609. Kriegstag: Gefahr nahe AKW Chmelnyzkyj, Zerstörung von Awdijiwka, Auszeichnung für Lehrer

Angriff nahe Kernkraftwerk Chmelnyzkjy

Nachts haben die Russen das Gebiet in der Nähe des Kernkraftwerks Chmelnyzkyj mit Drohnen angegriffen. Es gibt Schäden an umliegenden Gebäuden und aufgrund von Schäden an Stromleitungen sind in den Orten Netischyn und Slawuta 1.860 Verbraucher ohne Strom. Dies teilte das Energieministerium der Ukraine mit. “Gleichzeitig reicht die Stromproduktion der ukrainischen Kraftwerke völlig aus, um den Bedarf zu decken. Die Reparaturen werden beginnen, sobald die Energiearbeiter den Schadensort betreten dürfen”, betonte die Regierung.

Den vierten Tag in Folge greifen die Russen die Region Chmelnyzkyj an. Die ukrainischen Luftverteidigungskräfte haben alle elf von Russland gestarteten iranischen Drohnen abgeschossen. Laut Behörden sind die Trümmer auf das Gelände einer kritischen Infrastruktureinrichtung im Bezirk Schepetiwskyj gefallen. Das Innenministerium teilte mit, dass 20 Gebäude, Bildungseinrichtungen, ein Geschäft, ein Verwaltungsgebäude sowie eine Feuer- und Rettungswache und eine Polizeistation in Slawuta und Netischyn beschädigt wurden. 20 Menschen wurden verletzt.

Russische Truppen zerstören Awdijiwka

Die russischen Besatzer zerstören Awdijiwka im Gebiet Donezk. Bei dieser Heftigkeit des Beschusses wird in zwei bis drei Wochen alles in der Stadt bis auf die Grundmauern zerstört sein. Das teilte der Chef der Militärverwaltung der Stadt, Witalij Barabasah, in einem Kommentar gegenüber dem ukrainischen Radio mit. Barabasch fügte hinzu, dass derzeit noch 1.599 Einwohner in Awdijiwka leben würden. Demnach würden sie nur dank humanitärer Hilfe, die die Stadt erreicht, überleben. Ihm zufolge wurde die Evakuierung in der Stadt am 24. Oktober aufgrund des ständigen Beschusses gestoppt. Barabasch betonte: “Man muss unbedingt die Stadt verlassen, egal was passiert, denn das Wichtigste ist das Leben.”

Erstmals Ukrainer in der Top Ten der besten Lehrer der Welt

Zum ersten Mal hat es ein Teilnehmer aus der Ukraine laut Global Teacher Prize, der angesehenen globalen Auszeichnung für Pädagogen, unter die zehn besten Lehrer der Welt geschafft. Der Preisträger ist Artur Projdakow, ein Lehrer für ukrainische Sprache und Literatur und Gewinner des Global Teacher Prize Ukraine 2021. Das wird auf der Seite des Preises mitgeteilt.

Mit seiner Leistung möchte Artur Projdakow der Welt vermitteln, dass ukrainische Lehrer und Erzieher auch in Zeiten des Krieges weiterhin gute Arbeit tun. “Es ist sehr schwer, daran zu glauben und es zu begreifen. Zehn Menschen auf dem Planeten Erde. Zehn Pädagogen. Und ich, ein ukrainischer Lehrer, gehöre zu diesen zehn. Das inspiriert und motiviert”, sagte Projdakow.

Der Lehrer stammt aus der Stadt Kadijiwka in der Region Luhansk, die derzeit von Russland besetzt ist. Dort lebte er bis November 2014, danach arbeitete er in der Region Sumy an einer öffentlichen Schule in der Stadt Romny und anschließend an der MIDGARD-Schule in Kyjiw. Nach dem 24. Februar 2022 organisierte Artur Projdakow Ukrainisch-Sprachkurse. Er ist außerdem Leiter der Bildungsstiftung MriyDiy.