569. Kriegstag: Befreiung von Andrijiwka, russischer Drohnenangriff, Handel mit russischen Diamanten

Befreiung von Andrijiwka bei Bachmut

Nach monatelangen Kämpfen haben die Streitkräfte der Ukraine den wichtigen Ort Andrijiwka südlich von Bachmut befreit. Das wurde vom Generalstab der ukrainischen Streitkräfte bestätigt. Am Tag zuvor hatte es widersprüchliche Berichte darüber gegeben. “Während der Offensivoperationen hatten die Verteidigungskräfte im Raum Klischtschjiwka teilweise Erfolge. Während der Angriffsoperationen eroberten sie Andrijiwka in der Region Donezk, fügten dem Feind erhebliche Verluste an Kräften und Ausrüstung zu”, heißt es im Bericht des Generalstabs.

Auch die 3. separate Sturmbrigade berichtete über die Einzelheiten der Befreiung Andrijiwkas. Ihr zufolge wurde in wenigen Tagen des Kampfes um den Ort die 72. russische Brigade zerstört: der Chef der Aufklärung der russischen Brigade, drei Kombattanten und fast die gesamte Infanterie der Brigade, zusammen mit Offizieren und einer beträchtlichen Anzahl von Soldaten und Ausrüstung. Gleichzeitig wurde infolge der Feindseligkeiten allerdings auch der Ort Andrijiwka vollständig zerstört.

Der Ort südlich von Bachmut ist strategisch wichtig für die Durchtrennung der russischen Logistik mit der Verbindung nach Horliwka. Monatelang gab es heftige Kämpfe um den Ort, und bereits im Juli meldeten die Streitkräfte, dass sie kurz vor der Befreiung stünden. “Die Befreiung von Andrijiwka ist unser Weg zum Durchbruch auf der rechten Flanke von Bachmut und der Schlüssel zum Erfolg der gesamten weiteren Offensive”, erklärte die 3. Brigade.

Trümmer russischer Drohnen beschädigen Häuser in Chmelnyzkyj

In der Region Chmelnyzkyj ist es durch herabstürzende Teile russischer Kamikaze-Drohnen am 15. September zu Schäden an Häusern gekommen. Es gibt keine Opfer. Dies gab der stellvertretende Leiter der Gebietsverwaltung, Serhii Tjurin, bekannt. Insgesamt flogen 17 iranische Angriffsdrohnen in Richtung Chmelnyzkyj. Alle wurden von den Luftverteidigungskräften abgeschossen. Trümmer fielen in eines der Dörfer des Bezirks. 12 Häuser, 28 Fenster in einer Schule und Stromleitungen wurden beschädigt. Laut Behörden ist die Instandsetzung bereits im Gange.

In Chmelnyzkyj befindet sich der Flugplatz Starokostiantyn, den die Russen immer wieder versuchen anzugreifen. Dort sind Su-24-Flugzeuge stationiert, die mit Storm-Shadow-Marschflugkörpern ausgestattet sind. Nach dem neuen Angriff deutete der Sprecher der Luftstreitkräfte der Ukraine, Jurij Ignat, an, dass die Russen nach den erfolgreichen ukrainischen Angriffen auf die Krim danach suchen würden, wo die ukrainischen Bomber versteckt sind. Am 13. September hatten die ukrainischen Streitkräfte Sewastopol angegriffen und dabei ein großes Landungsschiff und ein U-Boot der Besatzer beschädigt.

G7 bereitet Handelsverbot mit russischen Diamanten vor

Ein Vertreter der belgischen Regierung erwartet, dass die G7-Länder ein indirektes Verbot des Handels mit russischen Diamanten verkünden werden. Wie Reuters berichtet, rechnet ein belgischer Beamter damit, in den nächsten zwei bis drei Wochen eine Ankündigung über ein indirektes Verbot der Lieferung russischer Diamanten zu hören.

Das Verbot selbst soll dem Bericht zufolge im Januar in Kraft treten. Die G7 hatte bereits im Mai Pläne angekündigt, den Handel mit Diamanten aus Russland einzuschränken, um die Einnahmen zu reduzieren, mit denen Russlands Krieg gegen die Ukraine finanziert wird. Seitdem wurden jedoch keine Einzelheiten zu Sanktionen bekannt gegeben. 

In der EU ist der Handel mit russischen Diamanten aufgrund freiwilliger Selbstverpflichtungen bereits zurückgegangen. Doch die EU hat bisher keine offiziellen Beschränkungen eingeführt, was unter anderem auf den Widerstand Belgiens zurückzuführen ist. Russland ist der weltweit größte Diamantenproduzent. Der Handel mit Edelsteinen ist ein wichtiger Wirtschaftszweig und eine bedeutende Einnahmequelle für die Russische Föderation.