441. Kriegstag: Erfolge der Ukraine in Bachmut, Drohnen im russischen Woronesch, Raub in Energodar

Die ukrainischen Streitkräfte haben in Bachmut Erfolge

Der Kommandeur der ukrainischen Truppen im Osten, Oleksandr Syrskyj, hat erklärt, die Verteidiger würden wirksame Gegenangriffe bei Bachmut durchführen, weswegen sich die russischen Invasoren in einigen Frontabschnitten auf eine Entfernung von bis zu zwei Kilometern zurückgezogen hätten. Auf Telegram betont Syrskyi: “Die sehr kompetent durchgeführte Verteidigungsoperation hat die ausgebildeten Kräfte der Wagner-Gruppe erschöpft und sie mussten in bestimmten Abschnitten durch weniger gut vorbereitete Einheiten der regulären Streitkräfte der Russischen Föderation ersetzt werden, die eine Niederlage erlitten und sich zurückgezogen haben.” Syrskyj fügte hinzu, dass es Russland trotz propagandistischer Erklärungen und einer großen Konzentration von Besatzern nicht gelungen sei, bis zum 9. Mai Bachmut einzunehmen. Die Kämpfe um die Stadt gingen jedoch weiter.

Der Besitzer der Privatarmee “Wagner-Gruppe”, Jewgenij Prigoschin, erklärte unterdessen, dass die Gefahr groß sei, dass seine Söldner in Bachmut eingekreist würden, da die Flanken des russischen Militärs brechen würden. Prigoschins Pressedienst zitiert ihn auf Telegram: “Aufgrund der Reduzierung der Personalstärke war die Wagner-Gruppe gezwungen, die Flanken dem Militär zu übergeben.” Da das russische Militär aber in den Flanken gescheitert sei, bestehe nun die Gefahr einer Einkreisung der “Wagner-Gruppe” in Bachmut. Die Flanken hätten, so Prigoschin, Risse und eine Wagner-Gruppe ohne Munition könnten die ukrainischen Streitkräfte “wie ein Fleischwolf” zermahlen.

Drohnen treffen russische Übungsgelände in Woronesch

In der Nacht des 10. Mai haben zwei Drohnen einen Truppenübungsplatz in der Region Woronesch in der Russischen Föderation angegriffen. Wie Baza berichtet, trugen die Drohnen Sprengstoff und explodierten während des Sturzes. 14 russische Soldaten wurden verletzt, über die Art ihrer Verletzungen liegen keine Informationen vor. Eine weitere Drohne versuchte angeblich am Morgen des 9. Mai, einen Militärflugplatz in derselben Region anzugreifen, wurde jedoch sechs Kilometer vom Objekt entfernt abgeschossen.

Russen rauben in Energodar und im AKW Saporischschja

Am 9. Mai berichtete der Bürgermeister von Energodar, Dmytro Orlow, dass die russischen Besatzer Dokumente, Computerausrüstung und anderes geplündertes Eigentum aus Energodar, einer Satellitenstadt des Kernkraftwerks Saporischschja, mitnehmen würden. Geschäfte und Apotheken seien in der Stadt geschlossen, Tankstellen und Geldautomaten geleert. Die russischen Besatzer würden unter dem Vorwand der Evakuierung von Zivilisten weiterhin geplündertes Eigentum aus den Orten an der Front in der Region Saporischschja mitnehmen.

In einem Bericht des Generalstabs vom 10. Mai wird betont, dass in Energodar Soldaten der russischen Besatzungstruppen alle medizinischen Einrichtungen der Stadt vollständig geplündert hätten und die medizinische Ausrüstung in das besetzte Simferopol der Autonomen Republik Krim gebracht hätten. Außerdem seien alle Unternehmen im Industriegebiet in der Nähe des Kernkraftwerks Saporischschja vollständig geplündert worden.

Ukraine in Flames №426

China, das sich normalerweise bei allen Resolutionen, die Russlands Invasion in der Ukraine verurteilen, der Stimme enthält, hat eine Resolution der UN-Generalversammlung unterstützt, die scharfe Worte gegen die russische Aggression enthält. Am selben Tag hatten der chinesische Präsident Xi Jinping und sein ukrainischer Amtskollegen Wolodymyr Selenskyj miteinander telefoniert, das erste Mal seit Beginn der russischen Invasion. Hat sich die Außenpolitik Chinas geändert und was bedeutet dies für Pekings Bemühungen, die Rolle eines Friedensstifters zwischen Kyjiw und Moskau zu spielen?