336. Kriegstag: Westliche Panzer für die Ukraine, Rückzug der ukrainischen Armee aus Soledar

Deutschland wird Leopard-2-Panzer an die Ukraine liefern und dies auch anderen Ländern erlauben

Die deutsche Bundesregierung hat beschlossen, die ukrainischen Streitkräfte mit Leopard-2-Kampfpanzern auszustatten. Das geht aus einer Mitteilung auf der Website der Regierung hervor. In der Erklärung heißt es, Deutschland werde seine militärische Unterstützung für die Ukraine weiter verstärken. Dies sei das Ergebnis intensiver Abstimmungen mit Deutschlands engsten europäischen und internationalen Partnern.

Derzeit ist bekannt, dass Deutschland in der ersten Phase 14 Leopard-2A6-Panzer der Bundeswehr bereitstellen wird. Andere europäische Partner werden ihrerseits Leopard-2-Panzer liefern. Die Ausbildung ukrainischer Soldaten soll in Kürze in Deutschland beginnen. Neben Schulungen umfasst das Paket auch Logistik, Munition und Wartung.

Was werden die Panzer ändern?

Wenn die westlichen Länder ihre Versprechen erfüllen, Panzer in die Ukraine zu liefern, wird dies den Streitkräften der Ukraine helfen, die russischen Streitkräfte in Bachmut effektiver abzuwehren, eine Gegenoffensive zu starten und ukrainische Gebiete zu befreien. Das geht aus einem Bericht des Institute for the Study of War (ISW) vom 24. Januar hervor.

Das ISW stellt fest, dass folgende Panzerlieferungen an die Ukraine seitens einer Koalition von NATO-Mitgliedstaaten möglich sind: Die USA bereiten die Lieferung von Abrams M1-Panzern in die Ukraine vor, Deutschland kann mindestens 14 Leopard-2-Panzer liefern, Polen wird voraussichtlich nach einer deutschen genehmigung Leopard-2-Panzer liefern. Großbritannien bereitet die Entsendung von 14 Challenger-2-Panzern in die Ukraine vor. Frankreich wird wahrscheinlich französische Leclerc-Panzer in die Ukraine liefern, die Zahl wurde noch nicht festgelegt.

Die ISW-Experten betonen, dass das Zögern des Westens in dieser Angelegenheit der Ukraine bisher keine Gelegenheit gegeben hat, die Tatsache auszunutzen, dass die russischen Streitkräfte in Bachmut gebunden sind. Unter Ausnutzung dieser Situation könnten die ukrainischen Streitkräfte die für großangelegte Gegenoffensiven erforderlichen Waffen und Versorgungssysteme langsam einsetzen. Der ukrainische Oberbefehlshaber Walerij Saluschnyj hatte bereits im Dezember 2022 erklärt, dass die Ukraine 300 Kampfpanzer brauche, um eine Gegenoffensive durchzuführen.

Die Verteidiger von Soledar haben die Stadt verlassen

Das teilte Serhij Tscherewatyj, Sprecher der östlichen Gruppe der ukrainischen Streitkräfte, mit. “Um das Leben der Soldaten zu retten, haben sich die Verteidigungskräfte von Soledar entfernt und sich auf zuvor vorbereitete Verteidigungslinien zurückgezogen.” Ihm zufolge haben die ukrainischen Verteidiger von Soledar in der Region Donezk dem Feind enorme Verluste zugefügt, die mit denen des Aggressors in den beiden Tschetschenienkriegen verglichen werden können.

Es sei daran erinnert, dass sich die russischen Truppen ab den ersten Wochen des Jahres 2023 darauf konzentrierten, Soledar, eine kleine Stadt nahe Bachmut, zu erobern, obwohl sie bereits seit Mai 2022 versucht hatten, die Stadt einzunehmen. Nach Angaben des ukrainischen Verteidigungsministeriums setzten die Besatzer im Januar fast alle ihre Kräfte dafür ein, wobei sie Wagner-Einheiten und andere Truppen einsetzten. Infolge intensiver Kämpfe wurde Soledar fast vollständig zerstört.

Podcast Explaining Ukraine

In manchen Dörfern im Osten der Ukraine ist jedes einzelne Haus zerstört. Manche Kleinstadt ist praktisch vom Erdboden verschwunden. Es wird noch lange dauern, bis das normale Leben an diesen Orten wieder einkehrt. Dies ist das Ergebnis des russischen Verbrechens der Aggression, grausam und sinnlos. Moderatoren: Volodymyr Yermolenko, ukrainischer Philosoph und Journalist, Chefredakteur von UkraineWorld.org, und Tetyana Ogarkova, ukrainische Wissenschaftlerin und Journalistin, zuständig für internationale Öffentlichkeitsarbeit im Ukraine Crisis Media Center.

Ukraine in Flames #321

Kasachstan war traditionell einer der engsten Verbündeten Russlands, aber aufgrund der gescheiterten russischen Invasion in der Ukraine ist der russische Einfluss in Kasachstan und der weiteren zentralasiatischen Region stark rückläufig. Seit Beginn der umfassenden Invasion leistet Kasachstan humanitäre Hilfe für die Ukraine.