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861. Kriegstag: Angriff auf Dnipro, Metallurgiekombinat in Russland gestoppt, NATO-Hilfe für Ukraine

Erneut russischer Angriff auf den Dnipro

Am Morgen des 3. Juli haben die Russen die Stadt Dnipro angegriffen. Es kam zu Explosionen und ein Einkaufszentrum wurde beschädigt. Laut Berichten wurden mindestens fünf Menschen getötet und 34 verletzt. Die ukrainischen Luftstreitkräfte gaben an, dass die Russen mit drei Marschflugkörpern vom Typ Iskander-K, vier Raketen vom Typ Ch-59 und fünf Angriffsdrohnen vom Typ Shahed zugeschlagen hätten. Unterdessen konnte die ukrainische Luftverteidigung elf Ziele abschießen: einen Marschflugkörper des Typs Iskander-K, vier Ch-59-Raketen, fünf Shahed-131/136-Drohnen und eine Drohne des Typs Orlan-10.

Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärte auf Facebook: “Nur zwei Dinge können diesen russischen Terror stoppen: moderne Luftverteidigungssysteme und eine große Reichweite unserer Waffen. Die Welt kann Leben schützen, und dafür brauchen wir die Entschlossenheit der Staatsführungen.”

In Dnipro wurde der 4. Juli zum Trauertag für die Opfer des jüngsten russischen Angriffs auf die Stadt erklärt. Dies teilte der Bürgermeister von Dnipro, Borys Filatow, mit.

Ukraine stoppt wichtiges russisches Metallurgiekombinat

Am 1. Juli haben die ukrainischen Streitkräfte mit Drohnen Umspannwerke in der Region Belgorod angegriffen, wodurch die Produktion des “Oskol Elektro-Metallurgischen Ugarov-Kombinats” in der Region Woronesch der Russischen Föderation – dem einzigen Metallurgie-Unternehmen in Russland mit vollständigem Zyklus – eingestellt wurde. Der Angriff war eine gemeinsame Operation des ukrainischen Militärgeheimdienstes und des Auslandsgeheimdienstes. Nach deren Angaben fiel in dem Werk infolge der Operation vollständig der Strom aus, wodurch sich in allen Hochöfen das Metall verfestigte. Es kann nun mehrere Monate dauern, bis sie wieder anlaufen.

Quellen zufolge ist das Kombinat für den militärisch-industriellen Komplex der Russischen Föderation von außerordentlicher Bedeutung, da dort hochwertiger Stahl, einschließlich legierter Spezialstähle für die Automobilindustrie und den Maschinenbau, hergestellt wird. Die folgenden Unternehmen der russischen Militärindustrie nutzen die Produkte des Kombinats: GAZ, UAZ, KamAZ, Fabriken der Gruppe EPK und SKF.

Nato einigt sich auf 40 Milliarden Euro für die Ukraine

Die NATO-Verbündeten haben sich auf die Finanzierung der Militärhilfe für die Ukraine im nächsten Jahr in Höhe von 40 Milliarden Euro geeinigt. Das berichtet die ukrainische Zeitung “Jewropejska Prawda” unter Berufung auf Reuters. Die Agentur wiederum beruft sich auf einen europäischen Diplomaten, der nicht genannt werden möchte.

Demnach sagte der Gesprächspartner am 3. Juli, dass die Mitgliedstaaten der Nordatlantischen Allianz dem entsprechenden Vorschlag von Generalsekretär Jens Stoltenberg zugestimmt hätten. Die Entscheidung soll nächste Woche beim NATO-Gipfel in Washington offiziell verabschiedet werden. Die Verbündeten beschlossen außerdem, im Laufe des nächsten Jahres zwei Berichte zu erstellen, um festzustellen, welches Land die Ukraine beliefert und was geliefert wird, um den Forderungen nach mehr Transparenz bei der Lastenteilung im Bündnis gerecht zu werden, so der Diplomat.

Jüngst hatten Medien auch berichtet, dass auf dem 75. NATO-Gipfel in Washington die Schaffung einer neuen Struktur zur langfristigen Koordinierung aller Arten von Hilfe für die Ukraine angekündigt werden soll, die den Namen “NATO Security and Training Assistance for Ukraine” tragen wird. Darüber hinaus wird die Schaffung der Position eines Sonderbeauftragten in Kyjiw diskutiert, der die internationale Koordinierung der Waffenlieferungen und die Ausbildung der ukrainischen Streitkräfte unter der Schirmherrschaft der NATO überwachen soll.