Die Russische Föderation zerstört weiterhin das Energiesystem der Ukraine
In der Nacht zum 27. Oktober griffen die Russen erneut die Energieinfrastruktur der Ukraine an. Aufgrund der Schäden im Energiesektor ist die Ukraine nun gezwungen, noch strengere Beschränkungen einzuführen. Medienberichten zufolge wurden Objekte in der Region Kyjiw von Drohnen angegriffen und es brachen Brände aus.
Wie der Pressedienst des Stromversorgers Yasno aus der DTEK-Gruppe mitteilte, kann der Strommangel in Kyjiw infolge der russischen Angriffe auf die Energieinfrastruktur der Ukraine 30% betragen, so dass die Ausfälle länger sein und eine viel größere Zahl von Verbrauchern betreffen werden.
Die Ukraine hat erstmals Strom aus Europa importiert
Am 27. Oktober führte der staatliche Trader “Energy Company of Ukraine” den ersten Test zum Import von Strom aus der EU durch. Das berichtet die Zeitung “Jewropejska Prawda” unter Berufung auf eine Mitteilung des Unternehmens. Es wird betont, dass der Import von Strom über die Slowakei erfolgte. “Energy Company of Ukraine” erhielt das Importrecht nach einer offenen Auktion für den Zugang zu zwischenstaatlichen Stromnetzen, die am Dienstag vom ukrainischen staatlichen Betreiber “Ukrenergo” durchgeführt wurde.
Die Ukraine hatte im März einen Antrag auf Beitritt zum europäischen Energiesystem ENTSO-E gestellt und Anfang Juni das Recht erhalten, eigenen Strom nach Europa zu exportieren. Der erste kommerzielle grenzüberschreitende Stromaustausch begann Ende Juni mit Rumänien und im Juli mit der Slowakei. Doch am 10. Oktober kündigte die Ukraine an, aufgrund der russischen Raketenangriffe auf Energieanlagen den Export von Strom nach Europa einzustellen.
Stau am Bosporus
Der Frachter BC Callisto ist mit 30.500 Tonnen Weizen an Bord mit zweiwöchiger Verspätung aufgrund von Wartezeiten am Bosporus als zweites Schiff mit Lebensmitteln in Algerien eingetroffen. Das teilte das ukrainische Ministeriums für Infrastruktur mit. “Das Schiff hat die Strecke vom Hafen Tschornomorsk zum Hafen von Algier in 25 Tagen zurückgelegt. Davon wartete das Schiff 14 Tage im Bosporus auf eine Inspektion durch das Gemeinsame Koordinierungszentrum”, heißt es in der Mitteilung. Derzeit warten 175 Schiffe im Bosporus auf ihre Inspektion.
Dem Ministerium zufolge wird der Stau dadurch verursacht, dass die Russen Kontrollen und die Umsetzung der “Getreide-Initiative” blockieren. “In diesem Zusammenhang sind die ukrainischen Häfen gezwungen, nur 25-30 % ihrer Kapazität auszulasten”, so die Behörde. Gleichzeitig tun die ukrainischen Hafendienste alles, um die Abfertigung zu beschleunigen. So wurde der Frachter BC Callisto in drei Tagen beladen.
“Das Problem ist die unzureichende Anzahl von Inspektoren. Die Vereinten Nationen und die Türkei unterstützen die Notwendigkeit, die Zahl der Inspektoren zu erhöhen, da eine solche Verzögerung sowohl eine Frage der Ernährungssicherheit als auch der Sicherheit am Bosporus ist”, erklärte der stellvertretende Minister für Infrastruktur der Ukraine, Jurij Waskow .
Ukraine in Flames #231
Schätzungen zufolge lebten am 24. Februar 2022 etwa eine Viertelmillion Juden in der Ukraine. Wie hat sich ihr Leben mit dem Beginn der totalen Invasion Russlands verändert? Der Menschenrechtsaktivist Josef Zissels, Rabbi Liron Ederi aus Krywyj Rih und die Leiterin des Kulturzentrums der Hesed Shaarey Zion Jewish Charity Foundation Hanna Rozen diskutieren.