705. Kriegstag: Brückenköpfe am Dnipro, EU verlängert Russland-Sanktionen, Treffen Kuleba-Szijjarto

Ukrainische Streitkräfte erweitern Brückenköpfe am linken Dnipro-Ufer

Die ukrainischen Verteidiger bauen ihre Brückenköpfe am linken Dnipro-Ufer in der Region Cherson aus. Das gab die Sprecherin der Südlichen Verteidigungskräfte der Ukraine, Natalja Humenjuk, während eines Briefings am 29. Januar bekannt.

Sie stellte fest, dass die Frontlinie sehr flexibel sei und unter dem Druck feindlicher Einheiten stehe. Am linken Dnipro-Ufer gebe es viel mehr russische Besatzer, sie seien besser befestigt und hätten Boden hinter sich, im Gegensatz zu den ukrainischen Streitkräften, hinter denen sich der Fluss Dnipro befinde. “Deshalb müssen wir im Informationsbereich sehr vorsichtig sein und uns mit den Informationen zufrieden geben, die derzeit veröffentlicht werden können”, sagte Humenjuk.

Zuvor hatte Jewhen Dykyj, ein Veteran des russisch-ukrainischen Krieges und ehemaliger Kompaniechef des Ajdar-Bataillons, in einem Interview mit Radio NV erklärt, dass das ukrainische Militär den Brückenkopf am linken Dnipro-Ufer in der Region Cherson jenseits des Dorfes Krynky ausgebaut habe.

EU verlängert Sanktionen gegen Russland um weitere sechs Monate

Der Rat der Europäischen Union hat alle Wirtschaftssanktionen gegen Russland verlängert, die wegen der Aggression gegen die Ukraine verhängt wurden, für die nächsten sechs Monate – bis zum 31. Juli 2024. Dabei handelt es sich allesamt um Wirtschaftssanktionen, die die EU gegen Russland verhängt hat, beginnend mit den ersten Beschränkungen im Juli 2014. In dem Kommunique wird betont, dass die EU es für notwendig hält, alle Sanktionen aufrechtzuerhalten, solange Russland weiterhin Gewalt anwendet und gegen das Völkerrecht verstoße.

Das jüngste, das 12. Paket von EU-Sanktionen gegen Russland wurde im Dezember 2023 verabschiedet und betrifft russische Diamanten. Die Europäische Union bereitet das nächste Sanktionspaket für den zweiten Jahrestag des Beginns von Russlands umfassenden Krieges gegen die Ukraine vor. Laut Medien sollen die künftigen Beschränkungen für russisches Aluminium gelten.

Treffen zwischen Außenministern Ungarns und der Ukraine

Am 29. Januar haben sich in Uschhorod Andrij Jermak, der Leiter des Büros des ukrainischen Präsidenten  und der Außenminister der Ukraine, Dmytro Kuleba, mit dem Außenminister Ungarns, Peter Szijjarto, getroffen. Jermak gab dies in seinem Telegram-Kanal bekannt. “Wir arbeiten daran, Beziehungen aufzubauen, wir brauchen einen offenen und konstruktiven Dialog. Wir sind dazu bereit”, betonte er.

Im Dezember 2023 hatte der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban auf dem EU-Gipfel ein Veto gegen Hilfen für die Ukraine in Höhe von 50 Milliarden Euro eingelegt. Beim Gipfel am 1. Februar werden die EU-Staats- und Regierungschefs erneut versuchen, eine Einigung über das Hilfspaket für die Ukraine zu erzielen. Aus diesem Grund setzen EU-Beamte große Hoffnungen in Szijjartos Besuch in der Ukraine. Sie hoffen, dass dies dazu beitragen wird, die Bereitstellung von Hilfsgeldern für Kyjiw freizugeben.

Ukraine in Flames №565

Über die Sicherheit der EU in einer Zeit der Turbulenzen und Instabilität vor dem Hintergrund der russischen Aggression und des laufenden Wahljahres. Die Experten sind sich einig, dass sich die EU-Länder der potenziellen Bedrohung bewusster geworden sind, und erkennen an, dass ihre militärische Vorbereitung auf einen möglichen Konflikt im Jahr 2025 unzureichend ist. Darüber hinaus unterstreichen sie, wie wichtig es für die EU ist, insbesondere den strategischen Wert der ukrainischen Armee anzuerkennen.