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238. Kriegstag: Angriffe auf Energienetze, Lage im Gebiet Cherson, Bericht aus der Region Charkiw

Neue russische Angriffe auf die Energieinfrastruktur der Ukraine

Am Nachmittag des 19. Oktober wurde in der gesamten Ukraine mit Ausnahme der besetzten Krim Luftalarm ausgerufen. Die ukrainischen Streitkräfte berichteten, dass um 15 Uhr 12 Ziele von der Luftabwehr zerstört wurden. Gegen 16 Uhr sei es gelungen, vier von sechs russischen Raketen und zehn Shahed-136-Drohnen abzuschießen. Dennoch wurden Einrichtungen der Energieinfrastruktur in den Regionen Winnyzja und Iwano-Frankiwsk getroffen. In Tschernihiw wurden drei Menschen durch Teile einer abgeschossenen Rakete verletzt.

Infolge der russischen Angriffe auf die ukrainische Energieinfrastruktur kommt es in der gesamten Ukraine zu einer vorübergehenden Einschränkung der Stromversorgung. Dies teilte der stellvertretende Leiter des Büros des Präsidenten, Kyrylo Tymoschenko, und der Pressedienst des Netzbetreibers Ukrenergo mit.

Was passiert im Gebiet Cherson?

Die Intensivierung der Offensive der ukrainischen Streitkräfte in der Region Cherson hat zu wichtigen Ereignissen geführt, die die Situation im Süden der Ukraine verändern. Am 19. Oktober kündigte der russische Diktator Wladimir Putin die Verhängung des “Kriegsrechts” in den besetzten Gebieten der Ukraine an, und die Kollaborateure kündigten die Schließung des Zugangs zur Region Cherson für Zivilisten und den Abzug der Besatzungsbehörden auf das linke Ufer des Dnipro an. Die Stadt Cherson liegt am rechten Ufer des Flusses.

Am Tag zuvor hatte der Kommandant der russischen Armee in der Ukraine, Sergej Surowikin, öffentlich zugegeben, die Lage in der Region sei “angespannt” und “schwerste Entscheidungen” seien nötig. Was genau er meinte, erklärte Surowikin nicht. Aber vor dem Hintergrund der Lügen des russischen Generals, wonach die ukrainischen Streitkräfte angeblich den Kachowka-Staudamm beschießen wollen,  vermutet der Leiter der regionalen staatlichen Verwaltung von Mykolajiw, Vitali Kim, dass die russische Armee sich auf diese Weise darauf vorbereiten könnte, Cherson zu bombardieren. Und Serhij Chlan, Stellvertreter der regionalen Staatsverwaltung von Cherson, schließt nicht aus, dass die Besatzer selbst die Stadt überschwemmen wollen.

Gleichzeitig begannen die Kollaborateure vor dem Hintergrund propagandistischer Anschuldigungen der Besatzer gegen die Streitkräfte der Ukraine mit einer faktischen Deportation der Bewohner der Region. Der Kollaborateur Wolodymyr Saldo kündigte an, bis zu 60.000 Einwohner der Region Cherson nach Russland oder auf das linke Ufer des Dnipro zu verlegen.

Podcast Explaining Ukraine

Wir sprechen über das Massengrab in Isjum, über ein ermordetes achtjähriges Mädchen, über einen vermissten ukrainischen Schriftsteller, seinen autistischen Sohn und darüber, wie Charkiw trotz ständigem Beschuss tapfer und stark ein pulsierendes Kulturleben hat. Moderatoren: Volodymyr Yermolenko, ukrainischer Philosoph, Journalist und Chefredakteur von UkraineWorld.org, sowie Tetyana Ogarkova, zuständig für Internationale Angelegenheiten beim Ukraine Crisis Media Center.

Ukraine in Flames #223