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995. Kriegstag: Südkoreas Waffenhilfe an Kyjiw, Ukraine weist Berichte über Atombombenpläne zurück

Seoul wird Entscheidung über Waffenlieferung an die Ukraine nach Trumps Sieg prüfen

Der Sieg von Donald Trump bei den US-Wahlen zwingt Südkorea dazu, die Möglichkeit einer direkten Lieferung von Waffen an die Ukraine zu überdenken, doch laut Bloomberg gibt es noch keine Entscheidung. Laut einem Beamten, der anonym bleiben will, ist die Regierung von Präsident Yoon Suk-yeol gezwungen, Trumps Position zu berücksichtigen, wenn es um die Lieferung letaler Waffen an die Ukraine geht. Laut einem anderen Regierungsbeamten untersucht Seoul auch, wie sich Trumps Herangehensweise an den Krieg auf die Unterstützung mehrerer Länder für die Ukraine auswirken wird. Yoon Suk-yeol Büro erklärte, die Regierung werde mögliche Szenarien einer militärischen Zusammenarbeit zwischen Russland und Nordkorea nach der Verlegung nordkoreanischer Truppen nach Russland prüfen und Gegenmaßnahmen ergreifen und diese eng mit den Partner absprechen.

Die Lieferung letaler Waffen an Kyjiw wäre ein Signal starker Unterstützung für die Ukraine. Es könnte auch der südkoreanischen Wirtschaft zugutekommen, wenn sie sich am Wiederaufbau der Ukraine nach dem Krieg beteiligt. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bereitet die Entsendung eines Gesandten nach Seoul vor, um Waffen anzufordern und Südkorea davon zu überzeugen, seine Position zu eigenen Gunsten zu überdenken. Südkorea verfügt über einen riesigen Vorrat an 155-mm-Artilleriegeschossen, die von der Ukraine eingesetzt werden.

Beamte in Seoul sagten, sie könnten eine direkte Waffenlieferung in Betracht ziehen, wenn Nordkorea Technologie erwirbt, die seine Fähigkeit zur Herstellung von Massenvernichtungswaffen verbessern würde. Der russische Präsident Wladimir Putin sagte, er schließe nicht aus, Kim mit hochpräzisen Waffen auszustatten, und zwar als Antwort auf westliche Militärhilfe für die Ukraine.

Kyjiw reagiert auf Artikel von The Times, wonach die Ukraine eine Atombombe bauen könnte

Der Sprecher des Außenministeriums der Ukraine, Heorhij Tychyj, hat einen Artikel von The Times bestritten, wonach die Ukraine angeblich eine Atombombe mit Plutonium entwickeln könnte, sollte der neu gewählte US-Präsident Donald Trump die Militärhilfe für die Ukraine einstellen. Dem Artikel zufolge würde die Herstellung einer Bombe nur einige Monate dauern. The Times bezieht sich auf eine Studie, die für das Verteidigungsministerium der Ukraine erstellt wurde. 

Tychyj betonte, die Ukraine halte sich an den Atomwaffensperrvertrag: “Wir besitzen keine Atomwaffen, entwickeln sie nicht und beabsichtigen auch nicht, Atomwaffen herzustellen. Die Ukraine arbeitet eng mit der IAEA zusammen und ist bei der Überwachung völlig transparent, was den Einsatz von Nuklearmaterial für militärische Zwecke ausschließt.”

Am 17. Oktober hatte die deutsche Zeitung Bild geschrieben, dass die Ukraine in der Lage sei, ein eigenes Atomwaffenarsenal in wenigen Wochen wiederherzustellen. Dmytro Lytvyn, Berater des ukrainischen Präsidenten, wies diese Informationen mit der Begründung zurück, dass sie den Aussagen der russischen Propaganda ähneln.

Am selben Tag sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj während einer gemeinsamen Pressekonferenz mit NATO-Generalsekretär Mark Rutte, dass die Ukraine nie gesagt habe, dass sie sich auf die Entwicklung von Atomwaffen vorbereite. Zuvor hatte Selenskyj erklärt, dass die europäischen Partner keine Alternative zu einem NATO-Beitritt der Ukraine hätten. Dies ist der erste Punkt von Selenskyjs Siegesplans, und das insbesondere aufgrund der Tatsache, dass die Ukraine ihre Atomwaffen aufgegeben hat. Selenskyj zufolge sollte die Ukraine der NATO beitreten, Argument dafür sei, dass die Ukraine bei der Unterzeichnung des Budapester Memorandums Atomwaffen abgegeben und Sicherheit und territoriale Integrität garantiert bekommen habe.