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Was ist der Preis für die Freilassung der politischen Gefangenen Umerow und Tschijgos?

Freilassung. Am 25. Oktober sind die von den russischen Besatzern auf der Krim verurteilten Krimtataren Ilmi Umerow und Ahtem Tschijgos an die Türkei übergeben worden. Mit einem Flugzeug flogen sie zunächst von Simferopol auf der Krim nach Anapa in der südrussischen Region Krasnodar und dann weiter nach Ankara. Am 27. Oktober trafen sie schließlich in der ukrainischen Hauptstadt Kiew ein.

Gründe für die Entlassung. Der Preis für die Freilassung der beiden stellvertretenden Vorsitzenden des Medschlis der Krimtataren, Umerow und Tschijgos, ist immer noch unbekannt. Die beiden Männer, die auf der von Russland besetzten Halbinsel Krim politische Gefangene waren, erklärten, sie hätten kein Begnadigungsgesuch geschrieben.

Die Rolle von Erdogan. Es ist offensichtlich, dass die wichtigste Rolle bei der Befreiung von Umerow und Tschijgos der türkische Präsident Recep Erdogan persönlich gespielt hat. Refat Tschubarow, der Vorsitzende des Medschlis der Krimtataren, sagte, etwa acht Prozent der Menschen in der Türkei seien krimtatarischer Herkunft. In der Türkei gebe es starke krimtatarische Organisationen, die Einfluss auf die Politik hätten. Daher könne Erdogan die große krimtatarische Gemeinschaft nicht ignorieren.

Erdogan und Putin. Der führende Vertreter der Krimtataren in der Ukraine, Mustafa Dschemiljew,erläuterte in einem Interview für den ukrainischen TV-Sender “Kanal 5”,  warum Russland die beiden Gefangenen an die Türkei übergeben haben könnte. “Putin ist isoliert. Kaum jemand trifft sich mit ihm”, betonte Dschemiljew. Doch Erdogan treffe sich mit Putin. Der russische Präsident wolle, umso mehr, dass sich die Türkei den Sanktionen gegen Russland nicht angeschlossen habe, die Beziehungen zu Ankara wegen Gefangenen nicht verlieren. “Anscheinend ist man zum Schluss gekommen, dass sich dies nicht lohnt und man ließ sie frei”, sagte Dschemiljew.

Pläne für die Zukunft. Der Vorsitzende des Medschlis der Krimtataren, Refat Tschubarow, sagte, dass Umerow und Tschijgos in Kiew leben und arbeiten werden. Umerows Tochter Ajsche teilte mit, die russische Seite habe ihrem Vater und Ahtem Tschijgos die Einreise nicht verboten, daher würden sie versuchen, auf die Krim zurückzukehren. Die Rückkehr auf die Krim ist für beide ein prinzipielles Ziel. Nach der Annexion der ukrainischen Schwarzmeer-Halbinsel durch Russland im Jahr 2014 hatten Umerow und Tschijgos beschlossen, die Krim trotz Drohungen und strafrechtlicher Verfolgung nicht zu verlassen.