768. Kriegstag: ISW-Analyse zur Abwehr des massiven russischen Angriffs bei Awdijiwka

Abwehr des größten russischen Angriffs bei Awdijiwka seit Oktober

In der Nähe des von den Russen eroberten Dorfes Tonenke, haben die Streitkräfte der Ukraine Ende März die größte mechanisierte Offensive des Feindes mit bis zu einem Bataillon Schützenpanzer und Panzer seit Herbst 2023 abgewehrt. Dies geht aus einem Bericht des Institute for the Study of War (ISW) hervor. Es stellt fest, dass dies der erste mechanisierte Angriff auf Bataillonsebene war. Die ISW-Experten beziehen sich auf die Nachricht eines ukrainischen Soldaten, der am 31. März auf X (ehemals Twitter) schrieb, dass russische Truppen, insbesondere Einheiten des russischen 6. Panzerregiments (90. Panzerdivision, Zentraler Militärbezirk), am 30. März 36 Panzer und 12 Schützenpanzer für einen groß angelegten mechanisierten Angriff in der Nähe des Dorfes Tonenke aufgefahren hätten.

Laut ISW zeigen am 31. März veröffentlichte geolokalisierte Bilder tatsächlich eine große Anzahl zerstörter und beschädigter russischer Panzerfahrzeuge und Panzer entlang der Straße nordwestlich von Tonenke (westlich von Awdijiwka). Gleichzeitig stellte der oben erwähnte ukrainische Soldat fest, dass die ukrainischen Streitkräfte während des Angriffs zwölf russische Panzer und acht Schützenpanzer zerstört hätten und dass der russische Frontalangriff die ukrainische Verteidigungslinie nicht durchbrochen habe. Das ISW stellt fest, dass dies der erste Bericht über die Beteiligung von Einheiten der 90. Panzerdivision an den Angriffen nach der Einnahme von Awdijiwka durch Russland ist. Die Experten vermuten, dass zusammen mit anderen russischen Einheiten und Formationen wahrscheinlich eine Reserve beteiligt war. Daher könnte dies auf die Absicht des russischen Kommandos hinweisen, die Offensive westlich von Awdijiwka fortzusetzen und zu intensivieren. Das Scheitern des Angriffs des 6. Panzerregiments in der Nähe des Dorfes Tonenke könnte darauf hindeuten, dass die Einheiten der russischen Reserve im Raum Awdijiwka nicht in der Lage gewesen seien, die Führung zu übernehmen.

Die Experten betonen das “erhebliche” Ausmaß des versuchten russischen Angriffs am 30. März. Sie erinnern daran, dass die Russen seit Oktober 2023 keine Angriffe dieser Größenordnung mehr durchgeführt hätte, als die ukrainischen Streitkräfte während der russischen Offensive auf Awdijiwka am 19. und 20. Oktober 2023 fast 50 russische Panzer und mehr als 100 Einheiten gepanzerter Fahrzeuge zerstört hatten. Die Experten betonen außerdem, dass die Fähigkeit der ukrainischen Streitkräfte, solche Angriffe wie am 30. März in der Nähe von Awdijiwka abzuwehren, wo die ukrainischen Streitkräfte nach dem Verlust der Stadt gezwungen waren, sich schnell auf neue Verteidigungspositionen zurückzuziehen, ein positiver Indikator für die Fähigkeit der Ukraine ist, sich gegen zukünftige groß angelegte russische Offensiven und eine erwartete russische Offensive im Sommer 2024 zu verteidigen.

Gleichzeitig betont das ISW, dass die Ukraine “völlig berechtigt” davor warne, dass ihre Verteidigungsfähigkeiten im Sommer durch Munitionsmangel, begrenzte Kräfte und wegen Verzögerungen bei der westlichen Hilfe beeinträchtigt werden könnten. “Die ukrainischen Streitkräfte mussten möglicherweise eine beträchtliche Menge an Ressourcen aufwenden, um sich gegen den russischen Angriff in der Nähe von Tonenke zu verteidigen, was die Fähigkeit Russlands unterstreicht, Angriffe zu starten, die die Ukraine dazu zwingen, einen großen Teil ihrer ohnehin begrenzten materiellen und menschlichen Reserven für die Verteidigung aufzuwenden”, so das ISW.

Brand bei Uralmaschsawod in Jekaterinburg

In Jekaterinburg, Russland, ist am 1. April beim Unternehmen Uralmaschsawod ein Feuer ausgebrochen, Augenzeugen berichteten von einer Explosion. Das Ministerium für Notsituationen Russlands erklärte, dass die Brandfläche 4.000 Quadratmeter betrug. Seitens des Unternehmens hieß es, dass das Gebäude, in dem der Brand ausbrach, nicht ihm gehöre: “Unser Gebäude brennt nicht, es gehört nicht uns. Es liegt auf dem Industriegelände Uralmaschsawod, ist aber weit entfernt von unseren Produktionsanlagen, und wir sind nicht die Eigentümer dieses Gebäudes.” Die Brandursache ist unklar. Es wurden keine Opfer gemeldet. Uralmaschsawod ist ein russisches Maschinenbauunternehmen in Jekaterinburg. Es stellt Anlagen für die Metallurgie, den Bergbau und die Energieindustrie her.

Ukraine in Flames #592

Die Äußerungen des französischen Präsidenten Emmanuel Macron zum möglichen Truppeneinsatz in der Ukraine haben einige Verbündete verärgert, insbesondere die Amerikaner, die Bedenken hinsichtlich der Gefahr einer Konfrontation mit Moskau äußern. Wie westliche Verbündete auf die jüngsten Äußerungen von Macron reagiert haben und was eine mögliche Beteiligung französischer Truppen in der Ukraine bedeuten könnte.