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488. Kriegstag: Gefahr im AKW Saporischschja, Armee rückt im Osten vor, Prigoschin über Lukaschenko

Russlands Plan, das AKW Saporischschja in die Luft zu jagen

Der Chef des ukrainischen Militärgeheimdienstes, Kyrylo Budanow, hat in einem Interview mit dem britischen Portal New Statement erklärt, Russland habe die Vorbereitungen für einen Terroranschlag auf das AKW Saporischschja bereits abgeschlossen und Sprengstoff in der Nähe von vier der sechs Kraftwerksblöcke platziert. Ihm zufolge sind die Kühlbecken des Werks von russischen Truppen vermint worden. Kernreaktoren ohne Kühlung können Budanow zufolge in einem Zeitraum von 10 Stunden bis 14 Tagen schmelzen. Auch eine Spannungserhöhung auf den Leitungen zum Kraftwerk durch die Russen könnte zu einer Havarie im AKW führen. “Die Situation war noch nie so ernst wie jetzt”, so Budanow.

Ob es einen Befehl zur Sprengung geben wird, hängt davon ab, wie Russland mögliche Vorteile einer Atomkatastrophe in der Südukraine einschätzt. Budanow glaubt, dass es zwei Szenarien gibt. Das erste wäre, die Russen würden das Kraftwerk in die Luft jagen, wenn ihre Streitkräfte vom linken Ufer des Dnipro vertrieben würden. Dann würde Moskau dort eine Sperrzone einrichten, um das Vorrücken der Ukraine zu verhindern. Das zweite Szenario wäre, dass Russland eine Atomkatastrophe als “Präventivmaßnahme” nutzen würde, meint Budanow. Das Ziel wäre in diesem Fall, die Offensive der Ukraine noch vor ihrem Beginn zu stoppen und die Frontlinie so einzufrieren, wie sie ist.

Die ukrainischen Streitkräfte rücken im Osten weiter vor

Am 26. Juni berichtete die stellvertretende ukrainische Verteidigungsministerin Hanna Maljar, dass die Verteidigungskräfte das Dorf Riwnopil an der Grenze der Regionen Donezk und Saporischschja wieder unter ukrainische Kontrolle gebracht hätten. Dies ist die neunte Ortschaft, deren Befreiung das Verteidigungsministerium nach Beginn der ukrainischen Militäroffensive bekannt gegeben hat. Nach Angaben der Kämpfer wurde Riwnopil am 25. Juni von der russischen Besatzung befreit.

Prigoschin erzählt, was Lukaschenko ihm angeboten hatte

Jewgenij Prigoschin, der Anführer der russischen Privatarmee “Wagner-Gruppe”, hat eine erste öffentliche Erklärung nach dem gescheiterten Aufstand gegen das russische Verteidigungsministerium abgegeben. Er berichtete von einem Angebot des belarussischen Diktators Alexander Lukaschenko. “Lukaschenko streckte seine Hand aus und bot an, Lösungen für die weitere Arbeit der Wagner-Gruppe auf legalem Wege zu finden”, so Prigoschin. Er sagte, Lukaschenko habe sich an ihn gewandt, nachdem er beschlossen hatte, “den Marsch nach Moskau zu stoppen”, um “kein russisches Blut zu vergießen”. Ob Prigoschin inzwischen nach Belarus gekommen ist, dazu sagt Lukaschenko nichts. Ein Mitarbeiter seines Pressedienstes erklärte lediglich, dass “solche Informationen nicht vorliegen”.

Belarussische Beobachter berichten unterdessen, dass sich beide Flugzeuge von Prigoschin in Russland befinden: Das erste, der Jet des Typs BAe 125-800B (RA-02731) befindet sich seit dem 22. Juni in Moskau, und das zweite, sein wichtigstes Flugzeug, eine Embraer Legacy 600 (RA 02795) flog am 25. Juni von St. Petersburg in den Süden Russlands und kehrte am späten Abend zurück. Somit ist Jewgenij Prigoschin nicht mit seinen Flugzeugen nach Belarus geflogen. Gleichzeitig verbreiten Insider auf verschiedenen Telegram-Kanälen, dass Prigoschin bereits in Minsk sei.

Ukraine in Flames №471

Der russische Terroranschlag gegen das Kachowka-Wasserkraftwerk Kachowka hat schwerwiegende Folgen: Er führte nicht nur zur Überschwemmung großer Gebiete in der Region Cherson und zur Störung eines ausgedehnten Bewässerungsnetzes, sondern gefährdet auch die Wasserversorgung Hunderttausender Einwohner der Region Nikopol , Krywyj Rih und anderer Städte. Darüber hinaus sind Industrien, die stark auf Wasserressourcen angewiesen sind, aufgrund dieser Situation erheblichen Gefahren ausgesetzt.

Ukraine in Flames #472

Wie kann und sollte ein Sieg der Ukraine aussehen? Experten betonen die Bedeutung der Wiederherstellung der Grenzen von 1991, die Bedeutung einer starken militärischen Reaktion zur Abwehr der russischen Aggression und die Rückgewinnung besetzter Gebiete und Prioritäten wie die Wiederherstellung der territorialen Integrität, des ökologischen Gleichgewichts und des kulturellen Erbes.