Was passiert im Süden?
Ukrainische Medien berichten wenig über die Gegenoffensive in der Südukraine. Kyjiw hatte eine größere Gegenoffensive geplant, habe jedoch beschlossen, sich auf Cherson zu konzentrieren, um nicht an mehreren Fronten zu kämpfen, berichtet CNN unter Berufung auf Vertreter der USA und NATO, aber auch auf ukrainische Quellen. Ihnen zufolge liegen die Kräfte des ukrainischen Militärs jetzt mit denen der russischen Besatzern fast gleichauf.
Das Pentagon erklärte zur Gegenoffensive der ukrainischen Streitkräfte im Süden, dass die ukrainischen Streitkräfte einige Fortschritte erzielt hätten. Gleichzeitig erinnerte der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, Patrick Ryder, an die Notwendigkeit, die Sicherheit der Operationen zu gewährleisten, und warnte davor, Details der taktischen Ebene preiszugeben.
Während der Gegenoffensive im Süden konnten die Streitkräfte der Ukraine vom Feind gehaltenes Territorium unter äußerst heftigen Kämpfen zurückerobern. Das erfuhr das Wall Street Journal von acht ukrainischen Soldaten, die derzeit in einem Krankenhaus behandelt werden.
Die IAEA-Mission hat das AKW Saporischschja besucht.
Am 1. September inspizierte eine Mission der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) das Kernkraftwerk im besetzten Enerhodar. Am Morgen beschossen die Russen die Wohnviertel der Stadt und das Bahnhofsgelände und machten dafür die Ukraine verantwortlich. Gegen 9.30 Uhr wurde bekannt, dass der Notschutz des Kraftwerks aufgrund des Beschusses des Geländes einen der beiden in Betrieb befindlichen Blöcke, den fünften, abschaltete. Das teilte das ukrainische Unternehmen Energoatom mit.
Die Mission unter der Leitung von IAEA-Generaldirektor Rafael Grossi traf am 1. September gegen 14.30 Uhr am AKW ein. Nach Informationen des ukrainischen Geheimdienstes verschärften die Besatzer vor dem Besuch der IAEA-Mission die Repression gegen “unzuverlässige” Mitarbeiter, die aus dem AKW verschwanden. Ihr Schicksal ist unbekannt. Am Abend sagte Grossi, der erste “lang erwartete” Besuch im AKW Saporischschja sei beendet. Fünf Vertreter der IAEA-Mission würden aber im Werk bleiben.
Putin hat befohlen, die Region Donezk bis zum 15. September zu erobern.
Der Generalstab der Streitkräfte der Ukraine teilte mit, dass die russischen Truppen vom Präsidenten der Russischen Föderation, Wladimir Putin, den Befehl erhalten hätten, bis zum 15. September bis zur Verwaltungsgrenze der Region Donezk vorzudringen. Dies erklärte Oleksij Hromow vom ukrainischen Generalstab. Er sagte ferner, dass der Feind weiterhin Verbände und Einheiten des 3. Armeekorps im besetzten Gebiet umgruppiert, vermutlich um die Gruppierung seiner Truppen zu verstärken und Voraussetzungen für eine Wiederaufnahme der Offensive im Gebiet Donezk zu schaffen.
Unterdessen haben die ukrainischen Streitkräfte nach offiziellen Berichten am 1. September russische Angriffe in vier Richtungen abgewehrt. Die ukrainische Armee stoppte die Offensive der Besatzer bei Slowjansk, Bachmut, Awdijiwka und Nowopawliwka. Der Feind zog sich mit Verlusten zurück.
Ukraine in Flames:
Aufgrund des russischen Angriffskrieges mussten zahlreiche Kinder die Ukraine verlassen, andere sind im besetzten Gebiet oder im Kriegsgebiet. Ukrainische Schulen bieten verschiedene Möglichkeiten, Kinder trotz des Krieges zu unterrichten. Wie hat das neue Schuljahr in der Ukraine begonnen? Video: Ukraine’s school children bear brunt of war as school year starts