichtete am Samstag, dass der ukrainische Außenminister Klimkin Russland massive Verstöße gegen das Minsker Friedensabkommen vorwirft.

Die Bild-Zeitung veröffentlichte am Samstag eine ausführliche Reportage, von was die sogenannten „Volksrepubliken“ Donezk und Luhansk finanziell eigentlich existieren und dass Russland dabei eine entscheidende Rolle spielt.

Die Tagesschau meldete am Samstag über die Trauma vieler Soldaten und wie sich Kriegsveteranen selbst zu helfen versuchen, indem eine Gruppe eine gemeinsame Pizzeria in Kiew betreibt.

Der Tagesspiegel berichtete am Sonntag, dass Washington und Moskau über die Köpfe der Ukraine hinweg über das Schicksal des Landes verhandeln.

Die Süddeutsche Zeitung meldete am Sonntag, dass die Ukrainer sehr viel Hoffnung mit dem Freihandelsabkommen zwischen der Ukraine und der EU verbinden.

Jörg Drescher für UCMC