327. Kriegstag: Immer mehr Opfer in Dnipro, Lage in Soledar, Russland will Zermürbungskrieg

Die Zahl der Opfer des Raketenangriffs auf ein Hochhaus in Dnipro ist weiter gestiegen

Mit Stand vom 16. Januar wurden bei dem Raketenangriff am 14. Januar auf einen Wohnblock in der Stadt Dnipro 40 Menschen, darunter drei Kinder, getötet. Weitere 76 Menschen wurden verletzt, 14 davon sind Kinder. Wie die ukrainischen Rettungskräfte mitteilen, wurden anfangs 46 Menschen als vermisst gemeldet, von denen 17 gefunden wurden. Das Schicksal von 29 Personen ist noch unklar.

Unterdessen hat die Ukraine die russischen Militärs identifiziert, die an dem Raketenangriff auf das Hochhaus in Dnipro beteiligt waren. Generalstaatsanwalt Andrij Kostin erklärte während eines Briefings, dass die ukrainischen Ermittler genau wissen, wer genau die Zerstörung des Wohngebäudes in Dnipro angeordnet hat. Er fügte hinzu, dass der Typ der Rakete, mit der die Russen das Hochhaus getroffen haben, auch beim Angriff auf ein Einkaufszentrum in Krementschuk und ein Wohnhaus in Serhijiwka in der Region Odessa eingesetzt wurde. Der Generalstaatsanwalt betonte, dass es sich um eine Hyperschall-Rakete handelt, die sehr schwer zu verfolgen sei. Er erinnerte auch daran, dass sich, wie in Serhijiwka und Krementschuk, kein militärisches Objekt in der Nähe des Einschlagortes befinde und die Stadt weit von der Frontlinie entfernt sei. “Das Aggressorland vernichtet gezielt das ukrainische Volk”, so Kostin.

Soledar ist nicht vollständig eingenommen

Russland hat die ukrainische Stadt noch nicht erobert. Dies teilte Serhij Tscherewatyj, Sprecher der östlichen Gruppierung der Streitkräfte der Ukraine, im ukrainischen Fernsehen mit. Er betonte, dass die ukrainische Armee in der Region Soledar zwei Aufgaben habe. Die erste besteht darin, den Feind daran zu hindern, systematisch die Verteidigung zu durchbrechen, um die Besetzung ukrainischen Territoriums fortzusetzen. Die zweite Aufgabe besteht darin, die Russen so weit wie möglich zu schwächen, deren Zusammensetzung und Ausrüstung zu zerstören und das Potential für Offensiven zu mindern. Laut Tscherewatyj gelang es den Streitkräften, diese beiden Aufgaben im Donbass monatelang erfolgreich zu erfüllen. “Unsere Einheiten kämpfen und fügen dem Feind ständig Verluste zu. Sie zeigen jeden Tag, dass diese Stadt nicht aufgibt. Unsere Streitkräfte tun alles, damit der Feind für jeden Meter einen sehr hohen Preis zahlen muss”, sagte er.

Ein Zermürbungskrieg

Der russische Präsident Wladimir Putin bereitet sich auf einen langfristigen Zermürbungskrieg vor. Der Pressedienst der Aufklärung des ukrainischen Verteidigungsministeriums erklärte: “Russlands Vorbereitung auf einen langfristigen Krieg bedeutet, dass der Feind versteht, dass sein Plan, die Ukraine schnell zu erobern, unmöglich ist. Daher zieht Putin jetzt die Option eines langfristigen Zermürbungskrieges in Betracht.”

Der Vertreter der ukrainischen Aufklärung, Andrij Jusow, erklärte, dass es in den Plänen des russischen Präsidenten ursprünglich keinen langfristigen Zermürbungskrieg gegeben habe. Putin wolle nun die Russen an den Gedanken gewöhnen, dass der Krieg lang dauern könnte. Jusow betonte, dass die Ukraine sich das Gegenteil zum Ziel gesetzt habe. 2023 solle das Jahr ihres Sieges und einer grundlegenden Veränderung der Situation werden. “Weder die Ukraine noch die gesamte zivilisierte Welt braucht einen solchen langen Krieg”, so Jusow.

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