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715. Kriegstag: Syrskyj ist neuer Oberbefehlshaber, Frage der US-Hilfe für Kyjiw spitzt sich zu

Selenskyj entlässt Saluschnyj – Syrskyj ist neuer Oberbefehlshaber

Der Oberbefehlshaber der Streitkräfte, Walerij Saluschnyj, hat sich am 8. Februar mit Präsident Wolodymyr Selenskyj getroffen. Beide veröffentlichten gleichzeitig in sozialen Netzwerken eine Nachricht, wonach die Führung der Streitkräfte erneuert werden soll.

Das Staatsoberhaupt erklärte auf Telegram, dass er sich mit Saluschnyj getroffen und ihm dafür gedankt habe, dass er die Ukraine zwei Jahre lang verteidigt habe. Nach Angaben des Präsidenten wurden die von den Streitkräften benötigten Erneuerungen und Personen, die Führungspositionen in der ukrainischen Armee übernehmen können, besprochen. “Die Zeit für ein solches Update ist genau jetzt. Ich habe Walerij Saluschnyj angeboten, weiterhin im Team zu bleiben. Wir werden auf jeden Fall siegen! Ehre sei der Ukraine!”, schrieb Selenskyj.

Gleichzeitig stellte Saluschnyj auf Telegram fest, dass die Ukraine in den schwierigsten Tagen des umfassenden Krieges “gegen einen abscheulichen und starken Feind standhielt”, der Kampf aber weitergehe und sich jeden Tage verändere. Der General fügte hinzu, dass “die Aufgaben des Jahres 2022 andere sind als die Aufgaben des Jahres 2024”, daher “muss sich jeder verändern und sich insbesondere an neue Realitäten anpassen. Wir haben uns gerade mit dem Oberbefehlshaber getroffen. Ein wichtiges und ernstes Gespräch. Es wurde eine Entscheidung über die Notwendigkeit getroffen, Ansätze und die Strategie zu ändern”, schrieb Saluschnyj.

Am Abend ernannte Präsident Wolodymyr Selenskyj Generaloberst Oleksandr Syrskyj zum Oberbefehlshaber der Streitkräfte der Ukraine. “Ab heute wird ein neues Team die Führung der Streitkräfte der Ukraine übernehmen. Ich möchte, dass die Sicht auf den Krieg für unsere Soldaten in Robotyne oder Awdijiwka sowie im Generalstab dieselbe ist. Ich habe Dutzende Gespräche mit Kommandeuren verschiedener Ebenen geführt. Insbesondere habe ich heute mit den Brigadegeneralen Andrij Hnatow (36. Brigade), Mychajlo Drapatyj (58. Brigade), Ihor Skybjuk (80. Brigade) und den Obersten Pawlo Palisa (93. Brigade) und Wadym Sucharewskyj (59. Brigade) gesprochen. Sie alle werden für Führungspositionen in der Armee in Betracht gezogen und werden unter der Führung des erfahrensten ukrainischen Kommandanten dienen. Er verfügt über erfolgreiche Erfahrung in der Verteidigung. Er leitete die Kyjiwer Verteidigungsoperation. Er verfügt auch über erfolgreiche Erfahrungen in der Offensive, der Befreiungsoperation von Charkiw.”

Die Frage der US-Hilfe für die Ukraine spitzt sich zu

Der US-Senat hat die Prüfung eines parteiübergreifenden Pakets von Grenzreformen nicht unterstützt, das auch Hilfe für die Ukraine und Israel umfasst. Der entsprechende Gesetzentwurf erhielt bei der Abstimmung nicht genügend Stimmen. Dies berichtet The Guardian.

Der polnische Premierminister Donald Tusk kritisierte den US-Senat für dessen Unfähigkeit, einen Gesetzentwurf zu verabschieden, der Hilfen für die Ukraine beinhaltet. “Liebe republikanische US-Senatoren. Ronald Reagan, der Millionen von uns geholfen hat, unsere Freiheit und Unabhängigkeit zurückzugewinnen, dreht sich heute im Grab um. Schämt Ihr euch nicht?”, schrieb er.

Der demokratische Senator Chris Murphy hofft laut Reuters, dass genügend Republikaner für die Verabschiedung eines Militärhilfepakets für die Ukraine stimmen werden, fürchtet jedoch den Einfluss von Donald Trump. US-Präsident Joe Biden hat seinem Vorgänger vorgeworfen, republikanische Abgeordnete angerufen und mit Vergeltungsmaßnahmen gedroht zu haben, sollten sie den Gesetzentwurf zum Schutz der Staatsgrenzen unterstützen, der Hilfen für die Ukraine beinhaltet.

Die ukrainischen Soldaten können nicht warten, bis eine alternative Idee zur Finanzierung amerikanischer Hilfe für die Ukraine den US-Kongress passiert. Sie brauchen jetzt Munition, und indem sie dieses Verfahren blockiert, helfe die Republikanische Partei Wladimir Putin, schreibt der britische The Economist in seinem Leitartikel.

Ukraine in Flames №570

Über die größte militärische Übung der NATO seit dem Kalten Krieg, Steadfast Defender 2024, und darüber, ob die NATO angesichts der Bedrohungen durch Russland aufgewacht ist. Über die Beweggründe für eine solch groß angelegte Übung und über die Schwachstellen, Verwundbarkeiten und Aussichten bezüglich eines Konflikts zwischen Russland und der NATO.