240. Kriegstag: Behinderung der Getreide-Initiative, Rückzug der Besatzer, Verschleppung von Kindern

Russland verzögert im Rahmen der Getreide-Initiative bewusst die Durchfahrt von Schiffen aus ukrainischen Häfen

Präsident Wolodymyr Selenskyj hat erklärt, Russland habe künstlich einen Stau von 150 Schiffen erzeugt. “In diesen Wochen wird die Situation rund um die Initiative zum Export von Getreide immer angespannter. Der Feind tut alles, um unsere Lebensmittelexporte zu bremsen. Ich glaube, dass Russland mit diesen Aktionen die Ernährungskrise ganz bewusst anheizt, damit sie so akut wird wie in der ersten Hälfte dieses Jahres. Heute stehen mehr als 150 Schiffe im Stau, die vertragliche Verpflichtungen zur Lieferung unserer landwirtschaftlichen Produkte erfüllen müssen. Dies ist ein künstlicher Stau. Er ist nur entstanden, weil Russland die Durchfahrt von Schiffen absichtlich verzögert”, so Selenskyj.

Er nannte einige Staaten, in denen sich die Lebensmittelexporte verzögern: Ägypten, Tunesien, Algerien, Marokko, Libanon, Irak, China, Bangladesch und Indonesien. “Unsere Partner – die UNO, die Türkei und andere – sind über diese Situation umfassend informiert”, betonte Selenskyj. Der Präsident berichtete, dass die Ukraine während der Getreide-Initiative aufgrund der russischen Behinderung etwa drei Millionen Tonnen Lebensmittel zu wenig exportiert habe, was dem jährlichen Verbrauch von zehn Millionen Menschen entspreche.

Ende für die Besatzungsbehörden von Beryslaw in der Region Cherson

Nach Angaben des ukrainischen Generalstabs ist seit dem 19. Oktober die Tätigkeit der russischen Besatzungsbehörden in Beryslaw eingestellt. Es ist auch bekannt, dass Kollaborateure, die mit den russischen Besatzern zusammengearbeitet haben, die Stadt verlassen, zusammen mit ihren Familien sowie ihrem Hab und Gut.

Russen bringen Kinder aus Cherson nach Simferopol

Die russischen Besatzer haben 46 Kinder aus einem Heim in Cherson ins besetzte Simferopol auf der Krim gebracht. Dies teilte der Leiter der Gebietsverwaltung von Cherson, Jaroslaw Januschewytsch, auf Telegram mit. Es handelt sich um Kinder im Alter unter fünf Jahren. Die Besatzer bezeichnen die Entführung der Kinder als “Evakuierung”. Die Mitarbeiter des Heims berichteten, die Kinder sollten angeblich in zwei Wochen zurückgebracht werden.

Wenige Tage vor ihrer Verschleppung mussten die Kinder in Anwesenheit von Vertretern der russischen Besatzungsbehörden in Propagandavideos über die Verteilung humanitärer Hilfe und über ein Herbstfest auftreten.

Ukraine in Flames #225

Russland bringt Trauer, Tod und Zerstörung in die Ukraine. Millionen Menschen mussten ihre Heimat verlassen und wurden zu Binnenvertriebenen. Das Projekt “Nadija” (Hoffnung) will Menschen Mut zu einem neuen Leben geben: Wohnen, Arbeiten, Unterstützung und Menschenwürde.