250. Kriegstag: Massiver russischer Raketenangriff, ukrainische Getreidelieferungen gehen weiter

Massiver russischer Raketenangriff auf die Ukraine

Am Morgen des 31. Oktober führte die Russische Föderation weitere Raketenangriffe durch. Die ukrainische Flugabwehr konnte 44 von mehr als fünfzig russischen Raketen abfangen, die von Russland auf wichtige Infrastrukturanlagen in der Ukraine abgefeuert wurden.

Mehr als 50 Marschflugkörper vom Typ X-101/X-555 wurden von Kampfflugzeugen vom Typ Tu-95/Tu-160 vom Norden des Kaspischen Meeres und aus der Region Wolgodonsk (Region Rostow) abgefeuert. 44 Marschflugkörper wurden von der ukrainischen Luftabwehr abgefangen, 18 vom Kommando “Zentrum”, 12 vom Kommando “Süd”, neun vom Kommando “Ost” und fünf vom Kommando “West”

Wie der Sprecher der ukrainischen Luftstreitkräfte, Jurij Ihnat, gegenüber “RBC-Ukraine” sagte, sind die zunehmende Erfahrung, die Aufklärung und ein bisschen Glück die Schlüssel für den Erfolg der ukrainischen Kräfte. Trotz des guten Ergebnisses vom 31. Oktober ist aber seiner Meinung nach eine Verstärkung der ukrainischen Luftabwehr weiterhin nötig. Sowjetische Systeme sollten durch moderne ersetzt werden.

Die Folgen des Beschusses

Raketen und Drohnen, die am 31. Oktober von den Russen auf das Territorium der Ukraine abgefeuert wurden, griffen zehn Regionen an und beschädigten 18 Objekte, von denen die meisten Energieanlagen sind. Das teilte Ministerpräsident Denys Schmyhal mit.

Der Leiter der Nationalen Polizei, Ihor Klymenko, sagte, dass am 31. Oktober 13 Menschen in der Ukraine durch russischen Beschuss verletzt wurden. “Im Moment haben wir 13 Menschen, die durch die heutigen Angriffe der Russischen Föderation verletzt wurden”, sagte er im ukrainischen Fernsehen.

Am 31. Oktober wurden in Kyjiw keine Einschläge russischer Raketen registriert, aber im Umland, wodurch etwa 350.000 Wohnungen in Kyjiw vorübergehend ohne Strom waren und 80 % kein Wasser hatten.

Russland ist es nicht gelungen, Getreidelieferungen aus der Ukraine zu stoppen

Trotz der Erklärung Moskaus, es steige nach der Blockade von Getreideschiffen aus dem Getreideabkommen aus, gilt das Abkommen ab weiter. Der Kreml hatte den Ausstieg nach dem sogenannten Terroranschlag auf russische Kriegsschiffe in der Bucht von Sewastopol erklärt.

Am 31. Oktober verließen 12 Schiffe mit 354.500 Tonnen landwirtschaftlicher Produkte die Häfen von Odessa, Tschornomorsk und Piwdennyj in Richtung Afrika, Asien und Europa. Dies berichtete das ukrainische Ministerium für Infrastruktur. Unter den Schiffen ist auch der Frachter IKARIA ANGEL mit ukrainischem Weizen für das von einer Hungersnot bedrohte Äthiopien.

Gleichzeitig wurde vier Schiffe, die am Vortag die Inspektion des Gemeinsamen Koordinierungszentrums unter Beteiligung aller Parteien, einschließlich Vertretern Russlands, die Durchfahrt zu ukrainischen Häfen zum Beladen gestattet. Kyjiw berichtet, die Durchfahrt der Schiffe sei von der UN und der Türkei vereinbart worden. Gleichzeitig würden Vertreter der UN und der Türkei mit der russischen Delegation verhandeln und weiter nach Lösungen für eine vollständige Umsetzung der “Getreideinitiative” suchen, so das ukrainische Ministerium.

Laut Vorschlag des Gemeinsamen Koordinierungszentrums sehen Vertreter der UN und der Türkei die Arbeit von zehn Inspektionsgruppen vor, um 40 Schiffe zu überprüfen, auch ohne Vertreter der Russischen Föderation, wenn sie ihre Arbeit boykottieren. Ein solcher Vorschlag wurde von den Vertretern der Ukraine angenommen. Vertreter Russland wurden informiert. Ihre Reaktion ist unklar.

Podcast Explaining Ukraine

Vier bis acht Stunden ohne Strom nach russischen Raketenangriffen auf die zivile Infrastruktur. Russische Schiffe werden durch Drohnenangriffe in Sewastopol beschädigt. Russland tritt dem Getreideabkommen aus, was zu einer globalen Nahrungsmittelkrise führen kann. Moderatoren: Volodymyr Yermolenko, ukrainischer Philosoph, Journalist und Chefredakteur von UkraineWorld.org, sowie Tetyana Ogarkova, zuständig für Internationale Angelegenheiten beim Ukraine Crisis Media Center.

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