421. Kriegstag: NATO-Generalsekretär in Kyjiw, Ukraine braucht Raketen, Besatzer sagen Paraden ab

Generalsekretär der NATO in Kyjiw

Am 20. April ist Jens Stoltenberg zu einem unangekündigten Besuch in Kyjiw eingetroffen. Dies ist sein erster Besuch in der Hauptstadt der Ukraine seit Beginn der groß angelegten Invasion Russlands. Während seines Besuchs erklärte der NATO-Generalsekretär, er sei mit einer einfachen Botschaft in die Ukraine gekommen: Die NATO stehe an der Seite der Ukraine. Dies teilte der Pressedienst des Büros des Präsidenten der Ukraine mit. Der Generalsekretär betonte, dass die NATO seit der russischen Besetzung der Krim im Jahr 2014 auf der Seite der Ukraine stehe und Kyjiw weiterhin unterstütze. 

Er betonte, dass die russische Aggression gestoppt werden müsse, und stellte fest, dass die Allianz die Streitkräfte der Ukraine weiter stärken werde. “Die Ukraine sollte zu Recht einen Platz in der euro-atlantischen Familie finden, und die Ukraine sollte zu Recht ihren Platz in der NATO finden. Und wir werden dabei helfen. Mit unserer Unterstützung werden wir das möglich machen”, sagte er außerdem. Stoltenberg unterstrich, dass sich die Mitgliedsländer der Allianz für ihren Gipfel im Juli in Vilnius darauf vorbereiten, die Frage der Mitgliedschaft der Ukraine und der Sicherheitsgarantien für sie zu erörtern.

Die Luftverteidigung der Ukraine braucht mehr Raketen

Die Ukraine braucht mehr Lieferungen von Flugabwehr-Raketensystemen und Raketen, da ihre Luftverteidigungskräfte im Herbst und Winter eine große Anzahl dieser Raketen verbraucht haben, um die massiven Angriffe der Russischen Föderation abzuwehren. Dies erklärte der Sprecher der Luftstreitkräfte, Oberst Jurij Ihnat, im ukrainischen Fernsehen. Er fügte hinzu: “Wir erwarten von unseren Partnern eine Erhöhung der Lieferungen nicht nur der Systeme selbst, sondern auch von Raketen. Denn der Verbrauch der Raketen ist ziemlich hoch.”

Im Herbst und Winter hatte Russland die ukrainische Infrastruktur angegriffen. Ihnat zufolge wurde für die Zerstörung von Kamikaze-Drohnen 750 Raketen gebraucht. Insgesamt habe Russland zudem in diesem Zeitraum 850 Marschflugkörper abgefeuert. Das seien anderthalbtausend feindliche Ziele in der Luft. Während des gesamten Krieges wurden weitere 600 Stück bemannter Technik wie Fahrzeuge, Flugzeuge, Hubschrauber und mindestens anderthalbtausend Drohnen von den Verteidigungskräften der Ukraine zerstört.

“Deshalb haben wir einen großen Verbrauch von Raketen und dementsprechend wird eine große Lieferung gebraucht. Hoffen wir, dass das nächste Ramstein-Treffen uns gute Ergebnisse und gute Nachrichten bringt”, sagte Ihnat.

Die Besatzer von Sewastopol sagen Parade am 9. Mai ab

Michail Raswoschajew, der sogenannte Gouverneur des besetzten Sewastopols, hat mitgeteilt, dass die “Behörden” beschlossen hätten, keine Militärparade in der Stadt abzuhalten. Gleichzeitig versicherte der Leiter der Besatzungsbehörden, dass die festlichen Veranstaltungen in der Stadt weiterhin stattfinden werden, insbesondere in Form von “Gedenkparaden”.

Am 12. April hatte der Protegé des Kreml, der sogenannte “Chef der Krim” Sergej Aksjonow, erklärt, dass es in diesem Jahr am 1. und 9. Mai keine Demonstrationen und Paraden auf der besetzten Halbinsel geben werde. Daraufhin hatte Raswoschajew gesagt, dass “die Entscheidung, die Militärparade am 9. Mai in Sewastopol abzusagen, noch nicht getroffen wurde”, es würden noch Konsultationen mit dem Verteidigungsministerium der Russischen Föderation laufen. Zuvor hatten die Gouverneure der russischen Regionen Belgorod und Kursk beschlossen, die Militärparaden am 9. Mai abzusagen, um mit der Ansammlung von Truppen und Ausrüstung “den Feind nicht zu provozieren”.

Ukraine in Flames №406

Der Krieg betrifft ausnahmslos alle Lebensbereiche. Reflexionen des Krieges kommen nicht nur in der modernen Kunst zum Ausdruck, sondern dringen auch in konservativere und traditionellere Genres wie die Ikonenmalerei vor. Folklore und Traditionen ändern sich auch, weil alles ein Spiegelbild des Lebens ist und man nicht anders kann, als auf seine Veränderungen zu reagieren. Wie sich der Krieg auf die Kunst auswirkt.