636. Kriegstag: 10 Jahre Maidan-Revolution, Russland hortet Raketen für Angriffe im Winter

Ukraine begeht den Tag der Würde und Freiheit

Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Ukrainer anlässlich des Tag der Würde und Freiheit zur Einheit aufgerufen, denn nur geeinte Menschen könnten stark und frei sein. “Wir sind stark. Wir müssen stark sein. Denn nur den Starken wird geglaubt, nur die Starken schaffen Zukunft. Nur die Starken können vereint sein. Vereint, um frei zu werden. Frei, um würdig zu sein. Für neue Zeiten, wenn die zentralen Plätze unserer Städte neue und für immer unveränderliche Namen erhalten, zu Ehren von Helden, zu Ehren der Befreier. Mariupol, Berdjansk, Melitopol. Zu Ehren der Befreiung des Donbass, der Krim. Zu Ehren der Wiedervereinigung der Ukraine innerhalb ihrer Grenzen.”

Seit der Revolution der Würde 2013/2014 unternimmt die Ukraine Jahr für Jahr alles, damit “der Stern der Ukraine im Sternenkreis auf der EU-Flagge leuchtet”, so der Präsident. Selenskyj fügte hinzu, dass jedes Mal, wenn man den Ukrainern etwas wegnehmen wolle, sich immer mehr Menschen dagegen wehren würden: “Wenn die Barrikaden des Maidan in die Schützengräben des Donbass übergehen und später in den Widerstand entlang der gesamten Frontlinie – im Norden, Süden und Osten.”

Anlässlich des Maidan-Jahrestages kam der Präsident des Europäischen Rates, Charles Michel, nach Kyjiw. Das meldete er auf X (Twitter): “Es ist schön, nach Kyjiw zurückzukehren – unter Freunden”. Auch der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius und die moldauische Präsidentin Maia Sandu trafen zu unangekündigten Besuchen in der ukrainischen Hauptstadt ein.

Britischer Geheimdienst: Russland hortet Marschflugkörper für Angriffe im Winter

Nach Angaben des britischen Geheimdienstes hat Russland bereits vor dem Winter einen erheblichen Vorrat an Marschflugkörpern für Angriffe auf die Energieinfrastruktur der Ukraine angehäuft. Dies berichtet die ukrainische Zeitung “Jewropejska Prawda” unter Berufung auf das britische Verteidigungsministerium. Die britischen Analysten erinnern in ihrem Bericht daran, dass Russland im Zeitraum vom 18. bis 19. November 2023 etwa 50 Shahed-Drohnen hauptsächlich in Richtung Kyjiw abgeschossen hat. Sie wurden von Kursk und Krasnodar aus gestartet. Eines der Ziele Russlands bestand wohl darin, die Luftverteidigung der Ukraine zu schwächen, als Vorbereitung auf Angriffe auf die Energieinfrastruktur der Ukraine im Winter.

Russen greifen Selidowe (Gebiet Donezk) an

Bei russischen Angriffen auf die Stadt Selidowe in der Region Donezk sind am späten Abend des 20. November zwei Menschen getötet und acht weitere verletzt worden. Dies teilt die regionale Staatsanwaltschaft von Donezk auf Facebook mit: “Den Ermittlungen zufolge hat die russische Armee am 20. November um 23.35 Uhr die Stadt Selidowe angegriffen, wahrscheinlich mit einem S-300-Raketenkomplex. Das städtische Krankenhaus, wo Menschen behandelt wurden, war Ziel der Besatzer. Durch den Beschuss erlitten acht Bürger Verletzungen, einer starb.” Feindliche Raketen trafen auch ein Unternehmen auf dem Territorium der Gemeinde Nowohrodiwske. Ein 63-jähriger Arbeiter wurde getötet.