Russische Medien sprechen von Drohnenangriff auf den Kreml
Am 3. Mai haben die russischen Propaganda-Medien die Nachricht von einem nächtlichen Angriff auf den Kreml verbreitet. Das Videomaterial zeigt ein Feuer über der Kuppel eines der Paläste. Im Laufe des Tages hieß es von den russischen Behörden, die Residenz von Diktator Wladimir Putin sei von ukrainischen Drohnen angegriffen worden.
Der Pressesprecher des Diktators, Dmitij Peskow, sagte, Moskau betrachte das Ereignis als einen von Kyjiw geplanten “Terrorakt” und als einen “Anschlag auf Putin” im Vorfeld des 9. Mai. Gleichzeitig hält der Kreml nach seinen Worten an Plänen für eine Parade auf dem Roten Platz fest. Peskow fügte noch hinzu, dass “die russische Seite sich das Recht vorbehält, Maßnahmen zu ergreifen, wo und wann sie es für notwendig erachtet”.
Kyjiw bestreitet hingegen, an dem Vorfall beteiligt gewesen zu sein. “Wir beobachten mit Interesse die Zunahme von Zwischenfällen und Exzessen in verschiedenen Teilen der Russischen Föderation. Das Auftauchen unbekannter Drohnen bei Energieanlagen oder auf dem Territorium des Kremls kann nur auf die Untergrundarbeit lokaler Widerstandskräfte hinweisen. Bekanntlich kann man Drohnen bei jedem Militärladen kaufen”, erklärte sarkastisch Mychajlo Podoljak, Berater im ukrainischen Präsidialamt, auf Twitter.
Ihm zufolge ist der Verlust von Macht und Kontrolle über Russland durch den Putin-Clan offensichtlich, und es besteht keine vollständige Kontrolle über den Luftraum. Podoljak zufolge hat die Ukraine keine Objekte auf dem Territorium der Russischen Föderation angegriffen, weil dafür keine militärische Notwendigkeit besteht. “Kurz gesagt, es passiert etwas in der Russischen Föderation, aber definitiv ohne ukrainische Drohnen über dem Kreml”, fügte der Berater hinzu.
Nächtlicher russischer Luftangriff auf Kyjiw und Kropywnyzkyj
In der Nacht zum 3. Mai waren in Kyjiw und mehreren Städten Explosionen zu hören. Das Luftverteidigungssystem war im Einsatz und konnte 21 von 26 russischen Shahed 136/131 Kamikaze-Drohnen abschießen. Der Sprecher der Luftstreitkräfte, Jurij Ihnat, erklärte, dass der Feind von der Region Brjansk und von der Ostküste des Asowschen Meeres aus angegriffen habe. Die Russen trafen Häuser und andere Gebäude in einigen Städten und ein Öldepot in Kropywnyzkyj.
Der britische Geheimdienst hat die Hauptziele der letzten beiden russischen Raketenangriffe auf die Ukraine benannt. Die Angriffe richteten sich wahrscheinlich gegen militärische, industrielle und logistische Infrastruktur. Aber die russischen Raketen, Drohnen und andere Munition würden ständig zivile Objekte wie Wohngebäude und Geschäfte treffen.
Angriff auf Baumarkt und Bahnhof in Cherson
Die russischen Besatzer haben den einzigen noch funktionierenden Baumarkt in Cherson “Epicenter” beschossen. Drei Menschen starben, fünf weitere wurden verletzt. Dies teilte der ukrainische Innenminister Ihor Klymenko mit. Die russischen Truppen beschossen auch den Bahnhof von Cherson. Nach vorläufigen Angaben starb eine Person, drei weitere Zivilisten wurden verletzt.
Die Russen beschießen Cherson jeden Tag. Die lokalen Behörden verhängten eine verlängerte Ausgangssperre vom 5. Mai um 20:00 Uhr bis zum 8. Mai um 6:00 Uhr.
Ukraine in Flames №419
Seit Russland im vergangenen Februar in die Ukraine einmarschiert ist, hat die EU zehn Sanktionspakete gegen die Russische Föderation geschnürt. Das elfte Paket soll die Umgehung bestehender Sanktionen betreffen, insbesondere was Ersatzteile und Ausrüstung angeht, die Russland auf dem Schlachtfeld gegen die Ukraine einsetzt. Osteuropäische Diplomaten meinen, dass dies nicht weit genug geht, und schlagen vor, Russlands staatlichen Atomkonzern Rosatom wieder ins Rampenlicht der Sanktionen zu rücken.