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489: Kriegstag: Vorbereitung auf NATO-Gipfel, Erfolge an der Front, Prigoschin gegen Putin

Ukraine bereitet sich auf NATO-Gipfel vor

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat erklärt, es gebe allen Grund für eine politische Einladung der Ukraine zur NATO. Am 27. Juni hielt er ein Treffen zur Vorbereitung des NATO-Gipfels in Vilnius ab, der dort vom 11. bis 12. Juli stattfinden wird. Dies gab Selenskyj auf Telegram bekannt. “NATO. Vilnius. Ukraine. Es gibt allen Grund, die Ukraine politisch zum Bündnis einzuladen. Es besteht volles Verständnis für die Sicherheitsgarantien für die Ukraine bis zum Beitritt”, so der Präsident. Er fügte hinzu, dass sein Team daran arbeite, den Entscheidungen des Gipfels in Vilnius wirklich Bedeutung zu verleihen. Die Ukraine erwartet vom NATO-Gipfel ein klares Signal über die Bereitschaft zu einem Beitritt zum Bündnis.

Gegenoffensive: Vorstoß an allen Frontabschnitten

Am 26. Juni hat das ukrainische Militär Fortschritte an allen Frontabschnitten gemacht. Das erklärte Präsident Wolodymyr Selenskyj. “Das ist ein glücklicher Tag. Ich wünschte den Kameraden mehr Tage wie diesen”, so das Staatsoberhaupt in seiner abendlichen Videobotschaft.

Bei der Befreiung der besetzten Gebiete haben die ukrainischen Streitkräfte mehr Gebiete zurückerobert, als Russland während der Winteroffensive eroberte. Das teilte der britische Verteidigungsminister Ben Wallace mit. Er stellte fest, dass es der Ukraine gelungen sei, etwa 300 Quadratkilometer zurückzugewinnen.

Die Streitkräfte der Ukraine rücken auch in Richtung Bachmut vor, auch an den Flanken, doch die Stadt selbst haben sie noch nicht betreten. Das meldet die stellvertretende ukrainische Verteidigungsministerin Hanna Maljar. “Das Gebiet von Bachmut verfügt über ein entwickeltes System technischer Befestigungen und ein ausgedehntes Netzwerk von Festungen. All dies wurde einst von unserem Militär und den örtlichen Behörden zur Verteidigung vorbereitet, was dazu beitrug, die Stadt so lange zu halten. Aber jetzt sind diese Befestigungen vom Feind besetzt, sodass zur Befreiung dieser Gebiete etwas mehr Anstrengung und Geduld erforderlich ist”, erläuterte Maljar.

Prigoschin gegen Putin

Am 26. Juni hat der russische Diktator Wladimir Putin eine Videoansprache gehalten, die sein Pressesprecher Dmitrij Peskow als epochal angekündigt hatte. Doch Putin nannte lediglich Prigoschin, den er aber nicht namentlich erwähnte, erneut einen Verräter und bot den Wagner-Kämpfern, die an dem versuchten Aufstand gegen das Verteidigungsministerum beteiligt waren, drei Möglichkeiten an: einen Vertrag mit dem russischen Verteidigungsministerium zu unterzeichnen, zu ihren Familien zurückkehren oder nach Belarus auszureisen. Sollten sich die Kämpfer für Belarus entscheiden, wird dieses Land weder für sie noch für Jewgenij Prigoschin, den Chef der Wagner-Gruppe, ein sicherer Hafen sein. Dies geht aus einem Bericht des amerikanischen Institute for the Study of War (ISW) hervor.

Die Experten kommen zum Schluss: a) Obwohl Putin Prigoschin nicht namentlich nannte, lässt die Rede des Diktators keinen Raum für eine Annäherung an den Führer der Wagner-Gruppe (die Organisatoren des Aufstands wurden erneut als Verräter bezeichnet). Die Rede wurde zum Signal eines entscheidenden Bruchs zwischen Prigoschin und Putin. Es ist wahrscheinlich, dass der Kreml versuchen wird, Prigoschin zu ersetzen, wenn er die Wagner-Gruppe als kohärente Organisation bewahren will; b) Putin betonte, dass auf seine “persönliche Weisung” hin angeblich alle Maßnahmen ergriffen worden seien, um “großes Blutvergießen” zu vermeiden. Mit diesen Worten soll Prigoschins Aussage zunichte gemacht werden, wonach er es gewesen sei, der angeblich beschlossen habe, die Situation zu deeskalieren.

In der Russischen Föderation wurde das Verfahren wegen des bewaffneten Aufstands der Wagner-Kämpfer eingestellt. Der Inlandsgeheimdienst FSB erklärte, dass bei seinen Ermittlungen festgestellt worden sei, dass die Kämpfer ihre Aktionen beendet hätten. Der Aufstand der Wagner-Söldner hat währenddessen den Mythos, der der Grundpfeiler von Putins Präsidentschaft war, wonach er für Stabilität und Stärke stand, vernichtet. Nun fragen sich viele Vertreter der politischen und wirtschaftlichen Eliten Russlands, ob sich der Diktator von einem solchen Schlag erholen kann. Einige spekulieren, dass die Suche nach Putins Nachfolger schon begonnen haben könnte.

Ukraine in Flames №473

Wolnowacha und Popasna, einst blühende ukrainische Städte, wurden durch Russlands Krieg zerstört. Diese Städte haben das Schlimmste durchgemacht, da sie nicht nur während der groß angelegten Invasion, sondern seit 2014 an vorderster Front sind. Ein Blick auf die ukrainischen Städte, die durch den Krieg Russlands verwüstet wurden.