729. Kriegstag: Russland setzt Nordkorea-Raketen ein, Munition für die Ukraine, Ziele in Russland

Russland hat mehr als 20 von Nordkorea gelieferte Raketen auf die Ukraine abgefeuert

Am 22. Februar hat der Sicherheitsdienst der Ukraine (SBU) berichtet, dass er die Luftangriffe der Russischen Föderation auf die zivile Infrastruktur der Ukraine unter Einsatz nordkoreanischer Waffen dokumentiert habe. Den Ermittlungen zufolge haben die Besatzer mehr als 20 nordkoreanische Waffen auf die Ukraine abgefeuert. Es habe sich um ballistische Raketen des Typs Hwasong-11 (KN-23/24) gehandelt, die in Nordkorea hergestellt würden. Nach Angaben des SBU seien durch die feindlichen Angriffe mindestens 24 Zivilisten getötet und mehr als 100 Zivilisten schwer verletzt worden.

Einen der ersten Beweise für den Einsatz nordkoreanischer ballistischer Waffen durch Russland gab es am 30. Dezember 2023 während des Beschusses von Saporischschja. Anfang Januar führten die russischen Besatzer den nächsten Angriff mit nordkoreanischen Raketen auf ein Wohnhaus in Kyjiw durch. Damals starben vier Einwohner der Hauptstadt, mehr als 50 befinden sich in einem ernsten Zustand. Die Russen beschossen zudem Wohngebäude von fünf Dörfern nahe der Front in der Region Donezk mit nordkoreanischen ballistischen Raketen, wobei 17 Zivilisten ums Leben kamen. Die Russen feuerten auch nordkoreanische Raketen auf Privathäuser in Charkiw ab und töteten dabei drei Zivilisten. Mehr als 60 Einwohner wurden schwer verletzt.

Präsident der Tschechischen Republik findet Munition für die Ukraine

Ein Vertreter der ukrainischen Sicherheitskräfte bestätigte die Informationen des tschechischen Präsidenten Petr Pavel, dass mehrere Länder über 800.000 Granaten verfügen, die den dringenden Bedarf der Streitkräfte der Ukraine an Artilleriegeschossen decken könnten. Dies übersteigt alles, was die Europäische Union im vergangenen Jahr an die Ukraine liefern konnte. “Diese Granaten sollen aus Südkorea und Südafrika geliefert werden. Der Wert eines solchen Vertrags beträgt etwa zwei Milliarden US-Dollar”, sagte der Vertreter dem ukrainischen Portal NW. Er fügte hinzu, dass der tschechische Präsident Informationen über das Vorhandensein von Granaten öffentlich gemacht habe, um die Franzosen davon zu überzeugen, Geld bereitzustellen. Weil das offizielle Paris den Kauf von allem, was nicht aus Europa stammt, für die Streitkräfte blockieren würde.

Am 17. Februar hatte Petr Pavel auf der Münchner Sicherheitskonferenz erklärt: “Bislang haben wir eine halbe Million Granaten des Kalibers 155 mm und weitere 300.000 Granaten des Kalibers 122 mm gefunden, die wir in wenigen Wochen in die Ukraine transportieren können, wenn wir die Finanzierung dafür finden.” Er fügte hinzu, dass er sich für diese Hilfe an Partner in den USA, Deutschland, Schweden usw. wenden werde.

Zuvor hatte der Verteidigungsminister der Ukraine, Rustem Umjerow, einen Brief an seine Kollegen aus der EU geschrieben und darauf hingewiesen, dass die russische Armee den ukrainischen Streitkräften in Bezug auf Munition im Verhältnis drei zu eins überlegen sei und dass es in der Ukraine an Waffen mangele.

Am 31. Januar hatte der EU-Vertreter für Außen- und Sicherheitspolitik, Josep Borrell, gesagt, dass die Europäische Union bis März nur 52 % ihrer Zusage erfüllen werde, der Ukraine eine Million Artilleriegeschosse zu liefern, und die EU-Kommission teilte mit, dass diese Menge erst bis zum Ende des Winters 2024 produziert werden könne.

Stoltenberg: Ukraine hat das Recht, militärische Ziele in Russland mit F-16 anzugreifen

Nach internationalem Recht kann die Ukraine mit F-16-Kampfflugzeugen militärische Ziele in Russland angreifen. Diese Frage wird jedoch von den Ländern entschieden, die die Flugzeuge bereitstellen. Das erklärte NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg in einem Interview mit Radio Liberty. Er wies auch darauf hin, dass die Verbündeten Experten Gehör schenken würden, um festzustellen, ob die F-16 für die Übergabe an die Ukraine bereit seien. “Je früher, desto besser. Gleichzeitig sollte es eine wirksame Waffe mit gut ausgebildeten Piloten und guten Wartungssystemen sein, wenn wir sie der Ukraine zur Verfügung stellen”, betonte er.