548. Kriegstag: Russische Verteidigungslinie durchbrochen, Athen kündigt mit Moskau Wartungsvertrag

Streitkräfte der Ukraine durchbrechen erste Verteidigungslinie der Russen

Die ukrainischen Streitkräfte haben die erste Verteidigungslinie der Russen durchbrochen. Das hat der Vorsitzende der Joint Chiefs of Staff der Vereinigten Staaten, General Mark Milley, erklärt. Ihm zufolge führt die Ukraine eine Operation durch, die seit fast acht Wochen andauert. Demnach ist die Offensive blutig und verläuft langsam, aber es sind jeden Tag konstante Fortschritte zu beobachten. So rücken die Verteidigungskräfte der Ukraine jeden Tag 400 bis 500 Meter und manchmal einen Kilometer vor.

Der Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte, Walery Saluschnyj, hatte US-Vertretern gesagt, dass die ukrainischen Streitkräfte kurz vor einem Durchbruch stünden. Das berichtete das WSJ. Demnach führen US-amerikanische und ukrainische Vertreter seit mehreren Wochen hinter den Kulissen intensive Gespräche über die Strategie und Taktik der ukrainischen Gegenoffensive. Das amerikanische Militär forderte die Ukrainer auf, ihre Kräfte zu konzentrieren, um zu versuchen, die Verteidigungsanlagen der Russen zu durchbrechen und das Asowsche Meer zu erreichen.

Laut einem namentlich nicht genannten amerikanischen Beamten sagte dazu Saluschnyj während eines Gesprächs mit den Amerikanern: “Sie verstehen die Natur dieses Konflikts nicht. Dies ist kein Kampf gegen Rebellen. Das ist Kursk.” Damit bezog sich Saluschnyj auf die Hauptschlacht des Zweiten Weltkriegs zwischen Deutschland und der UdSSR.

Unterdessen führen die Streitkräfte der Ukraine nach Angaben des Generalstabs weiterhin eine Offensivoperation in Richtung Melitopol durch. In den Gebieten Nowodanyliwka-Nowoprokopiwka und Mala Tokmatschk-Otscheretuwate war das ukrainische Militär erfolgreich. In Richtung Bachmut führen die ukrainischen Verteidigungskräfte weiterhin Offensiven südlich der Stadt durch und verschanzen sich dort.

Griechenland stellt die Wartung russischer Luftverteidigungssysteme ein und übergibt sie an die Ukraine

Die griechische Regierung hat beschlossen, den Vertrag mit der Russischen Föderation über die Wartung der Flugabwehrraketensysteme der Komplexe Tor-M1 und Osa-AKM, die bei der Armee des Landes im Einsatz sind, zu kündigen. Das berichtet Pronews.gr mit Verweis auf ein “streng geheimes Dokument”, das ins Parlament gelangt sei. Demnach wird Athen keine Ersatzteile und Komponenten für die Luftverteidigungssysteme Tor-M1 und Osa-AKM mehr kaufen. Die noch verfügbaren Ersatzteile reichen aufgrund ihrer geringen Anzahl nur für wenige Monate.

Insgesamt verfügen die griechische Armee und die Luftstreitkräfte über 21 selbstfahrende Luftverteidigungssysteme Tor-M1 und 38 selbstfahrende Systeme Osa-AKM mit einer maximalen Schussreichweite von 10 bis 12 Kilometern.

Der Auftrag zur Wartung der Systeme beläuft sich auf mehr als 102 Millionen Euro. Den Informationen zufolge sollen die Systeme “höchstwahrscheinlich” über Drittländer an die Ukraine geliefert werden, und die Entscheidung sei “rein politischer Natur”. Zuvor hatten der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und der griechische Premierminister Kyriakos Mitsotakis in Athen eine gemeinsame Erklärung zur euroatlantischen Integration der Ukraine unterzeichnet.