Russland will in der Ostukraine wieder die Initiative zurück
Russland versucht offenbar, die Initiative auf dem gesamten Schlachtfeld wieder vollständig zurückzugewinnen, indem es mehrere offensive Operationen in der Ostukraine gleichzeitig durchführt. Dies geht aus dem Bericht des amerikanischen Institute for the Study of War (ISW) hervor. Die Analysten erinnern daran, dass die ukrainischen Generäle und Präsident Wolodymyr Selenskyj eine Verschlechterung der Lage an der Front zugegeben hätten, die Streitkräfte der Ukraine die Lage jedoch unter Kontrolle halten. Ihrer Meinung nach sind die umkämpftesten Frontabschnitte die bei Awdijiwka, Kupjansk, Bachmut und Marjinka.
Gleichzeitig setzen die ukrainischen Truppen ihre eigenen offensiven Operationen fort und erzielen taktische Erfolge an der Front, insbesondere im Westen der Region Saporischschja und am östlichen Dripro-Ufer in der Region Cherson.
Brückenkopf am linken Dnipro-Ufer in der Region Cherson vergrößert
Die Verteidigungskräfte der Ukraine drängen die russischen Besatzer in der Region Cherson zurück. Das sagte Natalja Humenjuk, Sprecherin der Südlichen Verteidigungskräfte der Ukraine. Ihr zufolge fühlen sich die Russen entlang des Flusses Dnipro “sehr unwohl” und versuchen, sich aktiv zu verteidigen, schwere Artillerie, Raketenwerfer und die Luftstreitkräfte zu aktivieren, so viel wie möglich. Humenjuk betonte, dass sie nicht alle von den Streitkräften der Ukraine durchgeführten Maßnahmen offenlegen könne, aber sie würden die Besatzer “offensichtlich unter Druck setzen”.
“Wenn man sich die Frontlinie und den Standort der Truppen ansieht, die geografische Lage der Front als solche, ist das linke Dnipro-Ufer für die Russen tödlich. Sie ist einfach für jede Truppe tödlich, die, sagen wir, vollständig in Russland stationiert ist”, sagte der Militärexperte Roman Switan über die jetzige Situation und fügte hinzu: “Von Rostow und von Tamani bis zum linken Ufer sind es ungefähr ein halbes Tausend Kilometer. Keine Armee wurde über eine so weite Distanz auf dem Landweg versorgt. Darüber hinaus ist der Verkehr über die Krim und die Kertsch-Brücke sehr unvorteilhaft, da man sie jederzeit außer Betrieb setzen kann.”
EU einigt sich auf 12. Sanktionspaket gegen Russland
Der Spitzendiplomat der Europäischen Union, Josep Borrell, hat den Mitgliedstaaten am Mittwoch gemeinsam mit der Europäischen Kommission einen Vorschlag für das zwölfte Sanktionspaket gegen Russland vorgelegt. Er sieht Sanktionen gegen mehr als 120 natürliche und juristische Personen wegen ihrer Rolle bei der Untergrabung der Souveränität und der territorialen Integrität der Ukraine vor. Dabei handelt es sich um Vertreter des Militär-, Verteidigungs- und IT-Sektors der Russischen Föderation sowie um “andere wichtige Wirtschaftsakteure”.
Gesondert wird erwähnt, dass diejenigen bestraft werden müssen, die an gefälschten Wahlen in den vorübergehend von Russland besetzten Gebieten der Ukraine beteiligt waren, aber auch diejenigen, die für die erzwungene “Umerziehung” ukrainischer Kinder verantwortlich sind. Auch die Verbreitung von Desinformation und Propaganda der Russischen Föderation müsse bestraft werden. Die Europäische Kommission schlägt außerdem die Einführung neuer Import- und Exportverbote sowie Maßnahmen vor, die darauf abzielen, die Obergrenze beim Ölpreis zu erhöhen und die Umgehung von Sanktionen der Europäischen Union zu verhindern.
Ukraine in Flames №533
Die Arbeit von Archäologen hat sich seit Beginn des umfassenden Krieges nicht nur verändert, sie ist fast zum Erliegen gekommen. Ausgrabungen sind in Kriegszeiten aufgrund des ständigen Beschusses und nicht explodierter Granaten äußerst gefährlich. Darüber hinaus sind die meisten archäologischen Labore im Osten der Ukraine inzwischen zerstört und schwer beschädigt, und ihre Mitarbeiter haben das Land verlassen. Über die Zerstörung des archäologischen Erbes der Ukraine und wie Archäologen mit Kampfeinheiten der Streitkräfte der Ukraine zusammenarbeiten, um Schätze entlang der Kontaktlinien zu schützen.