Was an der Front passiert
Bachmut ist nach wie vor der Ort, wo die ukrainischen Verteidigungskräfte am heftigsten kämpfen. Das erklärte Serhij Tscherewatyj, Sprecher der Ostgruppe der ukrainischen Armee. Ihm zufolge verlieren die russischen Besatzer dort jeden Tag viele Soldaten.
Laut dem ukrainischen Geheimdienst greifen die russischen Besatzungstruppen Bachmut und Wuhledar in der Region Donezk an, um die Offensive der ukrainischen Streitkräfte hinauszuzögern. Laut Andrij Jusow von der Aufklärung des ukrainischen Verteidigungsministeriums, ist den russischen Besatzern klar, dass die Fortsetzung der ukrainischen Gegenoffensive und Operationen zur Befreiung der Gebiete der Ukraine nicht mehr zu vermeiden ist.
Die Offensive auf Bachmut hat die russischen Streitkräfte erheblich geschwächt und kann günstige Bedingungen für eine künftige ukrainische Gegenoffensive schaffen, auch wenn einige westliche Militärexperten die Entschlossenheit der Ukraine, die Stadt zu verteidigen, für unangemessen halten. Das geht aus einem Bericht des Institute for the Study of War (ISW) vom 14. Februar hervor.
Der britische Verteidigungsminister Ben Wallace erklärte unterdessen, Russland habe in den Krieg gegen die Ukraine 97 Prozent seiner Armee involviert. Ihm zufolge ist es Moskau nicht gelungen, Kräfte zu sammeln, um die ukrainische Verteidigung zu durchbrechen. “Wir haben nur den Versuch gesehen, vorwärts zu kommen”, sagte er und fügte hinzu, dass “dies die russische Armee teuer zu stehen gekommen ist”.
Die Verluste der Russischen Föderation sind derzeit die größten seit Kriegsbeginn
Die Verluste der russischen Besatzungstruppen sind jetzt die größten seit Beginn der umfassenden Invasion, und die Priorität des Feindes bleibt, die Verwaltungsgrenzen der Gebiete Donezk und Luhansk zu erreichen. Dies erklärte Andrij Jusow von der Aufklärung des ukrainischen Verteidigungsministeriums im ukrainischen Fernsehen:
“Wir sehen jetzt eine extreme Eskalation, ernste Ereignisse im Osten natürlich, um Bachmut herum, in anderen Bereichen, in Wuhledar. Eigentlich hat sich nichts geändert, es gibt verzweifelte Versuche, den ukrainischen Donbass bis Ende März zu besetzen. Das waren Putins Anweisungen an Gerasimow, aber dies bedeutet nichts, sie werden keinen Erfolg haben. Der ukrainische Donbass hält durch, und Bachmut hält durch. Obwohl es nicht mehr die zweitstärkste Armee der Welt ist, verfügt der Feind aber noch über eine beträchtliche Mobilisierungsreserve. Ja, sie sind oft schlecht bewaffnet und schlecht ausgebildet, aber es gibt viele von ihnen. Doch das hält die ukrainischen Verteidigungskräfte nicht auf, es gibt geeignete Pläne und Mechanismen, um auf alle Herausforderungen zu reagieren.”
Die Russische Föderation startet Spionageballone
Am 15. Februar wurden über Kyjiw feindliche Ballons entdeckt. Der Pressedienst der Militärverwaltung der Stadt erklärte: “Vorläufig wurden im Luftraum von Kyjiw etwa sechs feindliche Luftziele entdeckt. Nach den derzeit vorliegenden Informationen handelte es sich um Ballone, die sich im Wind bewegen. Aber die Luftabwehr hat funktioniert und die meisten der Sonden wurden abgeschossen.”
Die ukrainischen Behörden berichten, dass die Ballone bestimmte Aufklärungsgeräte tragen könnten. Vermutet wird auch, dass solche Ballone zum Ziel haben, die ukrainische Luftabwehr aufzuspüren beziehungsweise auszuzehren. Die endgültige Bestimmung der Ballone kann erst nach Untersuchung der Überreste der abgeschossenen Objekte geklärt werden.
Ukraine in Flames #342
Eigenständig, unverwechselbar, facettenreich und gleichzeitig sensibel, schmerzhaft und berührend – so ist die heutige ukrainische Fotografie. Projekte ukrainischer Fotografen, die verschiedene Aspekte des Krieges und persönliche Tragödien von Ukrainern darstellen.